Piraterie
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Zitat:Während somalische Piraten im dicht patrouillierten Golf von Aden offenbar keine Ziele mehr finden (in der abgelaufenen Woche wurden hier keinerlei Zwischenfälle gemeldet), wird in den offenen Seegebieten des Somaliabeckens eine Zunahme der Überfälle registriert. Vor allem die im Indik nordwestlich der Seychellen begonnene Thunfischfangsaison scheint den Piraten lohnende Ziele zu bieten.

Mehrere hundert Seemeilen von der somalischen Küste entfernt wurden hier in der abgelaufenen Woche eine ganze Reihe versuchter Überfälle gemeldet; erfolgreich war nur einer: am 15. Oktober kaperten Piraten das unter der Flagge Singapurs fahrende Containerschiff KOTA WAJAR. französischer Thunfischfänger (Foto: nn / Internet)In unmittelbarer Nähe waren zuvor mehrere Überfälle auf Thunfischfangfahrzeuge gescheitert. So griffen am 10. Oktober Piraten mit zwei Skiffs zwei französische Schiffe (DRENNEC, GLENAN) an, drehten aber sofort ab, als eingeschiffte französische Marineinfanteristen (seit Juli schützen sie die Thunfischfangflotte) sie unter Feuer nahmen. Das Wachboot TOPAZ der Seychellen Küstenwache konnte acht Männer festnehmen und auch deren mutmaßliches Mutterschiff mit drei weiteren Insassen aufbringen. Zwei Tage später wurden alle Festgenommenen allerdings „aus Mangel an Beweisen“ wieder frei gelassen. Übrigens: ergriffene Piraten argumentieren immer wieder, sie seien keine Piraten, sondern würden im Rahmen von „Fischereischutz“ aktiv, um die ausländischen Fangflotten am illegalen Fischfang vor ihrer Küste zu hindern. Am 13. Oktober konnten eingeschiffte französische Marineinfanteristen im Somaliabecken Angriffe auf zwei weitere Thunfischfangschiffe (VIA AVENIR, VIA MISTRAL) ebenfalls vereiteln.

Am gleichen Tag hat die zur Zeit im Somaliabecken operierende deutsche Fregatte BREMEN (EU Op Atalanta) offenbar geplante Überfälle verhindert. Auf einem Überwachungsflug entdeckte ihr Bordhubschrauber ein mutmaßliches Piraten-Mutterschiff mit zwei Skiffs. Die Fahrzeuge versuchten auszuweichen, wurden aber durch Warnschüsse gestoppt. Obwohl die Insassen sofort Gegenstände über Bord warfen, fand ein Boardingteam der eintreffenden Fregatte noch diverse „Piratenausrüstung“. Da allerdings noch kein Überfall stattgefunden hatte, mussten die insgesamt elf Verdächtigen wieder auf frei Fuß gesetzt werden. Sie wurden auf ihr Mutterschiff entlassen; die beiden Skiffs wurden in Einklang mit den für die EU Operation geltenden Bestimmungen „zerstört“. Damit ist dieser Bande vermutlich erst einmal die Basis für Überfälle entzogen. Zur Neuausrüstung muss sie jetzt erst wieder zu ihrer mehrere hundert Seemeilen entfernten Heimatbasis an der somalischen Küsten zurück kehren.

Der in der Vorwoche gekaperte spanische Thunfischfänger ALAKRANA liegt inzwischen bei Haradhere an der somalischen Küste. Über einen Mittelsmann haben die Piraten Verhandlungen zu Lösegeld aufgenommen (fordern angeblich 4 Millionen US-Dollar). Zur Vorbedingung für eine Freilassung machen sie allerdings die unverzügliche Entlassung zweier von der spanischen Fregatte CANARIAS ergriffenen Kumpane. Diese wurden zur Strafverfolgung inzwischen über Djibouti nach Spanien geflogen. In Spanien mehren sich unterdessen Forderungen nach Einschiffung von Soldaten auf den zahlreichen Schiffen der spanischen Thunfischfangflotte im Somaliabecken. Dass Politiker sich auf die Rechtslage berufen, wird in Medien und Öffentlichkeit kaum akzeptiert. Tenor: Warum schützt Frankreich seine Fischer, wir unsere aber nicht? Die Politik gerät zunehmend unter Druck, die gesetzliche Basis für einen entsprechenden militärischen Einsatz zu schaffen oder nach Alternativen zu suchen (z.B. Einschiffung von Personal der Guardia Civil, Beauftragung ziviler Sicherheitsunternehmen).

Die französische Marine hat fünf am 7. Oktober beim versehentlichen Angriff auf den Flottenversorger SOMME festgenommene somalische Piraten den Behörden in Puntland übergeben. Basis ist ein entsprechendes bilaterales Abkommen, das bereits auf etwa 50 Piraten Anwendung fand. Optionen wären zwar auch eine Strafverfolgung in Frankreich oder im Rahmen des geltenden EU Abkommens in Kenia gewesen. In Frankreich ist man aber (sicher mit gutem Grund) überzeugt, dass den Piraten in Puntland schneller der Prozess gemacht wird (tatsächlich wurden sie auch bereits am 17. Oktober zu fünfjährigen Haftstrafen verurteilt) und dass sich dies bei den örtlichen Piraten herumspricht und so die Abschreckung erhöht.

Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
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(mehr auf der hp des MF)

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Zitat:21. 10. 2009
China wird nach allen Kräften den entführten Frachter retten

Bis Dienstagnachmittag 17 Uhr galt der auf dem Indischen Ozean entführte chinesische Frachter "Dexinhai" noch als vermisst. Die chinesische Regierung hat inzwischen alle notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Besatzung des gekaperten Schiffes aus den Händen der Piraten zu befreien.
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Piraterie - von Erich - 07.09.2003, 23:03
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