Us-interventionen immer für Demokratie ???
#26
Zitat:Man achte zunächst auf die markierten Worte: Es wurde insofern viel Territorium gekauft von anderen Ländern (und das waren keine Pachtverträge mit einem eindeutigen Kolonialhintergrund, wie in China etwa, z. B. Hongkong oder Kiautschou), die jene Gebiete nicht mehr wollten oder als überflüssig ansahen und sie deshalb verkauften. Zur Öffnung Japans kann man sagen, dass die Öffnung zwar durch Druck geschah, korrekt, aber dass das Land danach nicht besetzt oder kolonialisiert wurde. Im Gegenteil, die Öffnung war ein Segen für das weiterhin unabhängige Land, es entwickelte sich innerhalb von zwei, drei Jahrzehnten zum modernsten Land in Asien, wurde zur ersten Industrienation Asiens. Vielleicht haben die USA Japan davor bewahrt, ein ähnliches Schicksal wie China zu finden, das von den Europäern teils aufgeteilt wurde. Insofern ist dies als positiv zu bewerten. Und wegen Mexiko: Zwar wurde der Krieg von US-Präsident Polk unterstützt, aber erst nachdem Texas seine Unabhängigkeit proklamiert und einen grausamen Krieg gegen den damaligen mexikanischen Diktator Don Antonio López de Santa Anna (1794 – 1876) geführt hatte. Erst dann griffen die USA ein und zwangen die Mexikaner zur Aufgabe ihrer Pläne. Zwar beanspruchten die USA danach viele Staaten, wie oben geschrieben, aber Mexiko erhielt im Gegenzug, obwohl es als Kriegsverursacher angesehen werden kann, eine Entschädigung von 15 Millionen Dollar (das wäre so, als wenn Russland heute Georgien eine Entschädigung für Süd-Ossetien und Abchasien zahlen würde), eine Summe, die nach damaligem Wert enorm war und welche die Verluste Mexikos mehr als wett machte. Keine europäische Macht hätte (zu dieser Zeit) sich so milde, ja großmütig verhalten.
das zeugt nur davon das USA progmatisch aggierten und stehts bemüht waren gewise Legitimation zu erreichen.
Nur wie du dazu kommst Mexiko als Kriegsverursacher hinzustellen ist mir ein Rätsel. Und wo ist hier der Krieg um "Demokratie", USA wollten diese Gebiete und sie haben sie durch Krieg bekommen, das ist das was unter Strich übrig bleibt wenn man Propaganda beiseite läßt.
Zitat:Man weiß, dass der Zwischenfall im Hafen von Havanna (Explosion des US-Linienschiffes Maine) keine spanische Sabotage war; vermutlich war es nicht lagerbeständiges Pulver, das die Explosion und den Untergang verursacht hat. Nur: Damals war die Technik nicht so weit, um dies detailliert herausfinden zu können, und ferner waren die politischen Verhältnisse zwischen den USA und Spanien als äußerst angespannt anzusehen, und dies besonders wegen der brutalen spanischen Kuba-Politik. Sicherlich war die Kriegserklärung der USA, die eine Sabotage des Schiffes durch die Spanier annahmen, eine überzogene Reaktion aus heutiger Sicht, aber aus damaliger Sicht war es so gut wie nachvollziehbar, ja es war eine normale Reaktion.
Kuba erhielt Unabhängigkeit, allerdings recht eigenartige Unabhängigkeit.
Kein Staat fängt einen Krieg an weil es "wütend" wird, sondern nur wenn es das will. Die USA sind nicht wegen "brutalen spanischen Kubapolitik" interviniert sondern wegen wirtschaftlichen Interessen, Zugang zu Asien wollten sie, sie wollten spanische Kolonien deswegen waren amerikanische Schiffe überhaupt erst in Havanna, nun wenn das Kaufen und Einschüchtern allein nicht funktioniert dann gibt es Krieg.
Muss man HEUTE wirklich amerikanische Propaganda aus längst vergangegen Zeiten über Demokratie und Rettung von spanischen Unterdrückung nacherzählen? Was USA dann in Philippinen angestellt haben stellte noch die Spanier in die Schatten...........
Zitat:Wir haben zwischen der Panama-Entscheidung 1903 und der Guatemala-Geschichte 1954 mehr als 50 Jahre! Und in dieser Zeit geschah recht wenig (was die amerikanische Hegemonie in dieser Region angeht), wohl aber weltpolitisch umso mehr, nebenbei auch zwei Weltkriege. Erst mit dem Beginn des Kalten Krieges und der Bedrohung durch kommunistische Umstürze (vielleicht auch teilweise Paranoia) wurden die USA in größerem Maße wieder in Süd- und Mittelamerika aktiv. Insofern kann man nicht alles nur auf irgendwelche imperialistischen Ambitionen der USA abwälzen, sondern man muss hier die Systemgegensätze der damaligen Zeit miteinbeziehen.
vielleicht war die Region bis zum Kalten Krieg so durch USA dominiert worden das keine weitere Eingriffe nötig waren?
Vielleicht könnte man auch den Kommunisten in SU zugestehen das bei so manchen Konflikt wo SU involviert war es ebenfalls um "Systemgegensätze" ging?
Zitat:Mag richtig sein. Ich erkenne aber auch nicht wirklich etwas negatives daran. Übrigens: Ein Land, das so riesig ist wie die USA und so viele Rohstoffe besitzt, muss schon sehr, sehr unvorbereitet sein, wenn es durch 1,5 Jahre effektives Mitkämpfen im Ersten Weltkrieg (1917/1918) schon fast erschöpft ist. D. h.: Dieses Land, das teils Flugzeuge und Kanonen von Verbündeten im Ersten Weltkrieg kaufen musste, war nicht hochgerüstet oder militaristisch. Es war eher unzureichend bewaffnet und ausgerüstet. Eine aggressive und auf koloniale Ambitionen ausgerichtete Großmacht, wie manche hier gerne unterstellen, sieht meiner Meinung nach anders aus. Insofern ist dies eigentlich ein Pluspunkt für die USA, die hier eher friedlich erscheinen.
natürlich waren USA hochgerüstet aber eben in dem Bereich wo diese Hochrüstung notwendig war, Seerüstung.
Zitat:Eindeutig richtig. Und meiner Ansicht nach kein Negativbild der USA. Wann hat sich ein Kriegsgewinner schon mal so großmütig gezeigt (auch wenn natürlich die Angst vor der Sowjetunion eine gewichtige Rolle gespielt hat)?
ich würde das so sagen, USA sind sachlich, es geht um wirtschaftliche Interessen, Wohlstand der Nation und auch gewisses Sendungsbewußtsein aber USA ist auch ein demokratisches auch in vielen Aspekten ein liberales Land.
Vorallem ist es ein Einwanderungsland und deswegen das Glück hat weitgehend immun zu sein gegen Einfluß von "Stammtischnationalismus" in der Politik (eine Krankheit in in den meisten übrigen Ländern weit verbreitet ist), ich denke vorallem deswegen sind Amerikaner oft in der Tat so großzügig als Sieger.
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