07.12.2008, 10:01
es kommt bei Krediten auch darauf an, für was diese verwendet werden;
ein kleines Beispiel zu Erläuterung:
Wer in ein Geschäft investiert und 4 % Kreditzinsen zahlt, aber 5 % Gewinn erwirtschaftet, wäre blöde, diesen Kredit nicht aufzunehmen.
Wer dagegen einen Kredit aufnimmt um Konsumgüter zu kaufen ist - nun ja - ökonomisch bescheuert. Der hat dann irgendwann die Konsumgüter nicht mehr (wurden ja konsumiert, also verbraucht) und muss vielleicht sogar noch weiter am Kredit zurückzahlen, hat also am Schluss weder Geld noch Ware.
Was die Amerikaner die letzten Jahrzehnte gemacht haben war konsumieren, das Geld regelrecht "verbrennen" - und das ist ökonomisch kontraprodutiv. Auch die Konsumgutscheine bewirken nur ein "Strohfeuer". Das Geld wird ausgegeben - und ist dann weg, also ohne nachhaltige Wirkung. Der kurzfristige Nachfrage-Effekt verpufft.
Investitionen - etwa in die Infrastruktur, wozu ich auch schnelle Internetverbindngen zähle - zahlen sich dagegen aus. Damit werden nicht nur direkt Arbeitsplätze bei den Baufirmen geschaffen, sondern auch Standort- respektive Wirtschaftsvorteile für die gesamte Wirtschaft im so erschlossenen Gebiet. Durch erhöhtes Steueraufkommen kann dann auch die Ausgabe wieder refinanziert werden.
Mit diesem "Zaubermittel" wurde bereits die große Rezession überwunden. Und Obama hat wohl aus der Geschichte gelernt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:Gegen-die-Wirtschaftskrise-Obama-steckt-Milliarden-in-die-Infrastruktur/448085.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 48085.html</a><!-- m -->
Die Nachfrage, nicht die Kosten sind entscheidend. Europa verfügt über einen breiten Mittelstand (mit hoher Sparquote), der sich entsprechende Nachfrage auch leisten kann. Auch in den genannten asiatischen Ländern China und Indien nimmt die kaufkräftige Mittelschicht breit zu. Das sind diejenigen, die Nachfrage erzeugen und damit die Binnenkonjunktur ankurbeln.
Die letzten Jahrzehnte "Wirtschaftspolitik" in den USA (und vielfach - leider - auch in Europa) hatten einen anderen Effekt. Die USA haben die bei weitem größte Ungleichheit in der Einkommensverteilung unter allen hochentwickelten Industrieländern. Darauf wurde bereits 200 hingewiesen => <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=37&idart=770">http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_ ... &idart=770</a><!-- m --> und die seinerzeitigen "Kassandra-Rufe" haben sich mit erschreckender Aktualität bestätigt. Die wenigen Reichen sind immer reicher geworden (aber die können sich eh schon alles leisten und nicht mehr als ein Schnitzel am Tag essen, wo soll da also eine Nachfragesteigerung herkommen) und der Mittelstand wurde immer ärmer. Man braucht sich nur anzusehen, wie viele Menschen in den USA zunehmend ohne Krankenversicherung sind. Das ist ein dramatischer Abbau. Und wer sich keine Krankenversicherung leisten kann, wird auch sonst nicht viel Geld ausgeben können.
Damit bleibt einer immer größeren Menge nur die Kreditaufnahme, aber - und das ist in den USA dramatisch - diese Kredite wurden "verbrannt", um einen Lebensstandard zu sichern, den man sich nicht mehr leisten konnte (dank der beschriebenen "Umverteilung" von unten nach oben).
Wenn dann die Kredite auch nicht mehr bezahlt werden können bricht das ganze Finanzsystem zusammen.
Der richtige Weg ist also, der breiten Mittel- und Unterschicht mehr Einkommen zu verschaffen. Damit - und nur damit - wird die Nachfrage nachhaltig gestärkt und die Wirtschaft "am Laufen" gehalten.
ein kleines Beispiel zu Erläuterung:
Wer in ein Geschäft investiert und 4 % Kreditzinsen zahlt, aber 5 % Gewinn erwirtschaftet, wäre blöde, diesen Kredit nicht aufzunehmen.
Wer dagegen einen Kredit aufnimmt um Konsumgüter zu kaufen ist - nun ja - ökonomisch bescheuert. Der hat dann irgendwann die Konsumgüter nicht mehr (wurden ja konsumiert, also verbraucht) und muss vielleicht sogar noch weiter am Kredit zurückzahlen, hat also am Schluss weder Geld noch Ware.
Was die Amerikaner die letzten Jahrzehnte gemacht haben war konsumieren, das Geld regelrecht "verbrennen" - und das ist ökonomisch kontraprodutiv. Auch die Konsumgutscheine bewirken nur ein "Strohfeuer". Das Geld wird ausgegeben - und ist dann weg, also ohne nachhaltige Wirkung. Der kurzfristige Nachfrage-Effekt verpufft.
Investitionen - etwa in die Infrastruktur, wozu ich auch schnelle Internetverbindngen zähle - zahlen sich dagegen aus. Damit werden nicht nur direkt Arbeitsplätze bei den Baufirmen geschaffen, sondern auch Standort- respektive Wirtschaftsvorteile für die gesamte Wirtschaft im so erschlossenen Gebiet. Durch erhöhtes Steueraufkommen kann dann auch die Ausgabe wieder refinanziert werden.
Mit diesem "Zaubermittel" wurde bereits die große Rezession überwunden. Und Obama hat wohl aus der Geschichte gelernt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:Gegen-die-Wirtschaftskrise-Obama-steckt-Milliarden-in-die-Infrastruktur/448085.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 48085.html</a><!-- m -->
Zitat:Gegen die Wirtschaftskrisewenn Bush jr. nicht vorher noch zu viel Geld verbrennt (sei es im Irak oder sonstwo) und das Haushaltsloch irreperabel aufreisst könnte auch noch jemand da sein, der entsprechende Mittel bereit stellt (die der US-Staat selbst - dank Bush jr. - nicht mehr hat).
Obama steckt Milliarden in die Infrastruktur
Der künftige US-Präsident Barack Obama will mit dem größten Investitionsprogramm seit 50 Jahren die Rezession bekämpfen. Schulen und Krankenhäuser sollen modernisiert, die Breitband-Internet-Verkabelung ausgebaut und öffentliche Gebäude energiesparend eingerichtet werden. So will Obama auch die Jobmaschine wieder anwerfen.
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reuters, 06.12.2008
Quintus Fabius schrieb:....und China und Indien produzieren einfach günstiger.darauf kommt es nicht an. Die billigsten Produkte helfen nichts, wenn niemand da ist, der diese Produkte kaufen kann.
Die Nachfrage, nicht die Kosten sind entscheidend. Europa verfügt über einen breiten Mittelstand (mit hoher Sparquote), der sich entsprechende Nachfrage auch leisten kann. Auch in den genannten asiatischen Ländern China und Indien nimmt die kaufkräftige Mittelschicht breit zu. Das sind diejenigen, die Nachfrage erzeugen und damit die Binnenkonjunktur ankurbeln.
Die letzten Jahrzehnte "Wirtschaftspolitik" in den USA (und vielfach - leider - auch in Europa) hatten einen anderen Effekt. Die USA haben die bei weitem größte Ungleichheit in der Einkommensverteilung unter allen hochentwickelten Industrieländern. Darauf wurde bereits 200 hingewiesen => <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=37&idart=770">http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_ ... &idart=770</a><!-- m --> und die seinerzeitigen "Kassandra-Rufe" haben sich mit erschreckender Aktualität bestätigt. Die wenigen Reichen sind immer reicher geworden (aber die können sich eh schon alles leisten und nicht mehr als ein Schnitzel am Tag essen, wo soll da also eine Nachfragesteigerung herkommen) und der Mittelstand wurde immer ärmer. Man braucht sich nur anzusehen, wie viele Menschen in den USA zunehmend ohne Krankenversicherung sind. Das ist ein dramatischer Abbau. Und wer sich keine Krankenversicherung leisten kann, wird auch sonst nicht viel Geld ausgeben können.
Damit bleibt einer immer größeren Menge nur die Kreditaufnahme, aber - und das ist in den USA dramatisch - diese Kredite wurden "verbrannt", um einen Lebensstandard zu sichern, den man sich nicht mehr leisten konnte (dank der beschriebenen "Umverteilung" von unten nach oben).
Wenn dann die Kredite auch nicht mehr bezahlt werden können bricht das ganze Finanzsystem zusammen.
Der richtige Weg ist also, der breiten Mittel- und Unterschicht mehr Einkommen zu verschaffen. Damit - und nur damit - wird die Nachfrage nachhaltig gestärkt und die Wirtschaft "am Laufen" gehalten.