Umfrage: Soll die NATO größer werden
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Soll die NATO größer werden?
#6
Sowohl bei der Ukraine wie auch bei Georgien habe ich Probleme.

Eine NATO-Erweiterung müsste nach meinem Verständnis zumindest zur höheren Sicherheit der Aufnahmeländer und für die bisherigen NATO-Mitglieder überwiegend von Vorteil sein. Zumindest müssten die Vorteile die damit einhergehenden Nachteile übersteigen.

Aus Sicherheitsgründen erscheint mir die Aufnahme der beiden Staaten nicht notwendig. Beide Staaten werden nicht unmittelbar von einem übermächtigen Gegner bedroht, der nur durch ein entsprechendes Bündnis von einem Angriff abgehalten werden könnte.
Ganz im Gegenteil:
Bei der Auflösung der Sowjetunion wurde den Russen signalisiert, dass dies nicht durch die NATO ausgenützt würde - kein NATO-Soldat östlich der Oder-Neisse-Linie, war damals wohl die (mündliche) Zusage.
Tatsächlich ist inzwischen die NATO weit nach Osten ausgedehnt - bis hin zu Kampfverbändenin von NATO-Staaten in Afghanistan.
Eine weitere Ausdehnung würde nicht die Sicherheit erhöhen sondern wegen des damit einhergehenden Vertrauensverlustes sogar ein Sicherheitsrisiko bedeuten.

Vorteile sehe ich für die NATO nicht - welcher Vorteil soll eine Osterweiterung in "unsicheres Gebiet" sein?

Die Ukraine ist (auch) in diesem Punkt ein "zerrissenes Land".
Ich kann mir nicht vorstellen, dass etwa die Marine-Soldaten aus Sewastopol, die mi ihren Schiffen direkt neben der russischen Schwarzmeerflotte liegen und jahrzehntelang mit den Russen gemeinsam die Kojen geteilt haben
plötzlich mit großer Freude in ein Militärbündnis ziehen, das auch als Gegenpol zur russischen Marine zu verstehen ist.
Letzendlich wird sich der "russisch geprägte Osten" des Landes (ob von Moskau initiiert und gesteuert oder nicht) einer solchen Trennung von Russland massiv widersetzen. Ob das - auch im Konfliktfall - dann ein "so guter Verbündeter" ist, wage ich zu bezweifeln.

Georgien hat dagegen zwei seperatistische Regionen, die von Russland mehr oder weniger indirekt nterstützt und gefördert werden. Ich befürchte, dass die NATO mit Georgien in den Kaukasus-Konflikt einbezogen wird. Und damit bin ich schon beim nächsten Punkt:

Dagegen überwiegen aus meiner Sicht auch die Nachteile für die NATO-Staaten.
Den "Vertrauensverlust", der letztendlich destabilisierend wirkt, habe ich schon genannt.
Aber es gibt auch ganz konkrete Bedenken.
Auch wenn man ins Kalkül zieht, dass Russland und die zentralasiatischen Staaten kein Interesse an einem Wiedererstarken der Taliban in Afghanistan haben - der "Nachschub" führt nunmal vor allem für die im Norden Afghanistans stationierten Verbände der NATO über Russland und die anderen SCO-Staaten (oder Iran oder das unsichere Pakistan), und diese Staaten haben es damit in der Hand, die Versorgung der NATO-Truppen zu behindern, Versorgungs- und Rettungsflüge zu verzögern und und und
- im schlimmsten Fall soweit, dass ein "Obsiegen der Taliban" gerade noch verhindert werden könnte, aber die NATO-Staaten in Afghanistan in einen lang dauernden Abnützungs- und Zermürbungskrieg verwickelt werden.
"Wenn zwei sich streiten ..." könnte Russland der lachende Dritte sein.

Ist es wirklich notwendig, das Risiko auf sich zu nehmen - und die Russen zu provozieren?
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