(Amerika) Streitkräfte der USA - allg. Sammelthread
revan schrieb:
Zitat:komm - stell den Amis nicht so ein schlechtes Zeugnis aus; die USA sind allen anderen - auch den Russen - um Jahre voraus, und haben auch in der Stückzahl mehr im Einsatz als die Russen (ganz egal ob Du Flugzeuge oder Panzer oder Kriegsschiffe nimmst).
Die Russen haben Zwei biss Fier mall so viele Panzer und gepanzerte Fahrzeuge wie die USA .....
und
revan schrieb:....
Erstens geht es hier nicht um eine direkte Bedrohung der USA die habe ich ja in Atomwaffen Trend ja erläutert sondern es geht hier um die Bedrohung von US Verbündeten und US Einflusszonen. Die Russische Panzerarmee bedroht Europa bzw. Ost Europa das nach russischer Meinung ihr traditionelles Einflussgebiet/Vasalen Zone ist.
danke, auf genau dieses Argument hab ich gewartet - bzw. genau dieses Argument hab ich mit meiner letzten Einlassung von der "Hegemonialrüstung der USA" provozieren wollen.

Wenn wir schon annehmen wollen, dass die US-Streitkräfte der Verteidigung der Verbündeten dienen (das ist ja ein legitimer Zweck) dann müssen wir doch die Bewaffnung der Verbündeten selbst auch mit in das Kalkül nehmen.
Dann geht es nicht mehr nur um US-Panzer gegen russische Panzerarmeen. sondern dann sind die vereinigten Panzerkräfte der europäischen Verbündeten ebenfalls mit zu berücksichtigen.

Und dann muss ich auch für einen potentiellen Gegner wie Russland Verständnis aufbringen, das sich eben nicht nur gegen ein (fiktives) Vordringen der NATO einrichten wird, sondern genauso potentielle Gegner im Süden und vor allem im Südosten (China) hat, Gegner also, die nicht durch ein breites Meer getrennt sind, sondern unmittelbar an den Grenzen stehen.

Aus dieser Sicht heraus hätte Russland wesentlich mehr Bedarf an Landstreitkräften als die USA. Die USA sind selbst durch zwei Ozeane und das Nordpolarmeer geschützt, verfügten über die stärkste Navy der Welt und (auch wenn Revan jammert) auch noch die stärkste Luftwaffe der Welt.
Landstreitkräfte wären allenfalls gegen Kanada und / oder Mexico einsetzbar ... und von beiden geht keine Gefahr der USA aus.

revan schrieb:Aber weg von Russland und hin zu den USA da US Streitkräfte Tread, die USA ist dank der hervorragenden Geostrategischen Lage nicht von Invasion sondern nur durch Raketen Angriffe(Atomschlang Seitens Russland, China, Iran und Nord Korea) und in Zukunft durch Luftangriffe (China) bedroht.
Revan, das tut weh. Luftangriffe von China auf die USA? Du meinst also, dass chinesische Kampfflugzeuge den Pazifik (unbemerkt?) überqueren können, um einen neuen Massenangriff auf Hawaii oder gar Kalifiornien oder Alaska zu starten?

revan schrieb:Zwar ist die Bedrohung für das Heimatland biss auf die beschriebenen Szenarien rein Asymmetrisch solange die USA die führende Seemacht ist doch sind dafür die US Einflussgebiete und Verbündeten um so mehr direkt bedroht. Die US Interessen liegen daher klar darin die Seemacht und die Luftüberlegenheit zu behalten und ausbauen um zum einen die Stabilität und den Frieden am Gelben Mehr in der Taiwan Straße und auf der koreanischen Halbinsel zu erhalten.
zwei Länder konkret angesprochen:
a) Taiwan:
Da haben die USA über Jahrzehnte hin aus rein ideologischen Gründen die Kuomintang - Diktatur unterstützt. Taiwan hat sich erst in den letzten Jahren zu einer Demokratie entwickelt. Dabei ging es also nicht um Demokratie. Das was die USA treiben wird von Chinesen als Einmischung in innerchinesische Angelegenheiten bezeichnet.
Und Taiwan und China sind - auch seit den letzten Jahren - sehr gut daran, sich zu arrangieren - ohne Einmischung von Dritten.

b) Korea:
Auch hier haben die USA über Jahrzehnte hin aus rein ideologischen Gründen eine Militärdiktatur unterstützt. Auch Südkorea hat sich erst in den letzten Jahren zu eienr Demokratie entwickelt. Bei der Unterstützung der USA für die Militärdiktatur ging es also nicht um Demokratie.
Welche Bedrohung hat nun Südkorea zu befürchten?
ba)
Tatsächlich stellt das nordkoreanische Regime für Südkorea konventionelle keine Bedrohung mehr dar, und gegen die nuklearen Entwicklungen in Nordkorea sind auch die USA machtlos.
Sie brauchen China (und Russland), die anderen Nachbarn Nordkoreas, um die nuklearen Träume des Nordens unter Kontrolle zu halten.
bb)
China hat keinerlei Interessen an einem Konflikt in und mit Südkorea. Ganz im Gegenteil. Beide Staaten profitieren enorm von einem friedlichen Warenaustausch.

Revan, mit der gleichen Berechtigung, mit der Du den Einsatz der USA als "Stabilitätsfaktor" im Gelben Meer bezeichnet könnten China oder Russland den Einsatz eigener Truppen im Golf von Mexiko als "Stabilitätsfaktor" bezeichnen.
Die "Schweinebucht" ist erst einige Jahre her. Aber nachdem die USA ihre Truppen weltweit verteilen kann heute eher die USA als "globale Hegemonialmacht" bezeichnet werden als das auf China oder Russland zutreffen würde.

revan schrieb:Desweitern die Energie Versorgung zu sichern was überhaupt das aller wichtigste ist sprich die uneingeschränkte See und Luftüberlegenheit in Nahen Osten zu behalten und zu verhindern das Radikal Islamische Kräfte die Macht übernehmen. Desweiteren bestehen Bündnisverpflichtungen in Europa und gegenüber Israel und überhaupt die Verpflichtungen die sich als Führer der westlichen Zivilisation ergeben.
Revan, die Energie-Versorgung kann man auch mit anderen Mitteln als militärischer Hegemonialmacht sichern.
Ich bin überzeugt, dass eine faire Partnerschaft die Energie-Versorgung mehr sichert als eine Besatzungsarmee.
Und bitte auch daran denken: das Recht, das Du den USA zugestehst musst Du im Gegensatz auch anderen Interessenten zugestehen.
Sollen jetzt auch die Chinesen, um ihre Energie-Versorgung zu sichern, auf deren uneingeschränkten See- und Luftüberlegenheit im Nahen Osten bestehen?
Dieses "gegenseitige Hochschaukeln" bringt doch nichts.
Die USA können auch nicht - vor allem nicht mit Gewalt - verhindern, dass "radikal islamische Kräfte die Macht übernehmen". Ganz im Gegenteil: in der Vergangenheit hat die Handlung der USA eher diesen "radikal islamischen Kräften" in die Hände gespielt.
Es wäre z.B. wesentlich deeskalierender, wenn Israel endlich mit den Palästinensern zu einer vernünftigen, für beide Seiten akzeptablen Lösung finden würde. Solange sich die Israeli - mit Unterstützung der USA - aufführen wie der sprichwörtliche "Elefant im Porzellanladen" und die legitimen Rechte der Pallis mit Füßen treten, solange werden radikal islamische Kräfte immer Stärkung aus diesem Konflikt ziehen. Im Übrigen sind wir nicht in einem "Kampf der Kulturen" zwischen den USA und dem Islam, sondern der Islam selbst ist im Umbruch, auch als Folge der Globalisierung. Die "radikal islamischen Kräfte" sind eine Minderheit im Islam, mit denen die islamische Welt sehr gut selbst fertig wird, wenn wir uns nicht ständig herausnehmen, bevormundend über sämtliche ethischen Maßstäbe dort hinwegzuwalzen.
Und die USA als "westliche Führungsmacht" können diese Aufgabe nur wahrnehmen, wenn ihnen "der Westen" freiwillig folgt. Wer meint, mit diesem "Titel" könne Nibelungentreue eingefordert werden, um nackte US-Interessenpolitik durchzusetzen, wird gerade im "freien Westen" sehr schnell bemerken müssen, dass die demokratischen Regierungen der anderen Länder ihren Völkern und nich den US-Interessen verpflichtet sind.

revan schrieb:In Globalen Ringen um Vorherschaft und der Kontrolle über die Rochstoffe mag die USA jetzt noch gut aufgestellt sein in Vergleich zum Europäischen Hühnerstall wo jedes Land die eigenen Interessen verfolgt doch die Konkurrenz ist zahlreich und holt schnell auf.
Europa sollte für die USA durchaus auch Vorbildcharakter haben - wie es gelingt, unerschiedliche Standpunkte freiwillig zu bündeln und ohne einen Leithammel in eine gemeinsame Politik zu verwandeln.

revan schrieb:Schon bald kann es gut sein das China das Gleichgewicht der Macht in Gelben Meer zu seinen Gunsten kippt, dank intelligenter Asymmetrischer Rüstung und der Schwäche der USA.
ja und? Das ist nunmal die historische Regionamacht, die über Jahrtausende hin in engen ethnischen, kulturellen und wirtschaftlichen Verflechtungen mit ihren Nachbarn stand.

revan schrieb:In Nahen Osten ist die Gefahr eines Nuklearbewaffneten Irans in Absehbarer Nähe,
auch der Iran ist seit der Antike die bestimmende Regionalmacht am Golf. Das ist schon aufgrund der natürlichen und menschlichen (Bevölkerung) Ressourcen zwangsläufig, und diese natürliche Entwicklung anzuerkennen würde sehr viel an unnützem Aufwand der "Eindämmung" ersparen - und wohl auch den freiwilligen Verzicht auf iranische Nuklearwaffen erleichtern.

revan schrieb:genau wie die Gefahr durch Islamisten in Saudi Arabien steigt
trotz oder wegen der US-Präsenz am Golf?

revan schrieb:man kann ruhig sagen das 50% des Öl das damit die Lebensader der Zivilisation in akuter Gefahr ist und dank den Russen steigt diese da dieser jeden Dritte Welts Diktator mit Waffen beliefert.
pfff - Dir ist schon klar, dass die USA mit ihren Waffenlieferungen an Saudi Arabien die größte Diktatur am Golf mit Waffen beliefern, eine Diktatur, gegen die der Iran fast als "Hort der Demokratie" bezeichnet werden kann? Und dass das Shah-Regime ebenfalls kein "Leuchtfeuer der Demokratie" war sondern das Gegenteil?
Hier haben die USA den Part, dass sie jede Diktatur in der Ecke mit Waffen beliefert haben. Nur am Rande: eine der US-Kunden war Saddam Hussein ....

revan schrieb:Zugleich ist in Neoimperialen Russland wieder ein unberechenbarer Gegenspieler wiederauferstanden der mehr oder weniger dabei ist Europa zu seine Einflusszone zu machen und Feinden wie den Iran, Venezuela und Nord Korea wenn nicht durch Waffen dann durch Blockade des Sicherheitsrates hilft.
die pösen Russen - ganz ehrlich: deren einziges derzeitiges Verbrechen ist, dass sie sich nicht als Gefolgsleute den USA unterordnen sondern Poiltik nach Maßgabe der eigenen Interessen machen

revan schrieb:Die Welt wird in den kommenden Jahren auch immer unangenehmer und gefährlicher werden da die Pax Americana mit den zunehmenden Machtverlust der US ein Ende finden wird. Die USA sind dabei ihre Führung gegen perfide Despoten und Macht gierige Autokraten einzubüßen und Europa ist schwach und eher ein Opfer eben dieser (z.b Russland,Iran) und ein Klotz am Bein als ein Partner der bereit währe Lasten gemeinsam zu schultern oder Verantwortung zu übernehmen.
Deine "pax americana" ist nichts anderes als die Einforderung von Nibelungentreue gegenüber einer weltweit agierenden US-Hegemonialmacht.
Das kann nicht funktionieren und das wird nicht funktionieren. Gerade die Entwicklung seit dem Zusammenbruch des kommunistischen Sowjetimperiums zeigt, dass die Staaten und Regionen zunehmend - gerade weil die globale Bedrohung weggefallen ist - ihre eigenen Interessen in den Vordergrund stellen.
Die EU, Lateinamerika, ASEAN, China, Indien ... - überall besinnen sich die Staaten(gruppen) auf eigene Interessen, die nicht immer identisch mit den Interessen der USA sind.
Je eher die USA das erkennen und als unabänderlich akzeptieren, desto eher können sie vom hegemonialen Bankrotteur zum geschätzten Partner werden.

revan schrieb:Ohne jetzt weiter auf Geopolitische Gegebenheiten und der negativen Entwicklung der Welt (Niedergang der Westlichen Zivilisation Aufstieg der Diktaturen und Einzug der Anarchie) einzugehen ist es Fakt das die US Streitkräfte in einen miserablen Zustand in Vergleich zu 1991 sind und stark abgebaut haben wehrend die Feinde zulegeten. Misswirtschaft und die Naive Selbstgefälligkeit der Clinton Jahre wie auch die Inkompetenz der Busch Administration haben zu dieser Lage geführt und der Trend setzt sich fort.
Revan, das Wort von der "Inkompetenz der Busch-Administration" könnte ein schönes Schlusswort sein, aber - ich möchte auch hier zu bedenken geben, dass wir derzeit einen völlig natürlichen Prozess erleben.

Global ist mit dem Ende des "Kalten Krieges" auch das Ende der Hegemonialmacht einzelner Staaten gekommen, zwangsläufig.
Die Staaten, die nicht mehr bedroht sind, scharen sich nicht mehr blind um das Sternenbanner sondern - ganz unabhängig ob Demokratie oder eine andere Staatsform - gewinnen zusehends mehr Handlungsfreiheit, um Politik für die eigenen Interessen zu machen.
Das ist ein Prozess, der sich nicht verhindern lässt. Der größte Fehler der Bush-Administration war, diesen Prozess entweder nicth zu erkennen oder aber zu versuchen, diesen Prozess mit Gewalt aufhalten zu wollen.
Das - und die damit in Zusammenhang stehenden Belastungen etwa der Staatsfinanzen - hat den Abkoppelungsprozess und die Schwächung der USA nur beschleunigt.

Wenn die US-Regierung erkennt, dass sich inzwischen gobal ganze Weltregionen bzw. (Sub-)Kontinente verselbstständigen, dann hat das vielleicht (hoffentlich) Auswirkungen sowohl auf die Aussen- und Wirtschaftspolitik als auch auf die Streitkräfte und deren Rüstung.

Bei der Aussenpolitik wird es sicher schwieriger für die bisherige Hegemonialmacht, aber auch interessanter - mit mehr Bällen zu jonglieren ist halt nunmal anspruchsvoller als eine Kette mit Kugeln hinter sich herzuschleifen.

Ganz entscheidend ist aber die künftige Rüstung.
Wie gesagt, wir erleben eine "Verselbständigung" ganzer Weltregionen. Der Anspruch, jederzeit global in großem Maßstab intervenieren zu können gerät immer mehr im Widerspruch zu den eigenen Interessen dieser Weltregionen.
Ich spreche jetzt nicht von humanitären Hilfseinsätzen (Stichwort: Erdbeben, Tsunami) oder von "Befriedungseinsätzen" in Chaosstaaten (Stichwort: Piratenbekämpfung).
Ich spreche davon, dass sich immer mehr Weltregionen solche Interventionen verbitten werden. Sie werden als "Neokolonialisierung" durch die USA - oder, um Deine Wortwahl zu gebrauchen, als "Versklavung" verstanden.
Die USA müssen diesen Wunsch auf Independence akzeptieren, wenn sie nicht neue Gegnerschaften heraufbeschwören wollen. Daher liegt es im Interesse der USA, auf eine gegeseitige "win-win" Situation hinzuwirken, also partnerschaftliche Beziehungen zu möglichst vielen dieser Weltregionen zu pflegen, ohne ständig den Knüppel in der Hand zu führen. Diese Weltregionen sind vielmehr durchaus selbst in der Lage, die Sicherheit in ihrer Region selbst zu gewährleisten. Die USA brauchen also auch gar nicht mehr so viele Waffen vorzuhalten, wie das der Anspruch auf globale Interventionsmöglichkeit nach sich zieht.

Der "Knüppel" ist vielmehr durch intelligente und kreative Aussenpolitik zu ersetzen. Anderes geht es nicht mehr, jetzt schon nicht, und in der Zukunft immer weniger.

Die USA brauchen vor allem eine starke Navy und eines starke Luftwaffe, um einen potentiellen Gegner weit vor den eigenen Küsten abfangen zu können.
Massive Landstreitkräfte sind dagegen zur Verteidigung nicht erforderlich.

Und - solange es Atomwaffen gibt, werden die USA auch entsprechende strategische Nuklearwaffen benötigen. Aber das ist ein anderer Thread.
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