03.03.2009, 00:13
Zitat:Wenn Du mit solchen Effektivitätsvergleichen kommst, dann ist Russland allerdings nicht unbedingt das ideale Vergleichsbild.Hitler musste nicht von Null anfangen. Stalin hat ein ein von Bürgerkrieg zerstörtes Land übernommen, mehr ein Bauerstaat als Industrienation, hinterlassen hat er eine Atommacht. Alles etwa in 30 Jahren, chinesisches Staatskapitalismus wird noch zeigen müssen aber es einen ähnlichen Sprung vorbringen kann.
Stalin hatte - wie Hitler oder Deutschland nach dem Krieg - die Möglichkeit, von "praktisch Null" anzufangen. Damit ist immer die Chance auf großes Wachstum gegeben.
Zitat:Effektiv sind die Chinesen, (Süd-)Koreaner, Japaner und Vietnamesen - allesamt durch konfuzeanistische Ethik geprägte Gemeinschaften mit hoher Arbeitsmoral, die sogar den Staatskommunismus (China) in einen Staatskapitalismus umgewandelt haben.d.h. das Problem läßt sich NICHT bloß auf "Plannwirtschaft" versus "Kapitalismus" reduzieren...
Russland hat ein ganz anderes Problem: Unzuverlässigkeit als erstes, die mit "kreativem Chaos" (manche würden sagen: "herumwursteln") zur mangelnden Effizienz des Landes beiträgt.
Irgendwie geht dann irgendwo doch noch was - aber das läuft dann nicht "nach Plan" sondern mit dem letzten Rest an individueller Kreaitivität, Improvisationsgeschick und Phantasie, der den Russen das Überleben im Kommunismus erleichtert hat.
Zitat:Früher war auch in der Sowjetunion nicht "alles besser", wie man rückwirkend überall gerne durch eine verklärte Brille sieht.oh natürlich hast du recht, es war sogar einiges schlechter aber dies auch auf ureigene Probleme der SU zurückzuführen, eines davon war Kalter Krieg mit seinen riesigen Militärausgaben, dies war einer der wesentlichen Gründe für Mangelwirtschaft.
Diese Sichtweise von Altkommunisten verklärt die Mangelwirtschaft des Ostens.
Trotzdem hatte Russland bis 1991 sogar Bevölkerungswachstum... hock: