07.06.2008, 11:15
damit stellst Du eine Grundsatzfrage:
Was ist wichtiger - der Mensch oder die Macht?
Ist der Schutz des menschlichen Lebens nicht auch ein Teil der Kultur? Wir sind doch im Westen so unendlich stolz auf die Menschenrechte gerade als Bestandteil unserer kulturellen Werte.
Und wir sind (zurecht) stolz auf unsere Demokratie. Keine demokratische Regierung kann es sich aber leisten - wie die kommunistischen Diktaturen Chinas und Nordkoreas im Koreakrieg - tausende von Menschen zu verheizen, etwa indem Soldaten solange gegen feindliche Stellungen anrennen, bis dem Verteidiger die Munition ausgeht. Spätestens bei der nächsten Wahl (wenn nicht schon vorher) würde eine solche - ich sage bewusst menschenverachtende - Regierung abgewählt werden.
Und die Mehrheitsmeinung in Demokratien erzwingt über kurz oder lang das Ende von unsinnigen Kriegen - siehe Vietnam ("Why?").
In Deutschland hatten wir solche menschenverachtenden Strategien zuletzt 17/18 und bis 45 - und jede dieser Strategien hat mit einem Wechsel des Regierungssystems (und nicht nur der Regierung) geendet.
Nein,
das was Du bedauerst empfinde ich als positiv - und ich meine beobachten zu können, dass sich dieser Trend (der Schutz des menschlichen Lebens als höchstes Gut) verbreitet.
Wir haben an die Stelle der Menschenwellen "high tech" gesetzt - Spitzentechnologie, die das Wichtigste, die eigene menschliche Ressource schont und schützt. Technik ist ersetzbar, Menschen sind es nicht.
Und Menschen werden gebraucht, um die Technik noch mehr zu verbessern.
Andere Staaten folgen (ob notgedrungen oder aus eigener Erkenntnis sei dahingestellt) diesem Trend. Russland und China, Indien und Brasilien entwickeln selbst zunehmend "high-tech" Waffen, weil sich nur so ein Kräftegleichgewicht mit dem technisch überlegenenen Gegner herstellen lässt.
Damit stellt sich aber zunehmend die Frage nach den Kosten eines Krieges. Mit "high tech" werden Kriege irgendwann so teuer, dass sie nur noch zur Selbstverteidigung geführt werden können.
Auch das erleben wir derzeit - im Irak.
Ist die Beschränkung der Kriegführung auf Selbstverteidigung tatsächlich ein abzulehnender Zustand?
Damit komme ich zurück auf die USA:
Auch dort setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass global offensiv geführte Operationen selbst von der Supermacht USA nicht mehr geführt werden können.
Sie verlangen entweder unendliche Menschenopfer (was in einer Demokratie nicht mehr durchsetzbar ist) oder verschlingen so unendlich viel Ressourcen, dass die eigene Volkswirtschaft darüber in eine gewaltige Krise (Rezession) gerät.
Beides ist selbst für die Supermacht USA nicht mehr zu handeln. Und diese Erkenntnis setzt sich auch in der Bevölkerung fest.
"Change" ist nicht umsonst das "Schlüsselwort" des demokratischen Präsidentschaftskandidaten geworden.
Es bedeutet einen radikalen Wechsel der Politik, auch der von Bush betriebenen Interventionspolitik.
Dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irakkrieg18.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irakkrieg18.html</a><!-- m --> :
Was ist wichtiger - der Mensch oder die Macht?
Ist der Schutz des menschlichen Lebens nicht auch ein Teil der Kultur? Wir sind doch im Westen so unendlich stolz auf die Menschenrechte gerade als Bestandteil unserer kulturellen Werte.
Und wir sind (zurecht) stolz auf unsere Demokratie. Keine demokratische Regierung kann es sich aber leisten - wie die kommunistischen Diktaturen Chinas und Nordkoreas im Koreakrieg - tausende von Menschen zu verheizen, etwa indem Soldaten solange gegen feindliche Stellungen anrennen, bis dem Verteidiger die Munition ausgeht. Spätestens bei der nächsten Wahl (wenn nicht schon vorher) würde eine solche - ich sage bewusst menschenverachtende - Regierung abgewählt werden.
Und die Mehrheitsmeinung in Demokratien erzwingt über kurz oder lang das Ende von unsinnigen Kriegen - siehe Vietnam ("Why?").
In Deutschland hatten wir solche menschenverachtenden Strategien zuletzt 17/18 und bis 45 - und jede dieser Strategien hat mit einem Wechsel des Regierungssystems (und nicht nur der Regierung) geendet.
Nein,
das was Du bedauerst empfinde ich als positiv - und ich meine beobachten zu können, dass sich dieser Trend (der Schutz des menschlichen Lebens als höchstes Gut) verbreitet.
Wir haben an die Stelle der Menschenwellen "high tech" gesetzt - Spitzentechnologie, die das Wichtigste, die eigene menschliche Ressource schont und schützt. Technik ist ersetzbar, Menschen sind es nicht.
Und Menschen werden gebraucht, um die Technik noch mehr zu verbessern.
Andere Staaten folgen (ob notgedrungen oder aus eigener Erkenntnis sei dahingestellt) diesem Trend. Russland und China, Indien und Brasilien entwickeln selbst zunehmend "high-tech" Waffen, weil sich nur so ein Kräftegleichgewicht mit dem technisch überlegenenen Gegner herstellen lässt.
Damit stellt sich aber zunehmend die Frage nach den Kosten eines Krieges. Mit "high tech" werden Kriege irgendwann so teuer, dass sie nur noch zur Selbstverteidigung geführt werden können.
Auch das erleben wir derzeit - im Irak.
Ist die Beschränkung der Kriegführung auf Selbstverteidigung tatsächlich ein abzulehnender Zustand?
Damit komme ich zurück auf die USA:
Auch dort setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass global offensiv geführte Operationen selbst von der Supermacht USA nicht mehr geführt werden können.
Sie verlangen entweder unendliche Menschenopfer (was in einer Demokratie nicht mehr durchsetzbar ist) oder verschlingen so unendlich viel Ressourcen, dass die eigene Volkswirtschaft darüber in eine gewaltige Krise (Rezession) gerät.
Beides ist selbst für die Supermacht USA nicht mehr zu handeln. Und diese Erkenntnis setzt sich auch in der Bevölkerung fest.
"Change" ist nicht umsonst das "Schlüsselwort" des demokratischen Präsidentschaftskandidaten geworden.
Es bedeutet einen radikalen Wechsel der Politik, auch der von Bush betriebenen Interventionspolitik.
Dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irakkrieg18.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irakkrieg18.html</a><!-- m --> :
Zitat:US-Senat wirft Präsident Bush Täuschung vorInsofern wird der Irak-Krieg nach dem Regierungswechsel in den USA doch das bewirken, was G. Bush jun. nach wenigen Kriegstagen (allerdings mit ganz anderer Intention) behauptet hat: "Die Welt ist sicherer geworden".
Irakkrieg unter falschen Voraussetzungen
...
Stand: 06.06.2008 17:30 Uhr