01.03.2009, 13:38
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Zitat:01.03.2009 9:37 Uhr
Altersvorsorge
Die Rückkehr des Risikos
Die Finanzkrise hat die Ersparnisse der Amerikaner um ein Drittel entwertet, Pensionsfonds geraten unter Druck und viele Menschen müssen auch im Alter arbeiten.
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Hinter der Krise der Pensionsfonds steckt aber ein noch viel größeres Drama: Die Amerikaner insgesamt, und vor allem die Generation der "Baby-Boomer", die jetzt in den Ruhestand gehen, haben viel zu wenig gespart. Es war eine Fehlentwicklung, die durch die Exzesse an den Aktien- und Immobilienmärkten noch gefördert wurde. 2004 war die volkswirtschaftliche Sparquote in den Vereinigten Staaten sogar negativ. Jetzt kam das böse Erwachen. Anthony Webb, Ökonom beim Center for Retirement Research in Boston, rechnet vor: "Seit dem Höchststand im Herbst 2007 haben Aktien 50 Prozent ihres Wertes verloren. Wenn man davon ausgeht, dass die Amerikaner durchschnittlich zwei Drittel in Aktien anlegen, dann ist ihr Geldvermögen um ein Drittel geschrumpft."
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Nach einer Modellrechnung von 2004 braucht ein Durchschnittsarbeitnehmer in den USA beim Eintritt ins Rentenalter ein Vermögen von 353.000 Dollar. Der Durchschnittswert liegt aber bei 45.000.Dollar. Hinzu kommt, dass viele Arbeitgeber in der Krise ihre Zuschüsse zu den Sparbeiträgen streichen. Die Einbrüche in der Altersversorgung werden Amerika verändern. "Es bleibt nichts anderes übrig, als dass viele Amerikaner im Alter länger arbeiten", sagt Webb. Das offizielle Rentenalter in den USA liegt bei 66 Jahren, viele werden bis 70 Geld verdienen müssen. Ökonomen plädieren dafür, das Sparverhalten mehr zu regulieren. Vor allem aber werden die Haushalte ihre Sparquote dramatisch erhöhen müssen. Das heißt auch, dass die US-Verbraucher nicht mehr zur Verfügung stehen, um die Weltwirtschaft mit ihrer Nachfrage aus der Rezession zu ziehen.
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