Entfremdung in der Nato - der große Graben
Nee, nee, da bleibt mir die Sprache weg. So viel geistigen Unrat habe ich zuletzt bei politikforen.net gelesen, diesem miesen Propagandaforum der Rechten.

Du bringst eine miese verquere Mischung aus platten populistischen rechten Parolen und unfundiertem und falschem Geschichstrevisionismus.
Ich kann dir eins sagen: Wenn einer Scheuklappen hat, dann du!

Dir ist im Ansatz nicht mal bewusst, wie ideologische Diskurse funktionieren, wie Positionen sich wandelten und wie kompliziert die ganzen Prozesse abliefen. Daneben beförderst du hier eine naturalistische Geschichtsphilosophie, die so verquast und deutsch national ist, dass ich mit Verlaub mich kaum beherrschen kann angesichts solcher offensichtlichen Dummheiten.

Liberal bedeutete am Anfang einfach nur eine Einstellung, die das Individuum befreien wollte von Unterdrückung durch Kirche, absolute Monarchie und hohen Adel. Mehr war das nicht, das war der Ausgangspunkt, in dem selbst und in vielen Ländern Europas gerade das Kleinbürgertum bis weit nach 1850 hinein "liberale" Grundüberzeugungen pflegte. Dein Feindbild des "Liberalismus" ist da plumpe dumme Ideologie, ohne den Liberalismus wärst du immer noch ein fronleistender dummer Bauer, der an Gott und die Hölle glauben würde. Gefällt dir das denn??

Die Industrualisierung, soziale Umschichtungen, Neu- und Zurückbildung sozialer Milieus dynamisierte danach die politische und die soziale Struktur der europäischen Länder. Dein Rekurs auf die USA und Großbritannien sind da auch Blödsinn, weil der Liberalismus eben nicht angloamerikanisch ist, zumindest nicht die Grundversion; und weil man ohne Probleme auch den Sozialismus als die radikalste Version des LIberalismus denken kann (Beispiel der Liberale Friedrich Naumann, nach dem die FDP-Parteistiftung benannt ist) bzw. man sich auch Synthesen denken kann, wie man das an der Frankfurter Schule sehen kann.

Aber deine Ausführungen sind nicht nur historischer und ideengeschichtlicher Blödsinn, nein, sie sind in sich völlig sinnlos. Wie willst du gegen etwas sein, wen du nicht mal weißt, was es ist?? Wie willst du gegen Liberalismus sein, wenn du keine Ahnung hast, was das eigentlich genau ist, wenn du gar nicht weißt, was das historisch alles bedeutete bzw. was das alles uns gebracht hat. Sorry, Quintus, aber man sollte schon Ahnung haben, bevor man so deutlich hier die "Wahrheit" erzählen will. Dummes Geschwätz, dumme Parolen, keinerlei richtige historische und ideengeschichtliche Bezüge.
Manchmal sollte man einfach die Fresse halten, wenn man keine Ahnung hat, ergo, wenn du nicht weißt, wovon du schreibst, dann bitte unterlass es solche rechten Parolen und revisionistischen Slogans abzulassen!
Und Sprüche wie : ich weiß nicht, was liberal ist, aber ich bin dagegen oder ich bin gegen England sind schon nicht mehr fundierte Meinungsäußerung, sie sind billige Hetze und Demagogie/Propaganda!

So bitte nicht!!

Zu deinem Verweis, ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst... Doch, sehr gut, zu gut. Ich durchschaue locker dieses plumpe Manöver.
Natürlich gibt es diverse Versionen von Modernität, dies kann man nachlesen im Theoriebereich der cultural studies und da gibt es die Theorie der multiple modernities. Sicher, allerdings gibt es trotzdem, bestimmte allgemeine Entwicklungsprinzipien, die - wenn auch unterschiedlich ausgeprägt, überall ähnlich sind.
Es gibt universelle Tendenzen, die im Rahmen moderner Gesellschaften zu beobachten sind: Zunahme von Komplexität, daher Entwicklung von Gemeinschaft zur Gesellschaft, Wechsel von charismatischer Herrschaft zu bürokratisch/rationaler Herrschaft, funktionale Differenzierung der Gesellschaften, Zunahme der Partizipation in der Herrschaft, aber auch Zunahme der individuellen Freiheitsrechte, Fragmentierung, Individualisierung, Desäkularisierung (Als Tendenz...). Das sind überall nachweisbare Tendenzen, die je nachdem unterschiedlich ausgeprägt sind. Rückständig werden Ideologien dann, wenn ihre inhaltlichen Bezüge, ihre sinngebenden Vorstellungen und Ideen diesen Prinzipien widersprechen. Im Nationalsozialismus war das der Fall. Der Bezugspunkt war da die Vorstellung einer verklärten, idealisierten Volksgemeinschaft und hier eben liegt das Problem, dass diese Ideologie letztlich die traditionale Gesellschaftsform der Gemeinschaft überhöhte und auf eine Zeit anwenden wollte, in der schon keine Gemeinschaft mehr bestand, keine Blutsverwandtschaft, keine Sippe, keine vererbten Loyalitäten mehr eine Rolle spielten, sondern eben schon die moderne Massengesellschaft an der Tagesordnung war. Rückständigkeit äußert sich daher in der Ideologie selbst, in ihrern nicht mehr aktuellen Bezügen und Ideenwelten und die Rückständigkeit äußert sich in den jeweiligen Gesellschaften bzw. genauer Defizite in der Modernisierung, wenn Teile der Gesellschaft aus Unsicherheit über den sozialen Wandel sich durch die dumpfen Parolen solcher Rattenfänger wie den Nazis einlullen lassen. Deine Sympathie für das Projekt der Nazis ist in meinen Augen schon Ausdruck genug, dass es dir hier nicht um adäquate Problembehandlung, sondern um veraltete rechte Blut- und Gemeinschaftsideologie geht.

Letztlich, und dies möchte ich gerade dem hier interessierten Leser klarmachen, sind Quintus Aussagen nichts anderes als vereinfachende, falsche Parolen und Feindbilder rechter Gesinnung. Audruck dafür, dass eben manche Leute mit der Komplexität moderner Gesellschaften, der entsstehenden Weltgesellschaft nichts anfangen können.

Als Tipp: Wenn du vom rechten Rand weg willst, dann kauf dir einfach mal ein kleines Einführungsbüchlein in die Soziologie... dann kannst du vielleicht mal verstehen, wie Gesellschaft wirklich funktioniert, fern ab von all den ideologischen Parolen....
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