03.11.2007, 17:39
hoj schrieb:wieso das denn? nenne mir nur einziges russisches unternehmen oder einem unternehmer, das/der es geschaft hat sein geschäfft nicht aus verdächtigen quelen aufzubauen. oder der es geschafft hat sich ganz legal hochzuarbeiten. ich kenne nämlich keinem einzigen russischem oligarch oder businesman, der nicht irgendwo geklaut, klaut oder sein trohn nicht auf den leichen gebaut hat.
Die Frage, ob legal oder illegal stellt sich so gar nicht. Das würde eine funktionierende Rechtsordnung voraussetzen. Die gab es aber in der Jelzin-Ära nicht wirklich. Sicher haben die Oligarchen in dieser Zeit unheimliche Vermögen zusammengerafft, die vorher "volkseigen" waren. Indem sie ihre eigene Ordnung aufgebaut haben, haben sie aber auch verhindert, daß Wirtschaft und Gesellschaft komplett in die Anarchie abgleiten. Insofern kann ich die Oligarchen nicht komplett moralisch verdammen. Putin war in den letzten Jahren sehr erfolgreich darin, die Oligarchen wieder dem Staat unterzuordnen, aber es bleibt noch viel Arbeit.
Sicher gab es in Russland viel Ungerechtigkeit und Gewalt, aber was in den 90er Jahren passiert ist, war nicht weniger als eine Revolution, eine komplette Änderung des Rechts- und Gesellschaftssystems. Im Vergleich zur Revolution von 1917 ging das ganze sehr unblutig ab.
Wie hätte man den die russische Wirtschaft besser umbauen können? Die legalistische deutsche Lösung zur Abwicklung des real existierenden Sozialismus, mit Treuhand etc., hat dazu geführt, das große Teile des ostdeutschen Volksvermögens in der Hand von Auswärtigen (aka Wessi) gelandet ist.