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Liegt an der Geographischen Lage.
Island ist im Grunde ein Sperrriegel gewesen für die Nato um zu verhindern bzw zu erschweren das Sowjetische Uboote in den Atlantik laufen können und dort die Versorgung im Kriegsfall unterbrechen. Daher wurde auf Island auch 1-2 Geschwader P3 stationiert + eine 2 Battalionstarke IDF (Island Defence Force).
Kevlafik stellt dabei der wichtigste Stützpunkt dar.
Ist also insgesamt in Ordnung und nachzuvollziehen
Der Schakal
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@Schakal
Mein Post sollte jetzt kein Schlechtmachen von Deutschland oder Europa sein.
Allerdings bin ich mir ehrlich nicht sicher, ob schon in 4-5 Jahren die EU einen Diktator einer Mittelmacht stürzen kann (so wie Senfgas-Saddam). Dazu müssten noch viel getan werden.
Kann die Bundeswehr innerhalb kurzer Zeit mehrere 10 000 Soldaten verlegen? Wenn nicht, gibt es Konzepte um diesen Mangel zu beheben?
Ich glaube auch, dass die Bereitschaft Soldaten in Kampfeinsätze in fremden Ländern zu schicken, zumindest in Mitteleuropa und Skandinavien deutlich niedriger. Die Amis sind ja gewöhnt, dass ihre Soldaten seit 90 Jahren irgendwo auf dem Globus landen, ohne dass es eine direkte Bedrohung für die U.S.A. gibt.
Mit Afghanistan und Kongo hast du wahrscheinlich recht; Da tut sich was. Doch ich möchte mal sehen, wie die Europäer jetzt mit dem Kongo und einem verschärften Afghanistan zurechtkommen.
Das die EU stärker als die USA sind, glaube ich nicht. Die Amerikaner haben bessere und mehr Schiffe, die besseren Flugzeuge, besser ausgebildete Soldaten und eine hervorragende Logistik. Die EU hat mehr Soldaten, aber das ist auch schon alles.
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Zitat:Die Amerikaner haben bessere und mehr Schiffe...
Naja, sie haben die besten Flugzeugträger und damit hervorragende Krisenreaktionskräfte, weil sie quasi die Luftwaffe eines kleineren Landes mal schnell vor dessen Küste schicken können, wobei ich aber "besser" immer arg skeptisch beurteile, wenn ich sehe und höre, dass z. B. anscheinend iranische Drohnen so ein Ding mehr als eine Stunde lang beschatten und/oder Raketenschnellboote der Bundeswehr einen französischen Träger im Mittelmeer kampfunfähig schießen bei einer Übung oder eines der deutschen Küsten-U-Boote bis auf 400 Meter unerkannt an die "Enterprise" herankommt.
Und kleinere Schiffe der USN werden durchaus auch schon mal Opfer eines Angriffs, bzw. sind genausowenig unverwundbar wie europäische Schiffe. Bsp. wären hier die "Cole", die "Stark" ('Exocet'-Raketentreffer) oder die Fregatte "Samuel B. Roberts" (Mine, Pers. Golf, 1987).
Zitat:...die besseren Flugzeuge...
Auch hier wäre ich vorsichtig. Die USAAF hat sicherlich mehr Jets als die Europäer und auch sicher hervorragende Piloten mit einer sehr guten Ausbildung. Die F-22 und die anderen Modelle sind sicherlich revolutionär, aber man sollte nicht vergessen, dass a) bspw. der Typhoon-Jet oder die neuesten Mirage-Modelle der Europäer mit die besten Flugeigenschaften bieten, ebenfalls neueste Waffen tragen und das b) die Stealth-Technik mittlerweile auf dem absteigenden Ast ist (so kann die Bundeswehr z. B. auch Stealth-Flugzeuge orten, was aber wenig bekannt ist). Insofern: Ganz so viel schlechter sind die Europäer sicher nicht.
Zitat:...eine hervorragende Logistik.
Ja, da stimme ich voll und ganz zu. Was die Amerikaner an Nachschub durch die Gegend karren und ranschaffen, ist einmalig. Ich habe das bei einem Manöver selbst erlebt, als allen ernstes - als bei uns bei der Bundeswehr die Liste der notwendigen Dinge abgeklärt wurde - die Amerikaner darüber philosophierten, ob man einen starren, d. h. metallenen, oder einen aufblasbaren Swimming Pool heranschaffen soll! Und das ist kein Scherz!
Hammerhart, wirklich!
Zitat:...besser ausgebildete Soldaten...
Äh, nein. Sorry, aber das ist jetzt Blödsinn. Ihre Special Forces sind sicherlich sehr gut, aber europäische Kommandotruppen (SAS, KSK, etc.) sind genauso gut. Darüber hinaus: Die Marines sind auch eine gute Truppe, aber jede europäische Fallschirmeinheit, oder auch z. B. die Royal Marines der Briten, kann sich mit ihnen messen. Abgesehen davon: Die normale Army der Amis ist teils unterirdisch. Sorry, aber das muss ich so sagen. Auch kann ich dies aus eigener Erfahrung sagen. Die Motivation ist teils mies, die Fitness lässt zu wünschen übrig und auch die Schulung über Gefechts- und Menschenführung, Rechte und Verbote im Gefecht, die Initiative im Kampf, die Instandhaltung und Umgang mit der Ausrüstung, die Psychologie und auch der Umgang mit Verbündeten einerseits oder auch z. B. Gefangenen andererseits ist teils absolut grottig. Wie gesagt, ich spreche da aus eigenen Erfahrungen...
Schneemann
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@Schneemann
Gut, ich kenne jetzt die eine Armee gar nicht und die andere nur ein kleines bisschen. Ich kann also nur theoretisch mitreden
Die ganzen Beispiele, die du für gute deutsche/europäische Schifffe genannt hast, zeugen von einer hervorragenden Verteidigungsfähigkeit. Aber darauf sind die europäischen Armeen 50 Jahre lang ausgelegt gewesen. Keines deiner Beispiele belegt irgendeine Offensivfähigkeit.
Zitat:Die normale Army der Amis ist teils unterirdisch
Hmm ok, wenn du es sagst. Das wundert mich jetzt aber. :misstrauisch:
Ich meine, immerhin hat die US Armee eine bessere Statistik (Südkorea, Irak II und III) gegenüber der Sowjet-Armee (Afghanistan), den Franzosen (Algerien, Vietnam) oder anderen Großmacht vs. Kleinstaat.
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@ Ingeneur
Das habe ich dir auch nicht unterstellt, aber wenn du siehst von wo Europa gestartet ist und guckst wo es jetzt steht dann siehst du das es doch erhebliche Fortschritte gibt. Europa hat die Ressourcen in grösstenteile um ein Diktator einer "Mittelmacht" zu stürzen. Ob es allerdings auch den Willen hat dies zu tun das steht auf einem anderen Blatt Papier.
Natürlich KANN dies Deutschland. Diese Konzepte heissen DSO & DLO.
Gut ausgerüstete bzw. ausgebildete Verbände in Divisionsstärke (jeweils).
Was hier aber NOCH fehlt ist eindeutig der Ausrüstungspart. Viele Waffensysteme die in den nächsten Jahren (Tiger, NH90, M400, IDZ etc.) zulaufen sind für diese Verbände gedacht bzw. sollen dort eingesetzt werden. Erst dann sind diese Verbände voll Operationell Einsatzbereit. Wenn das geschehen ist verfügt Deutschland über 2 Verbände die innerhalb kürzester Zeit irgendwo auf der Welt eingesetzt werden können.
Natürlich ist diese Bereitschaft niedriger, es ist die Folge der "Friedensdividende". Amerika war immer gezwungen irgendwo Polizist zu spielen. Aber das ist etwas was du mit Zeit und der geeigneten Politik auch in die Köpfe der Menschen bekommst.
Die Mittel Europas sind begrenzt. Aber sieh es als Lerneinsatz. Du hast hier nicht eine Armee sondern viele. Du hast nicht eine Kommandostruktur sondern viele. Du hast nicht eine einheitliche Ausrüstung sondern viele. Lass ihnen Zeit und es wird hinhauen.
Zitat:Das die EU stärker als die USA sind, glaube ich nicht. Die Amerikaner haben bessere und mehr Schiffe, die besseren Flugzeuge, besser ausgebildete Soldaten und eine hervorragende Logistik. Die EU hat mehr Soldaten, aber das ist auch schon alles.
Ich habe mir mal den Spass erlaubt und habe mal zumindest bei der Marine einen Quantativen Vergleich angestellt, weil ich es mir nicht vorstellen konnte das die USA mehr Schiffe hat. Die Daten sind von Globaldefence:
USA:
Flugzeugträger: 12 (alle bis auf einen Atomgetrieben)
Kreuzer: 58 (meist Ticonderoga Klasse)
Zerstörer: 58 (alles Arleigh Burke Klasse)
U-Boote: 76 (alles Atomgetrieben)
Summe: 204
EU:
Flugzeugträger: 7 (bis auf einen alle konventionell und relativ klein)
Kreuzer: 0
Zerstörer: 17
Fregatten: 120
Korvetten: 38
U-Boote: 78 (die meisten dürften hier 209er Boote sein)
Summe: 260
Also zumindest der Quantität steht die EU besser dar. Auch dürfte mal abgesehen von den Flugzeugträger die Qualität der Schiffe sich die Waage halten auch wenn es natürlich durch die enorme Typzahl bei der EU schwer zu sagen ist
Bei Flugzeugen wird die EU wahrscheinlich auch mehr haben und dort ist die Qualität vergleichbar mit den USA (meist F16- F15). Würde ich auch ein Patt sehen.
Bei den Landsystemen ist die EU denke ich besser als die USA.
Und was die Ausbildung angeht. Mein Satz von oben gilt: Gibt Geld und Zeit und das ist ein vernachlässigbares Thema....
Der Schakal
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@ Schneemann
Zitat:Zitat:
...eine hervorragende Logistik.
Ja, da stimme ich voll und ganz zu. Was die Amerikaner an Nachschub durch die Gegend karren und ranschaffen, ist einmalig. Ich habe das bei einem Manöver selbst erlebt, als allen ernstes - als bei uns bei der Bundeswehr die Liste der notwendigen Dinge abgeklärt wurde - die Amerikaner darüber philosophierten, ob man einen starren, d. h. metallenen, oder einen aufblasbaren Swimming Pool heranschaffen soll! Und das ist kein Scherz!
Hammerhart, wirklich!
Kann ich unbedenklich zustimmen. Aber auch hier hat die Medaille 2 Seiten. Wenn es Logistisch nicht rundläuft (vorallem was "Luxus" Artikeln angeht) dann ist die Stimmung sehr schnell sehr tief. Das ist beim Bund nicht so massiv.
Zitat:Zitat:
...besser ausgebildete Soldaten...
Äh, nein. Sorry, aber das ist jetzt Blödsinn. Ihre Special Forces sind sicherlich sehr gut, aber europäische Kommandotruppen (SAS, KSK, etc.) sind genauso gut. Darüber hinaus: Die Marines sind auch eine gute Truppe, aber jede europäische Fallschirmeinheit, oder auch z. B. die Royal Marines der Briten, kann sich mit ihnen messen. Abgesehen davon: Die normale Army der Amis ist teils unterirdisch. Sorry, aber das muss ich so sagen. Auch kann ich dies aus eigener Erfahrung sagen. Die Motivation ist teils mies, die Fitness lässt zu wünschen übrig und auch die Schulung über Gefechts- und Menschenführung, Rechte und Verbote im Gefecht, die Initiative im Kampf, die Instandhaltung und Umgang mit der Ausrüstung, die Psychologie und auch der Umgang mit Verbündeten einerseits oder auch z. B. Gefangenen andererseits ist teils absolut grottig. Wie gesagt, ich spreche da aus eigenen Erfahrungen...
Ach ja und sie lassen sich gerne überall hinfahren statt zu laufen. Es stimmt grösstenteils...
Der Schakal
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Zitat:Der_Schakal postete
Natürlich KANN dies Deutschland. Diese Konzepte heissen DSO & DLO. Gut ausgerüstete bzw. ausgebildete Verbände in Divisionsstärke (jeweils).
Was hier aber NOCH fehlt ist eindeutig der Ausrüstungspart. Viele Waffensysteme die in den nächsten Jahren (Tiger, NH90, M400, IDZ etc.) zulaufen sind für diese Verbände gedacht bzw. sollen dort eingesetzt werden. Erst dann sind diese Verbände voll Operationell Einsatzbereit.
vergleich mal - unabhängig von ausbildung und technologie - nur die anzahl des geräts und den sich daraus ergebenden fähigkeiten von dso bzw dlo und 101st air assault bzw 82nd airborne. allein die 101st air assault verfügt über zwei heeresfliegerbrigaden (mit 72 kampfhubschraubern und 150 mittlere transporthubschrauber), die 82nd airborne über eine heeresfliegerbrigade. die 101st airborne besitzt damit fast soviele kampf- und transporthubschrauber wie die deutschen heeresflieger insgesamt! zudem ist jeder der beiden verbände infanteristisch stärker als dlo und dso zusammen ...
zudem ist die dlo eine rein administrative einheit, die niemals geschlossen in den einsatz gehen wird, sondern in der lediglich die heeresflieger zusammengefasst sind.
Zitat:Die Mittel Europas sind begrenzt.
nein, wohl eher fehlt der wille - vor allem der deutschlands. im verhältnis zu bevölkerung, zu größe und zur wirtschaftlichen stärke deutschlands ist der deutsche beitrag geradezu lächerlich. selbst österreich hat im bezug auf die bevölkerung eine größere armee als deutschland. deutschland gibt zu zeit gerade einmal 1,1% des bip für verteidigungszwecke aus - um das niveau großbritanniens zu erreichen, wäre eine steigerung auf ca 1,5% nötig ... das wären aber 9 milliarden dollar mehr!
Zitat:Ich habe mir mal den Spass erlaubt und habe mal zumindest bei der Marine einen Quantativen Vergleich angestellt, weil ich es mir nicht vorstellen konnte das die USA mehr Schiffe hat. [...]
du hast die 12 hubschrauberträger / landungsschiffe der tarawa- / wasp-klasse vergessen, von denen jeder größer und leistungsfähiger ist als die alle europäischen flugzeugträger ...
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Zitat:USA:
Flugzeugträger: 12 (alle bis auf einen Atomgetrieben)
Kreuzer: 58 (meist Ticonderoga Klasse)
Zerstörer: 58 (alles Arleigh Burke Klasse)
U-Boote: 76 (alles Atomgetrieben)
Summe: 204
EU:
Flugzeugträger: 7 (bis auf einen alle konventionell und relativ klein)
Kreuzer: 0
Zerstörer: 17
Fregatten: 120
Korvetten: 38
U-Boote: 78 (die meisten dürften hier 209er Boote sein)
Summe: 260
Also zumindest der Quantität steht die EU besser dar. Auch dürfte mal abgesehen von den Flugzeugträger die Qualität der Schiffe sich die Waage halten auch wenn es natürlich durch die enorme Typzahl bei der EU schwer zu sagen ist
Der Vergleich ist technisch ebenso wie das daraus gezogene Fazit unhaltbar, um nicht zu sagen, albern. Hawkeye hat schon einen sehr wichtigen Punkt genannt. LPD hast du auch vergessen, ebenso wie die Perry-FFG (30 Einheiten aktiv). Die Flugzeugträger Europas sind schon qualitativ ein Witz, mit Ausnahme vielleicht (und auch nur vielleicht) der CdG. Ansonsten sind das allerbestens Sea Control-Schiffe, die noch nicht mal Kernfähigkeiten der US-Pendants erbringen.
Die Anzahl der Fregatten und Zerstörer Europas der der Kreuzer und Zerstörer der USA gegenüberzustellen und dann allen Ernstes noch von hoher Qualität bei den Europäern zu sprechen, setzt schon mehr als gezieltes Ignorieren von Daten voraus. Ich weise nur mal auf die Durchschnittskapazität und Größe von US-DDG hin, von denen jeder einzelne bereits die doppelte oder dreifache Waffenlast eines europäischen DDG trägt, von der verfügbaren Bandbreite pro Schiff gar nicht angefangen. Ein tolles neues Luftverteidigungssystem auf einer Handvoll europ. Schiffe macht das noch nicht mal ansatzweise wett.
Darüber hinaus sind alle US-Schiffe in extrem höherem Maß interoperabel als die Schiffe der Europäer (und kommt mir jetzt bitte niemand mit NATO-Kompatibilität!), das betrifft Datennetze ebenso wie Logistik und steigert die US-Qualität noch mal enorm.
Von der operatien Logistik wie Flottenversorgern, Schwerlast-Transportern etc. pp., die es z.T. erst möglich machen, eine große Masse an Schiffen auch effektiv an einem gewünschten Punkt auf der Erde einzusetzen, fange ich jetzt gar nicht mal an, da steht Europa beinahe völlig mit runtergelassenen Hosen da im Vgl. zur USN, wo alles sowohl viel größer als auch viel zahlreicher ist. Die europäischen Korvetten sind zum großen Teil alt oder schwach bewaffnet und mit geringer Seeausdauer und passen daher in den Vergleich überhaupt nicht rein, sondern blähen nur die europäischen Zahlen auf. Der Zahlenvergleich bei den U-Booten ist ebenfalls absurd.
Abgesehen vielleicht vom Lufttransport gibt es keine Waffengattung oder Teilstreitkraft, bei der die Europäer so krass im Hintertreffen gegenüber den USA sind, wie bei der Marine und da speziell Blue-Water-Operationen und -Einheiten, in der Zahl ebenso wie in den Fähigkeiten. Da kann man jetzt lange über Ursachen, Absichten etc. diskutieren, aber dadurch lässt sich dieses extreme Mißverhältnis auch nicht schönreden.
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Unabhängig von den Kräfteverhältnissen beiderseits des Atlantiks - die EU und die USA driften in der politisch-ideellen Ausrichtung immer weiter auseinander, auch wenn sich die Briten unter Bliar immer noch in der Mitte des Atlantiks wähnen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5884606_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Geheime CIA-Gefängnisse
Europa fordert die volle Wahrheit
Europarat und EU-Parlament haben nach der Bestätigung der Existenz geheimer CIA-Gefängnisse im Ausland durch US-Präsident George W. Bush schwere Vorwürfe gegen Washington erhoben. Das Eingeständnis sei "nur ein Teil der Wahrheit", sagte der Schweizer Sonderermittler des Europarats, Dick Marty. "Die USA müssen noch viel mehr aufdecken."
...
"Methoden der USA machen Welt unsicherer"
Nach Ansicht des Präsidenten der parlamentarischen Versammlung des Europarates, René van der Linden, hat sich gezeigt, dass die USA ihren "schmutzigen" Kampf gegen den Terrorismus völlig außerhalb des Rechts geführt hätten. ....
Stand: 07.09.2006 15:18 Uhr
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ich kann mir nicht vorstellen inwieweit dieses (unbedeutende) ereignis das verhältnis zwischen den vereinigten staaten und europa belasten könnte ... es erschüttert vermutlich das vertrauen der europäischen bevölkerung in die amerikanische politik, aber das verhältnis der europäischen regierungen zu amerikanischen regierung wird meines erachtens wenig belastet oder beschädigt werden. das vorhandensein von geheimgefängnissen wird den meisten regierungen ohnehin bekannt gewesen sein, wenn auch nicht durch bush persönlich verkündigt.
edit: und was der präsident des europarats zu diesem (oder auch in anderen fällen) thema zu sagen hat, ist wohl irrelevant ...
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Es dürfte aber langfristig kaum irrelevant sein, wenn die Öffentlichkeiten mehr und mehr in Europa antiamerikanisch gesinnt sind und wenn die Wahrnehmungen derart stark differieren. Das schlägt sich auch mal auf die Meinungsbildung aus im politischen Prozess.
Das Zugeben hatte zwar primär innenpolitischen Charakter für Bush, aber außenpolitisch war das trotzdem eine weitere von vielen Bankrotterklärungen.
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Das Wort von den Peanuts hat in Bankenkreisen auch keinen irgendwie nur eine Braue zucken lassen, trotzdem war das Image der Deutschen Bank danach sonstwo. Und das Image der USA in Europa ist in den meisten Bevölkerungsgruppen sehr schlecht, gerade weil mit den USA als erstes Folter asoziiert wird. Da fällt die Nachricht auf sehr fruchtbaren Boden.
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Das ganze hat nicht nur eine - wie Thomas zurecht feststellt - langfristige politische Auswirkung; gerade in einer Demokratie ist Politik "die Kunst des Möglichen" - und diese Kunst ist von politischen Stimmungen abhängig, die manche Politiker dann auch durchaus schüren können. Diese emotionalen Spitzen können einen unterschwelligen politischen Trend aber nicht umkehren, und bei einer emotionalen Zuspitzung in der politischen Diskussion wird der langfristige politische Trend auch nicht überlagert, sondern die emotionale Spitze, die dem Meinungstrend folgt, setzt sich durch (Beispiel: Diskussion um den Irak-Krieg - die "Merkel-Meinung" der Treue zu den USA war nicht mehr auf breiter Ebene konsensfähig, und die Gegenmeinung von Schröder hat sich entsprechend durchgesetzt).
Inzwischen ist auch die - nun zur Bundeskanzlerin gewählte - Angie zu einer kritischen Distanz zu den USA gegangen, und übernimmt damit inhaltlich in einer Frage US-Kritik, die in Europa in großem Konsens vertreten wird: <!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/ausland/usa_nid_35196.html?DDI=3303">http://focus.msn.de/politik/ausland/usa ... l?DDI=3303</a><!-- m -->
Zitat:USA
Merkel liest Bush die Leviten
| 09.09.06, 12:54 |
Die Bundeskanzlerin hat unerwartet kritisch auf die von US-Präsident George W. Bush zugegebene Existenz geheimer CIA-Gefängnisse reagiert.
....
Falls sich herausstelle, dass EU-Mitgliedstaaten Geheimgefängnisse auf ihrem Boden zugelassen haben, seien auch disziplinarische Maßnahmen Brüssels denkbar.
Auch die FDP verlangte Konsequenzen. „Es ist an der Zeit, dass sich die Bundesregierung vom Regierungshandeln Washingtons in diesem Punkt streng distanziert“,....
Tatsächlich kann seit dem Ende des "Kalten Krieges" eine zunehmend kritischere Haltung in der deutschen Öffentlichkeit (das war wohl unter deGaulle schon so bei den Franzosen) zu den USA beobachtet werden, und dieser langfristige Trend wird wohl auch die Entwicklung in Europa maßgeblich beeinflussen und damit weiterhin die Richtung der Politik auf eine zunehmende Distanzierung gehen - wenn nicht ein massiver Schock von aussen eine Trendumkehr bewirkt. Aber selbst der 11. Sept. vor fünf Jahren hat nur eine vorübergehende Solidarisierung mit den USA bewirkt, die nur bis Afghanistan gereicht hat (wo der Urheber der "Störung" - bin Laden - ja tatsächlich sass) und nicht mehr den Schritt "Irak" mit getragen hat. Lediglich einige Europäer haben da noch mitgezogen, und zwar aus ganz eigenen Gründen. Die Engländer z.B. weil sie sich emotional immer noch zwischen den USA und dem Kontinent mitten im Atlantik fühlen (da hat zuletzt auch der WK II entscheidend beigetragen), die Polen z.B. weil die Befreiung aus dem kommunistischen Herrschaftsbereich Dankbarkeit gegenüber den USA und zugleich Angst vor einer neuen Dominanz des mächtigen Nachbarn Deutschlands verursacht hat, Italien war mit seiner kriminellen Regierungsspitze ohnehin mal wieder ein Sonderfall .....
Die ganze Sache hat aber eben nicht nur eine gefühlsmäsige und sich dann auf politischer Ebene auswirkende Seite, sondern durchaus auch ein sehr machtpolitisches Element:
Zitat:EU käpmft gegen Machtzuwachs der USA
Zwischen Amerikanern und Europäern bahnt sich Streit über die Neuregelung des politischen Einflusses im IWF an
....
Quelle: FTD print, 08.09.2006 S. 19
je weniger die Bedrohung durch einen Dritten zur Solidarisierung zwingt (siehe Kalter Krieg), desto mehr treten die eigenen wirtschafts- und machtpolitischen Interessen in den Vordergrund - und da wird sich die EU zwangsläufig in Konkurrenz zu den USA messen müssen
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Zitat:Ton im Visa-Streit zwischen USA und EU wird schärfer
EU droht US-Diplomaten mit Visumspflicht
Im Streit über Visumsbestimmungen zwischen den USA und der EU verschärft die Europäische Union den Ton: Die EU-Kommission sprach sich dafür aus, US-Diplomaten und Inhaber so genannter Dienstpässe vorübergehend nur noch mit Visum in die EU einreisen zu lassen. Das würde auch die in Europa stationierten US-Soldaten treffen, hieß es.
EU fordert gleiches Visa-Recht
Hintergrund ist die Weigerung der US-Regierung, allen EU-Bürgern eine visafreie Einreise in die USA zu ermöglichen. ....
Stand: 04.10.2006 16:36 Uhr
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Finde ich richtig so! Gleiches Recht für alle. Mir ist jedenfalls nicht klar, warum man US-Bürgern irgendwelche Exklusivrechte einräumen sollte, die andere im Gegenzug nicht geniessen. Ganz im Gegenteil. Wir wollen Flugdaten, Bankdaten und Fingerabdrücke von jedem US-Bürger, der nach Europa einreist. Dazu soll er nachweisen können, wo er unter kommt und wer in eingeladen hat.
zu hart? Nö..normales Prozedere bei USA-Reisen.
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