(See) Indische Atom U-Boote
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Zitat:Ende 2001 meldeten Medien Vertragsunterzeichnung mit der russischen Rüstungsexportbehörde Rosoboronexport – offizielle Dementis folgten auf dem Fuß. Seitdem hielten sich Gerüchte und Dementis die Waage.

Nun aber scheint endgültig klar, dass die indische Marine bereits im nächsten Jahr in einem 10-jährigen Leasingabkommen ein U-Boot der AKULA-Klasse aus Russland erhalten wird.

Dabei handelt es sich um offenbar um die Ende 1991 im fernöstlichen Komsomolsk für die russische Marine auf Kiel gelegte NERPA (Typ AKULA-I), deren Bau wegen fehlender Finanzierung abgebrochen werden musste.

Vor einigen Jahren war der Bau dann plötzlich fortgesetzt worden, und das U-Boot wurde im Juni 2006 auch zu Wasser gelassen.

Offiziell war dabei noch von einer Indienststellung bei der Pazifikflotte die Rede.
Inzwischen spricht aber alles dafür, dass die NERPA mit indischen Geldern fertig gebaut und ausgerüstet (Typ AKULA-I-mod) wurde. Neben der russischen Besatzung sollen auch schon erste Inder an Bord sein (nach Landausbildung bei der Schule der russischen Marine für nukleare U-Bootsantriebe in Sosnovy Bor, nahe St. Petersburg).

Im Oktober dieses Jahres sollte die NERPA an die indische Marine übergeben werden, die sie im Juni 2008 offiziell in Dienst stellen will. Wie das alte CHARLIE-I, soll sie wieder CHAKRA heißen.

Aktuellen (unbestätigten) Meldungen zufolge wird nun über das Leasing noch eines zweiten typgleichen U-Bootes verhandelt.

Dabei soll es sich um die KABAN, handeln – wie die NERPA in den 90er Jahren in Komsomolsk für die russische Marine begonnen und dann wegen Geldmangel nicht fertig gestellt.

AKULA sind für die bisher nur über konventionell diesel-elektrisch angetriebene U-Boote verfügende indische Marine sicher eine Bereicherung.

Bei der russischen Marine können die getaucht etwa 9.500ts verdrängenden U-Boote aus ihren Torpedorohren neben Torpedos und Seeziel-FK auch nuklear bestückte, weitreichende Marschflugkörper SS-N-21 verschießen – das indische Leasing dürfte solche Flugkörper allerdings nicht einschließen.

Von größerer Bedeutung als bloße zusätzliche operative Einsatzoptionen ist für die indische Marine aber die Möglichkeit, ein modernes, nukleargetriebenes U-Bootes im Einsatzbetrieb ausgiebig testen zu können.
Hiervon erhofft man sich neuen Schub für das seit Jahren nicht so recht voran kommende nationale Vorhaben eines Eigenbaus (Projekt ATV - Advanced Technology Vessel).

Allen gelegentlich verkündeten „technischen Durchbrüchen“ zum Trotz dürfte ein erstes ATV noch mehrere Jahre auf sich warten lassen

Quelle: Marineforum
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