24.11.2009, 00:24
hunter1 schrieb:... Wenn es mir recht ist, waren die NATO-Truppen in Westdeutschland in erster Linie dazu da, ein Gegengewicht gegen den WaPa zu bilden (bzw. in heutiger Zeit gegen Russland). Warum sollten dann polnische Soldaten in (West-)Deutschland stationiert werden? Das ist doch absurd......die nationalen Armeen können dieses Gegengewicht nicht jeweils für sich sondern nur gemeinsam schaffen.
Das setzt gemeinsame Einsatzfähigkeit voraus - also eine auch im Ernstfall problemlos funktionierende Kooperation untereinander, bis so weit, dass einzelne Soldaten genauso wie Teileinheiten in die jeweiligen Aufklärungs-, Fernmelde-, Kampf- und Nachschubverbände eingegliedert werden können.
Daher macht es durchaus Sinn, Kontingente der einzelnen Streitkräfte in den anderen Staaten zu dislozieren, so können laufend und umfangreich sämtliche Erforderlichkeiten der Zusammenarbeit gemeinsam geübt werden.
Die "deutsch-französische Brigade" ist für mich insofern nur ein Anfang, gleiches sollte zwischen allen Nachbarn üblich werden.
Fox sieht nun die Aufgabe (europäischer) Streitkräfte nicht nur auf die Verteidigung gegen Russland beschränkt.
Er bemerkt (zurecht), dass es auch Aufgaben ausserhalb Europas zu erledigen gibt, und sei es nur, dass er dabei an die britischen und französischen Territorien in Übersee (Stichwort: Falkland ....) denkt.
Um diese Territorien schützen zu können, benötigt es Fähigkeiten, die über den "Verteidigungsauftrag Westeuropa" hinausgehen.
Er sieht - auch zurecht - dass insbesondere britische (und französische / Stichwort: Fremdenlegion) Truppen noch am Besten für solche Einsätze gerüstet sind.
Er möchte nun wohl (der Gedanke wäre logisch) eine Arbeitsteilung innerhalb der Europäer anregen - diejenigen, die Expeditionskräfte bereitstellen können, sollen sich darauf konzentrieren, die anderen dagegen auf die "Heimatverteidigung", also jeder auf das, was er im Vergleich zu den anderen "am Besten kann".
Damit muss nicht "jeder alles können", was gerade im Hinblick auf die finanziellen Probleme (man sehe sich nur den britischen Haushalt an und vergleiche die Entwicklung von Pfund- und Eurokurs) eine Spezialisierung erlauben würde und damit Kosten sparen könnte.
Damit springt Fox aber für meinen Geschmack zu kurz:
Die Verteidigung des Staatsgebietes europäischer Staaten - auch in Übersee - ist eine gemeinsame Aufgabe aller Europäer.
Deshalb müssen die erforderlichen Fähigkeiten nach meiner Überzeugung auch auf gemeinsamer europäischer Ebene bereit gestellt werden.
Das verlangt auch von Deuschland eine Marine, die nicht nur zum Küstenschutz in der Lage ist, sondern auch Sicherungsaufgaben im Nordatlantik, im Nordmeer und in anderen Ozeanen (Stichwort: Piratenabwehr) zu übernehmen.
Allerdings:
ich spreche von einer europäischen Marine, nicht einer nationalen Coast Guard.
Ich spreche von "intereuropäischen Einheiten", von (deutschen) Marineflugzeugführern, die in der Lage sein müssten, von britischen oder französischen Schiffen und Trägern aus zu operieren,
von gemischten Besatzungen und von gemeinsamen Beschaffungen.
Sprich:
ich präferiere eine europäische Armee, gesamteuropäische Streitkräfte zum Schutz gemeinsamer europäischer Interessen.
Das setzt eine gemeinsame europäische Sicherheitspoilitk voraus., so wie ich es heute hier gepostethabe.