12.03.2010, 08:09
Ingenieur schrieb:Ich würde hier zwei Sachen trennen: Zum einen versucht Russland aus dem aktuellen Tagesgeschehen Kapital zu schlagen, teils gegen westliche Interesse, teils auf Kosten der Nachbarstaaten.
Wohl eher meist gegen Westliche Interessen und oft auch gegen seien eigenen. Ein gutes Beispiel ist da der Iran, zwar hat Russland die Krise nicht geschaffen sie aber mit befeuert. Es lieferte Waffen, es ermutigte und es verhinderte Sanktionen gegen den Iran, obgleich Russland auf der anderen Seite in Iran einen regionalen Konkurrenten hat und zugleich auch ein Konkurrent auf den Energiemarkt auch das eine iranische Atombombe die Russen eher treffen würde als die USA darf man auch nicht vergessen.
Ingenieur schrieb:Zum anderen aber lief der russische Staat gut ein Dutzend Jahre sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch. Und währenddessen hält man kein Militär auf Supermacht- oder Großmachtniveau aufrecht.
Stimmt, aber heute ist das nicht mehr der Fahl und die alte Ausrüstung ist immer noch genauso tödlich wie sie es 1990 war, nur eben weniger.
Ingenieur schrieb:Ich glaube, wir wissen alle, dass es heutzutage keinen russischen Angriff auf Europa geben wird. Es fehlt der treibende Grund, der die Russen motivieren würde, außer einem Ausnutzen der Tageslage. Das erneute Ausbauen Osteuropas zu einem "Hinterhof" würde die Position Russlands eher verschlechtern als Verbessern, weil dann erstens auch die Westeuropäer von einer Annäherung an Russland absehen müssten, zum anderen, weil es gegen den Westen keinen Cordon Sanitaire braucht.
Ich glaube man sollte es eher als äußerst unwahrscheinlich betrachten, ausschließen würde ich da aber gar nichts den es gibt auch Signale die dagegen sprechen. Erstens gibt es viele Eingefrorene Konflikte die Russland nach belieben wieder wärmen könnte um Länder die es nicht aus seiner Einflusszone verschwinden sehen will zu erpressen gar zu überfahlen wie Georgien. Die Ausrede russische Bürger schützen könnte auch dazu herhalten in Moldawien einzufallen oder auf der Krim, genau wie in Baltikum und dann hätte man einen kleinen Krieg. Auch hat man spätesten nach Georgien den Russen den Eindruck vermittelt das sie sich alles erlauben können in Europa. Sprich Russland hat ein souveränen Staat zerstückelt und besetzt, kurz es hat die Grenzen verändert. Dies mag der Westen in Kosovo leider auch getan haben, was ich fatal und falsch finde, aber in Fahle Georgiens hat der Westen das sogar akzeptiert. Russland könnte nun denken und damit Recht haben das es dasselbe auch mit den Baltikum machen kann ohne Konsequent auch nur auf Mittlerer Sicht zu fürchten.
Das Russland, nun Europa zu überfahlen versucht, um es zu erobern das schließe ich auch aus den wie schon genannten Demografischen Faktor aus. Aber ein Georgien 2.0 oder 3.0 das ist jederzeit drin, den Russland hat auch das Signal bekommen das lautet Gewalt gegen Nachbarn wird belohnt. Kurz die NATO Ost Erweiterung ist wegen des Krieges von Tisch und an der Philorussischen Position vieler ah tisch genauso wenig geändert.
Ingenieur schrieb:Zum anderen müsste es eine massive Aufrüstung tätigen, aus den in diesem Thread ausgeführten Mängeln des russischen Militärs. Die demographische Schwäche wurde ebenfalls schon erwähnt.
Mann muss das ganze auch immer in Zusammenhang zur NATO sehen. Die NATO 2010 hat nur noch ein Bruchteil der Schlagkraft von 1990. Russland könnte heute ohne Probleme ein Georgien 2.0 in Baltikum veranstalteten und mit etwas Vorbereitung auch Polen eine auf die Mütze geben.