29.09.2009, 23:03
Das ist allerdings auch recht einseitig gestrickt, da man beachten sollte, dass Russland die Sezessionstendenzen in Abchasien und Südossetien zuvor massiv unterstützt hat, etwa durch die völkerrechtswidrige Passverteilung. D. h. man kann eine Seite auch so provozieren, bis sie losschlägt (was es dann später natürlich erleichtert, diese als Kriegsbeginner zu klassifizieren). Und die derzeitigen Nachrichtenmeldungen gehen auch in diese Richtung: So will Moskau nun offenbar, sagen zumindest diverse Berichte, gegen „georgische Piraten“ vorgehen, die sich vor der Küste Abchasiens tummeln sollen. Die Wirklichkeit ist einfacher: Es handelt sich um die georgische Küstenwache, die den Separatisten keine Waffenlieferungen über See gestatten will und die darauf besteht, dass sie das alleinige Recht hat, die Zollgrenzen des Landes Georgien (inklusive der abtrünnigen Provinzen) zu kontrollieren. Für ein selbstständiges Land eigentlich eine normale Sache. Für Russland hat man es aber auf einmal mit „georgischen Piraten“ zu tun.
Und so einfach ist es eben auch wieder nicht. Wer sagt denn, dass es nicht bald heißt, dass die Georgier einen Seekrieg angefangen haben, nur weil ein georgisches Küstenwachboot einen Frachter mit Kurs auf Abchasien zum Stoppen gebracht hat und die halbe russische Schwarzmeerflotte dann zur „Friedenssicherung“ und „Piratenabwehr“ aufgedampft ist, um die „seekriegsbeginnenden Georgier“ zurückzuschlagen?
Natürlich könnte ein danach eingesetzter Untersuchungsausschuss dann feststellen, dass die Georgier zu erst zur Gewalt gegriffen haben. Das stimmt ja dann auch. Aber der Realität vor Ort würde es nicht gerecht werden, und auch die Hintergründe drohten dann unterzugehen im Sermon der Vorwürfe. Deshalb sollte man den Bericht hier auch mit etwas Vorsicht genießen.
Schneemann.
Und so einfach ist es eben auch wieder nicht. Wer sagt denn, dass es nicht bald heißt, dass die Georgier einen Seekrieg angefangen haben, nur weil ein georgisches Küstenwachboot einen Frachter mit Kurs auf Abchasien zum Stoppen gebracht hat und die halbe russische Schwarzmeerflotte dann zur „Friedenssicherung“ und „Piratenabwehr“ aufgedampft ist, um die „seekriegsbeginnenden Georgier“ zurückzuschlagen?
Natürlich könnte ein danach eingesetzter Untersuchungsausschuss dann feststellen, dass die Georgier zu erst zur Gewalt gegriffen haben. Das stimmt ja dann auch. Aber der Realität vor Ort würde es nicht gerecht werden, und auch die Hintergründe drohten dann unterzugehen im Sermon der Vorwürfe. Deshalb sollte man den Bericht hier auch mit etwas Vorsicht genießen.
Schneemann.