Entfremdung in der Nato - der große Graben
#73
vor dem Ende würde ich nicht sagen - sie hat nach dem Ende des Warschauer Pakts die eigentliche ursprüngliche Existenzberechtigung verloren und eine neue Rolle noch nicht gefunden

eher ist es so, dass durch den Wegfall der sowjetischen Bedrohung inzwischen die eigenen, regionalen Interessen zunehmend in den Vordergrund rücken,
und da scheint mir, dass sich eine Dreiteilung anbahnt

- die NATO-Partner westlich des Atlantik in Nordamerika
die zunehmend frustriert feststellen, dass die USA die unumschränkte Führungsrolle verlieren und die Entscheidungen der US-Regierung in Europa heftig hinterfragt werden (Stichwort: Afghanistan, Irak)

- die NATO-Partner östlich des Atlantik in Europa (innerhalb der EU),

die sich auf ihre eigenen Interessen besinnen, welche nicht immer konkludent oder sogar konträr zu den Interessen der USA stehen (und hier gibt es in Europa durchaus verschiedene Wahrnehmungen, von den USA als großem Beschützer bis zu den USA als Hegemonialmacht ist alles vertreten),
und die bisweilen erleben dass die USA alles Unternehmen, um einen gemeinsamen Nenner der europäischen Staaten zu hintertreiben (Stichwort: Raketenabwehrsystem in Polen und Tschechien)

- und der NATO-Partner in Asien (Türkei),

der insbesondere im Irak völlig andere Interessen hat als die USA (Kurden), von den USA auch noch provoziert werden (Armenien),
und der sich von der EU immer mehr zurückgestoßen sieht (Armenien - Frankreich, EU-Beitritt, Zypern),
und somit zwangsläufig zunehmend seine eigenen Interessen refliktiert
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