(Zweiter Weltkrieg) Gründe für japans Niederlage im Pazifikkrieg
#12
Nasenbär schrieb:
Zitat:Den Japanern kannten nicht viele Details über Ort und Umfang der Treibstoffreserven...

Das ist ein Irrtum. Durch Spionage wussten die Japaner sehr genau, wo was in Pearl Harbor zu finden war. Vor allem auch die japanischen diplomatischen Einrichtungen auf Hawaii waren bei der Weiterleitung der Daten sehr aktiv und vor dem Angriff wurde der Hafen sogar von Agenten (auf Passagierschiffen) ausgespäht. Näheres findet man dazu auch in J. Piekalkiewiczs Seekrieg 1939 - 1945.

Nasenbär schrieb:
Zitat:...und ein Luftangriff wäre wahrscheinlich zu wenig gewesen, um nachhaltigen Schaden an der Infrastruktur von Pearl anzurichten. Für mehr Angriffe reichten Munitions- und Flugbenzinvorräte der Träger nicht.
Oh nein, man nehme nur den ähnlichen Angriff 1942 auf Port Darwin als Beispiel heran (Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Bombing_of_Darwin,_February_19,_1942">http://en.wikipedia.org/wiki/Bombing_of ... y_19,_1942</a><!-- m --> ). In der Stadt und im Hafen entstand beträchtlicher Schaden, der - was seine reine logistische Langzeitwirkung anging und NICHT den verlorenen Schiffsraum - den Alliierten mehr Sorgen bereitete als Pearl Harbor, welcher wenigstens noch eine psychologische Komponente, nämlich die Mobilisierung in den USA, nach sich brachte. Insofern hätten die Träger bei Pearl Harbor sehr wohl die Hafen-Infrastruktur nachhaltig schädigen können (vor allem auch z. B. die Reparaturdocks, ohne die die relativ schnelle Wiederinstandsetzung der gesunkenen Schlachtschiffe nicht so schnell realisiert hätte werden können).

Nasenbär schrieb:
Zitat:In Midway hatten die Japaner nicht nur Pech und ein schlechtes Timing, sondern auch einen dämliche Plan. Warum liefen die Schlachtschiffe 300nm hinter den Flugzeugträgern statt 50nm vor ihnen, wie die Amerikaner es später praktizierten? Dann hätte für die amerikanischen Träger eine echte Gefahr bestanden, in ein Überwassergefecht verwickelt zu werden. Ein Teil des amerikanischen Angriffes hätte sich wahrscheinlich gegen die viel besser geschützten Schlachtschiffe gerichtet.
Zunächst: Die Japaner gingen a) davon aus, dass ihnen keine US-Schlachtschiffe gegenüberstehen, was auch stimmte, da die Masse bei Pearl Harbor außer Gefecht gesetzt worden war (aus diesem Grund wollte Yamamoto auch nicht seine eigenen Schlachtschiffe als "Deckung" für die Träger vorschieben - die verheerende Wirkung der Angriffe von Trägern auf Großkampfschiffe kannte er ja selbst, sowohl von Pearl Harbor als auch vom britischen Tarent-Angriff 1940 her, den er genauestens studierte [Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Taranto">http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Taranto</a><!-- m --> ]) und b) hätten die Schlachtschiffe reine Sicherungs- und Deckungsaufgaben bei der Landung absolvieren sollen.

Abgesehen davon muss man anmerken, dass die Japaner die Zahl der US-Träger hingegen falsch einschätzten: Die in der Korallensee beschädigte „Yorktown“ war in Rekordzeit repariert worden (die Japaner vermuteten sogar den Untergang des Schiffes); damit standen den Amerikanern drei Träger und nicht nur zwei, wie die Japaner vermuteten, zur Verfügung.

Schneemann.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: