27.09.2007, 10:33
Zitat:Ich glaube Stealth ist ein enormer Vorteil, der all die gängigen "Quartettparameter" weit überflügelt. Ist ein subjektiver Eindruck von mir, aber ich denke es wird ähnlich wie bei den U-Booten ablaufen.Eine Art von Stealth ist mMn nicht nur die passive Tarnung der eigenen Systeme durch spezielle Formgebung (z.B. von Flugzeugen), Anpirschen im Tiefflug, etc. sondern auch die "aktive" Tarnung, sprich die Störung des Gegners. Wenn dessen Sensoren erblinden oder taub werden, kann man ihn überraschen.
Eine Luftwaffe, die nicht auf Stealth-Flugzeuge zurückgreifen kann, sollte also versuchen, den Gegner, der Stealth-Flugzeuge einsetzt, mindestens so lange zu stören, bis die eigenen Sensoren die gegnerischen Stealth-Flugzeuge entdeckt haben. Ist sowas möglich, bzw. hat schon mal jemand eine F-22 ausgetrickst? (ok, das wäre wohl kaum an die Öffentlichkeit gedrungen...)
Bzw. andersherum: was hat ein Kampfflugzeug für Möglichkeiten, um eine moderne BVR-Rakete wie z.B. die AMRAAM abzuwehren (ohne Flucht)? Wie stehen da die Chancen?
Noch eine weitere Überlegung: im 2. Golfkrieg haben die Alliierten in ihrer ersten Angriffswellen haufenweise Zieldrohnen eingesetzt, welche die irakische Luftabwehr offenbar erfolgreich getäuscht haben. Viele irakische SAMs sollen auf diese wertlosen Ziele gefeuert worden und damit vergeudet worden sein. Vielleicht wäre eine solche Taktik, nämlich den Einsatz relativ billiger Zieldrohnen mit ähnlicher Radarsignatur wie ein Kampfflugzeug, eine interessante Möglichkeit zur Täuschung des Gegners (und zur Verschwendung gegnerischer AA-Raketen). Damit gewinnt die Underdog-Partei zwar noch keinen Luftkampf, der überlegene Gegner verschwendet aber massiv Ressourcen und ist ev. "leergeschossen", wenn es dann zu einer Begegnung mit einem echten Kampfflugzeug kommt.