08.11.2008, 14:26
Der Einfluß des Irakkrieges war eher gering. Bei dem Erdrutschsieg der Demokraten im Kongress 2006 war der Frust über den negativen Gang der Dinge entscheidend. In diesem Jahr dagegen bestimmte die Wirtschaftskrise die politische Agenda.
McCains fehlende Expertise in diesem als zentral angesehenen Thema, seine parteitaktisch notwendige engere Anbindung an Bush und die harten, konservativen Republikaner und Obamas missionarisches Geschick, den Leuten nach vielen Niederlagen und einem vermeintlichen Niedergang Amerikas wieder Hoffnung zu geben, das waren in meinen Augen die Hauptzutaten Obamas Sieg.
Ohne die sich verschärfende Wirtschaftskrise und den damit deutlich werdenden Zwang zum politischen und wirtschaftlichen Neuanfang, hätte Obama den Wahlsieg in dieser Form nicht durchbringen können. Da hat die Gier der Manager Obama unbeabsichtigt geholfen (obwohl lustigerweise Obama auch mehr Spendengelder als McCain von der "Wall Street Gemeinde" erhalten hat).
McCain konnte als einstiger moderater Republikaner und Querkopf diesen Neuanfang nicht darstellen, weil er sich im Zuge seiner Kandidatur mit dem früher verfeindeten harten Kern des republikanischen Establishment aussöhnen musste. So näherte er sich seinem einstigen Feind und Konkurrenten um die republiknaische Nominierung von 2000, George Bush an und ebenso musste er Frieden schließen mit der religiösen, evangelikalen Rechte. Es kam gar zur einer Aussöhnung mit einem radikalen Prediger, den er vor Jahren noch als intoleranten Radikalen bezeichnet hatte. McCain schaffte einfach nicht den chameleonesquen Spagat zwischen konservativem, religiösem Republikanern an der Parteibasis und moderaten, pragmatischen Independant-Wählern, die er eigentlich immer ansprach.
Obama dagegen konnte - angesichts der vernichtenden Bilanz der letzten 8 Jahre republikanischer Präsidentschaft, die durch die Wirtschaftskrise substanziell noch gekrönt wurde, mit seinem missionarischem Talent als Prediger und Mitreißer den Wunsch nach Hoffnung, den Wunsch nach einem Neuanfang perfekt bedienen - er war sozusagen der richtige, "fähige" Mann zur richtigen, an sich aber eben schlechten Zeit. Obamas Persönlichkeit, seine Redefähigkeit und Eloquenz und seine unerbittliche Stärke und Dynamik haben ihm viel Vorteil in dieser krisengeschüttelten Zeit in der Mediendarstellung im Wahlkampf gebracht.
So konnte er mit seiner eigenen Stärke, als Reflektionsgrund für die Wünsche vieler Amerikaner, die bereit waren, die ja sogar endlich wieder hoffen wollen, sich positionieren. McCain konnte dagegen sich nicht effektiv im Wahlkampf aufstellen und wurde letztlich durch innerparteiliche Widersprüche bei den Republikanern wenn nicht zerrieben, so doch geschwächt und von einer vorteilhaften Selbstdarstellung abgehalten. Dies alles wäre aber natürlich nicht so passiert, wenn als Rahmengeschehen, die USA nicht derart in die Krise abgeglitten wäre.
Was nun Obama daraus macht, darauf kann man gespannt sein. Viel wird aber auch von den nächsten Ereignissen abhängen...
McCains fehlende Expertise in diesem als zentral angesehenen Thema, seine parteitaktisch notwendige engere Anbindung an Bush und die harten, konservativen Republikaner und Obamas missionarisches Geschick, den Leuten nach vielen Niederlagen und einem vermeintlichen Niedergang Amerikas wieder Hoffnung zu geben, das waren in meinen Augen die Hauptzutaten Obamas Sieg.
Ohne die sich verschärfende Wirtschaftskrise und den damit deutlich werdenden Zwang zum politischen und wirtschaftlichen Neuanfang, hätte Obama den Wahlsieg in dieser Form nicht durchbringen können. Da hat die Gier der Manager Obama unbeabsichtigt geholfen (obwohl lustigerweise Obama auch mehr Spendengelder als McCain von der "Wall Street Gemeinde" erhalten hat).
McCain konnte als einstiger moderater Republikaner und Querkopf diesen Neuanfang nicht darstellen, weil er sich im Zuge seiner Kandidatur mit dem früher verfeindeten harten Kern des republikanischen Establishment aussöhnen musste. So näherte er sich seinem einstigen Feind und Konkurrenten um die republiknaische Nominierung von 2000, George Bush an und ebenso musste er Frieden schließen mit der religiösen, evangelikalen Rechte. Es kam gar zur einer Aussöhnung mit einem radikalen Prediger, den er vor Jahren noch als intoleranten Radikalen bezeichnet hatte. McCain schaffte einfach nicht den chameleonesquen Spagat zwischen konservativem, religiösem Republikanern an der Parteibasis und moderaten, pragmatischen Independant-Wählern, die er eigentlich immer ansprach.
Obama dagegen konnte - angesichts der vernichtenden Bilanz der letzten 8 Jahre republikanischer Präsidentschaft, die durch die Wirtschaftskrise substanziell noch gekrönt wurde, mit seinem missionarischem Talent als Prediger und Mitreißer den Wunsch nach Hoffnung, den Wunsch nach einem Neuanfang perfekt bedienen - er war sozusagen der richtige, "fähige" Mann zur richtigen, an sich aber eben schlechten Zeit. Obamas Persönlichkeit, seine Redefähigkeit und Eloquenz und seine unerbittliche Stärke und Dynamik haben ihm viel Vorteil in dieser krisengeschüttelten Zeit in der Mediendarstellung im Wahlkampf gebracht.
So konnte er mit seiner eigenen Stärke, als Reflektionsgrund für die Wünsche vieler Amerikaner, die bereit waren, die ja sogar endlich wieder hoffen wollen, sich positionieren. McCain konnte dagegen sich nicht effektiv im Wahlkampf aufstellen und wurde letztlich durch innerparteiliche Widersprüche bei den Republikanern wenn nicht zerrieben, so doch geschwächt und von einer vorteilhaften Selbstdarstellung abgehalten. Dies alles wäre aber natürlich nicht so passiert, wenn als Rahmengeschehen, die USA nicht derart in die Krise abgeglitten wäre.
Was nun Obama daraus macht, darauf kann man gespannt sein. Viel wird aber auch von den nächsten Ereignissen abhängen...