07.06.2009, 21:33
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Zitat:In der Vorwoche hatte die indische Fregatte TALWAR nach „robuster“ Vereitelung eines Überfalls auf das liberianische Handelsschiff MAUD mehrere Piraten in ihrem Skiff zunächst (ohne Treibstoff) in See treiben lassen, um weitere Überfälle auf andere Schiffe in ihrem Konvoi abzuwehren. Ein französisches Kriegsschiff nahm die vier Piraten dann fest (zwei waren tot) und übergab sie am 01 Juni den Behörden in Boosaso (Puntland).(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz - weitere Nachrichten sind auf der Homepage des Marineforum nachlesebar)
In der jetzt abgelaufenen Woche hat es im Golf von Aden weitere versuchte Überfälle gegeben, die jedoch sämtlich scheiterten bzw. vereitelt werden konnten. Am 31. Mai versuchten Piraten den britischen 115.000-ts Tanker MALLARD sowie den Chemikalientanker STOLT STRENGTH (war erst im November gekapert und im April frei gelassen worden) zu entern. Einen Tag später geriet ein weiterer – voll mit Rohöl beladener – Großtanker in ihr Visier. Wie die anderen zwei Schiffe zuvor, konnte auch die UNITED LADY (147.000 ts) den Angriff durch Ausweichmanöver und Einsatz von Feuerlöschanlagen abwehren. Kriegsschiffe brauchten nicht mehr eingreifen. Am 5. Juni zwang ein indisches Kriegsschiff (vermutlich erneut die Fregatte TALWAR) Piraten mit Warnschüssen, einen begonnenen Überfall auf den im gesicherten Konvoi mitfahrenden slowenischen Frachter POSTOJNA abzubrechen.
Hubschrauber und Boardingteams der PORTLAND bringen Piratenskiffs auf (Foto: Royal Navy)
In Zusammenarbeit mit einem spanischen Aufklärungsflugzeug konnte die britische Fregatte PORTLAND am 3. Juni in offener See zwei verdächtige Skiffs mit insgesamt zehn Personen an Bord stellen. Eine Durchsuchung förderte Waffen (u.a. Panzerfäuste), Enterhaken und Aluminiumleitern zu Tage. Da die offensichtlichen Piraten aber nicht mit einem spezifischen Überfall in Verbindung gebracht werden konnten, wurden sie entwaffnet, in eines der beiden Skiffs gesetzt (das zweite wurde versenkt) und frei gelassen.
TROSSOE (Foto: Michael Nitz)
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
* Beim der EU Operation Atalanta angegliederten schwedischen Kontingent gibt es technische Probleme. Das Unterstützungsschiff TROSSOE hat einen Schaden an Schrauben/Wellen und soll wohl zur Instandsetzung nach Dschiddah/Saudi Arabien ins Trockendock verlegen.
* In Zusammenarbeit mit der malaysischen Marine (RMN) hat eine malaysische Schifffahrtsgesellschaft ein Containerschiff für Anti-Piraterieeinsätze im Golf von Aden umgebaut. Die BUNGA MAS LIMA soll Schiffe der Gesellschaft begleiten und sichern. Eingeschifft werden von der Marine ausgebildete zivile Sicherheitskräfte, aber auch Marinesoldaten. Aus rechtlichen Gründen (hoheitliche Aufgaben) wird das Schiff offiziell zum Hilfsschiff der RMN erklärt.
* Auch der Iran bedient sich offenbar ziviler Schiffe. Zum vor etwa zwei Wochen angekündigten „Kontingent“ sollen zwei Handelschiffe gehören, die sich an den Eingängen zum Golf von Aden positioniert haben. Eingeschifft ist militärisches Sicherheitspersonal, das zur Begleitung durch die piratengefährdeten Gebiete auf iranische Handelsschiffe übersteigt.
* Am 1. Juni hat der Befehlshaber der russischen Pazifikflotte die Vorbereitung einer weiteren Einsatzgruppe angeordnet. Ein „Kriegsschiff mit zwei Hubschraubern“ (wahrscheinlich erneut ein Zerstörer der UDALOY-Klasse), ein Hochseebergeschlepper und ein Flottentanker sollen Wladiwostok Anfang Juli in Richtung Golf von Aden verlassen und die derzeit eingesetzte Gruppe um den UDALOY-Zerstörer ADMIRAL PANTELEYEV ablösen.