28.07.2009, 17:30
Man wirft heute Russland gerne Nationalismus, ja Xenophobie vor, vergisst dabei aber, das es lange und erbittert im Kaukasus Krieg führte.
Da können sich leider derartige Stimmungen leicht breitmachen.
Aber ist "der Westen" so anders?
In Kanada nahm man den 1.Weltkrieg zum Anlass, um die Stadt Berlin in Kitchener umzubenennen, in den USA die deutsche Kultur in einem Ausmass verfolgt, von dem sie sich dort nie wieder erholte. Nicht nur, das man dort deutschsprachige Schulen und Zeitungen dichtgemachte, es wurden auch deutschsprachige Bücher öffentlich verbrannt.
Schlimmer ist jedoch, das eine ganze Bevölkerungsschicht - nur wegen ihrer Abstammung oder/und ihres Namens - unter Generalverdacht gestellt wurde. Nicht nur in New York veröffentlichten Zeitungen Listen mit den Namen und Adressen von sogenannten "enemy aliens."
Gewiss, es hat auch in Russland - wie damals in Großbritannien und den USA - Übergriffe, bis hin zum Mord, an vermeintlichen oder tatsächlichen Mitgliedern der "feindlichen"(?) Bevölkerungsgruppe gegeben. Es ist leider wohl auch Fakt, das eine bequeme oder parteiische Justiz solche Verbrechen in Russland nicht verhindert bzw. mit der nötigen Schärfe verfolgt hat.
Aber: Das Problem mit dem einheimischen Nationalismus, ja Rassismus haben auch andere osteuropäische Staaten, z.B. Ungarn.
Mehr noch: Bedenkt man, das sich Russland lange im Kaukasus im Krieg befand, scheint es sogar bemerkenswert gelassen geblieben zu sein. Sind in Russland tschetschenischsprachige Zeitungen eingestellt worden?
Ach ja, auch in den USA ist nach dem 11.September 2001 wieder eine ganze Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht geraten. Zwar hat man dort nicht - wie etwa Anfang des 20.Jahrhunderts - ihre Zeitungen geschlossen oder sie gar - wie früher die Native Americans - häufiger zwangssterilisiert, aber die Zahl der Übergriffe gegen arabischstämmige Menschen in den USA soll erheblich zugenommen haben, und ein Radiomoderator durfte sie öffentlich als "Nicht-Menschen" diffamieren.
@ThomasWach
Das hat Kosmos ja auch nicht behauptet.
Und was ist mit den beiden Kriegen in Tschetschenien, die den Krieg ja indirekt bis nach Moskau trugen und so zu einer hysterischen Stimmung zumindest mit beigetragen haben dürften?
Da können sich leider derartige Stimmungen leicht breitmachen.
Aber ist "der Westen" so anders?
In Kanada nahm man den 1.Weltkrieg zum Anlass, um die Stadt Berlin in Kitchener umzubenennen, in den USA die deutsche Kultur in einem Ausmass verfolgt, von dem sie sich dort nie wieder erholte. Nicht nur, das man dort deutschsprachige Schulen und Zeitungen dichtgemachte, es wurden auch deutschsprachige Bücher öffentlich verbrannt.
Schlimmer ist jedoch, das eine ganze Bevölkerungsschicht - nur wegen ihrer Abstammung oder/und ihres Namens - unter Generalverdacht gestellt wurde. Nicht nur in New York veröffentlichten Zeitungen Listen mit den Namen und Adressen von sogenannten "enemy aliens."
Gewiss, es hat auch in Russland - wie damals in Großbritannien und den USA - Übergriffe, bis hin zum Mord, an vermeintlichen oder tatsächlichen Mitgliedern der "feindlichen"(?) Bevölkerungsgruppe gegeben. Es ist leider wohl auch Fakt, das eine bequeme oder parteiische Justiz solche Verbrechen in Russland nicht verhindert bzw. mit der nötigen Schärfe verfolgt hat.
Aber: Das Problem mit dem einheimischen Nationalismus, ja Rassismus haben auch andere osteuropäische Staaten, z.B. Ungarn.
Mehr noch: Bedenkt man, das sich Russland lange im Kaukasus im Krieg befand, scheint es sogar bemerkenswert gelassen geblieben zu sein. Sind in Russland tschetschenischsprachige Zeitungen eingestellt worden?
Ach ja, auch in den USA ist nach dem 11.September 2001 wieder eine ganze Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht geraten. Zwar hat man dort nicht - wie etwa Anfang des 20.Jahrhunderts - ihre Zeitungen geschlossen oder sie gar - wie früher die Native Americans - häufiger zwangssterilisiert, aber die Zahl der Übergriffe gegen arabischstämmige Menschen in den USA soll erheblich zugenommen haben, und ein Radiomoderator durfte sie öffentlich als "Nicht-Menschen" diffamieren.
@ThomasWach
Zitat:Haben die Kaukdasier also die rechtsnationalen Übergriffe und die russische Herrschaft verdient??
Das hat Kosmos ja auch nicht behauptet.
Zitat:Der über die Jahre permanent lancierte Nationalismus in den Medien sowie politisch instrumentalisierte Kliches werden wohl einiges zum stereotypen, negativen Bild "des Kaukasiers" beigetragen haben.
Und was ist mit den beiden Kriegen in Tschetschenien, die den Krieg ja indirekt bis nach Moskau trugen und so zu einer hysterischen Stimmung zumindest mit beigetragen haben dürften?