12.07.2007, 14:14
Francisco schrieb:
Insofern ist dein Einwurf absolut unhaltbar und schlichtweg falsch.
Darüber habe ich mich geärgert, das sage ich gleich vorneweg...
PS: Bei der Säuberungswelle Stalins stimme ich dir zu.
Schneemann.
Zitat:Bitte verschon mich mit der Welle an Verleumdungen. Es bringt überhaupt nichts hier den Kriegsverlauf der Roten Armee ins schlechte Licht zu rücken.Entschuldigung, aber das was ich geschrieben habe, waren keine Verleumdungen. Mit einem derartigen Argument kann ich insofern nichts wirklich anfangen. Ich habe geschrieben, dass die Deutschen gegen ein zahlenmäßig überlegenen Gegner angerannt sind, während die Russen später nur noch mit recht schwachen deutschen Truppen zu kämpfen hatten. Auch das 70 - 80% der deutschen Kräfte an der Ostfront eingesetzt wurden, verleugne ich ja nicht. Das weiß ich selbst. Nur waren von diesen Kräften zum Zeitpunkt der großen sowjetischen Offensiven eben nicht mehr viele da. Insofern kann man schon behaupten, wie ich schrieb, dass das deutsche Ostheer nur noch ein Schatten seiner selbst war.
Zitat:Es ist erbärmlich, dass insbesondere durch fragliche Quellen suggestiert wird, dass die Zerschlagung der Wehrmacht allein durch die Landung der Westalliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie vollzogen wurde. Zu diesem Zeitpunkt stand die Rote Armee an der Weichsel!Welchen fraglichen Quellen? Ich habe mich bemüht wenigstens mal den einen oder anderen Buchtitel anzuführen (im Gegensatz leider zu dir). Außerdem stimmt es nicht, was du schreibst. Als die Alliierten in der Normandie landeten, stand die Rote Armee mitnichten an der Weichsel! Die große sowjetische Sommeroffensive 1944, die die deutsche Heeresgruppe Mitte zu 70% zertrümmerte, begann erst am 22. Juni 1944 (also rund drei Wochen nach dem D-Day). Und an der Weichsel standen die Russen erst einige Zeit später (Ende Juli/Anfang August) - zu einem Zeitpunkt, als an der Westfront der Durchbruch der Westalliierten bereits am Gelingen war, bzw. gelungen war.
Zitat:Die Rote Armee war ab diesem Zeitpunkt zu der schlagfähigsten Streitkraft in Europa und Asien geworden - mit unerschöfflichen Reserven.Einverstanden, wenn du sagst, dass es die schlagkräftigsten Landstreitkräfte waren, aber in puncto Versorgung, Marine und Luftwaffe stimmt dies sicher nicht. Auch die unerschöpflichen Reserven stelle ich in Frage. Viele russische Truppen, die 1945 die Mandschurei eroberten, hatten einen mangelhaften Ausrüstungsstand (nicht an Panzern, aber an Gewehren und Kleidung). Dieses Phänomen war bereits in der Schlacht um Berlin deutlich geworden, als nachrückende sowjetische Soldaten die Gewehre ihrer zuvor gefallenen Kameraden nutzen mussten, weil sie selbst keine hatten.
Zitat:Dito für die ausländischen Hilfstruppen und Militärtechnik im Dienste der SS bzw. Wehrmacht. Wäre sonst höchstwahrscheinlich auch anders verlaufen...Dies war aber bei weitem nicht so viel! Himmel nochmal, bleibe mal bei den Fakten! Die Westalliierten haben u. a. durch Persien und auf der Nordmeer-Route mehr transportiert als alle deutschen Verbündeten oder Hilfswilligen jemals zustande gebracht hätten. Aus den USA kamen 57% des gesamten Flugbenzins der Roten Luftwaffe, 53% des gesamten genutzten Sprengstoffs der Roten Armee, 48% aller genutzten Gummireifen und rund 50% aller im Kriege von den Sowjets verlegten Schienen. War dir das bekannt? Dazu kamen rund 50% aller genutzen Lebensmittel ebenfalls von den Westallierten. Dazu gingen noch mehr als 10.000 Waggons, 1.000 Lokomotiven und 15.000 Flugzeuge sowie mehr als 7.000 Panzer alleine aus den USA nach Russland. Und was war bei den Deutschen? Die hatten zwar einige personelle Unterstützung durch Freiwillige und Verbündete (immerhin hatte z. B. auch die zuletzt 1,1 Millionen Mann umfassende SS fast 45% ausländische Freiwillige in ihren Reihen), aber sie mussten ihren Verbündeten, egal wo, mit eigenem Material aushelfen! So den Italienern in Nordafrika z. B. mit Ju-87 und Flak oder den Rumänen vor Odessa und Sewastopol mit eigenen Panzern (wenngleich die Rumänen dann meistens erbeutete ehem. franz. Tanks von den Deutschen erhielten).
Insofern ist dein Einwurf absolut unhaltbar und schlichtweg falsch.
Darüber habe ich mich geärgert, das sage ich gleich vorneweg...
Zitat:Ich finde deine Antwort einfach unpassend. Ich hatte mir Mühe gegeben und wenigstens einen Buchtitel angegeben, mit welchem ich meine These zu untermauern versucht habe, aber deine Antwort war einfach nur ein Madigmachen und Unterstellen von Einseitigkeit, ohne das du irgendeinen Quellentext genannt hast...so kann man nicht diskutieren. Sorry, ist so.Zitat:Außerdem soll es erlaubt sein zu sagen, dass die russischen Generäle selbst ihre besser ausgerüsteten und zahlenmäßig stärkeren Kräfte oft nicht sonderlich effektiv eingesetzt haben. Besonders der hochgelobte Schukow hat sich, z. B. beim Sturm auf Berlin, einige verheerende Schnitzer erlaubt (ein gutes Buch hierzu ist von Tony Le Tissier ["Der Kampf um Berlin 1945"]), ja ging geradezu stümperhaft vor. Wenn man sich die Zahlen anschaut, so hätte die Rote Armee die Deutschen ab Anfang 1944 an innerhalb von sechs Monaten überrennen müssen. Warum sie es nicht tat, liegt sicher einerseits im Widerstand der Wehrmacht begründet, aber andererseits auch teilweise in der verwunderlich schlechten russischen Führung.Diese kurzsichtigen und oberflächigen Argumente können einem schon auf den Keks gehen. Wenn man sich damit beschäftigt, dann bitte in einem Zusammenhang. Daher ist es witzlos, einfach Argumente aufzustellen die ohne Gründe gestützt werden. Man muss einige Punkte berücksichtigen sonst wird das zu einseitig.
PS: Bei der Säuberungswelle Stalins stimme ich dir zu.
Schneemann.