Arabien - Arabische Liga
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Zitat: 11.04.2010

Abu Dhabi versus Dubai
Die neue Macht am Golf


Von Jörg Schäffer und Helen Staude

In den Vereinigten Arabischen Emiraten gab es bisher eine klare Arbeitsteilung: Dubai stand im Rampenlicht, Abu Dhabi blieb im Schatten. Damit ist jetzt Schluss: Offensiv vermarktet sich das superreiche Öl-Emirat Abu Dhabi als Boomregion mit Öko-Image.
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Dubai müsse sich in Zukunft in vielen Bereichen enger mit dem Nachbarn abstimmen, etwa in der Migrations-, Handels-, Sicherheits- und Finanzpolitik, vor allem aber in der Außenpolitik.

Pro Palästina - oder pro Israel?

Dadurch könnte sich das Verhältnis zu Israel verändern. Die Al Maktoums sind traditionell pro-palästinensisch eingestellt, die Herrscherfamilie in Abu Dhabi orientiert sich stärker an der israelischen Schutzmacht USA. So reiste nur zwei Wochen nach der Einweihung des Burdsch Khalifas zum ersten Mal ein israelisches Kabinettsmitglied, Infrastrukturminister Uzi Landau, in die Emirate.
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Beide Emirate brauchen einander

Die Machtverschiebung bedeutet aber keinesfalls das Ende Dubais. Im Gegenteil. "Keines der Emirate hat ein Interesse an einer Schwächung Dubais, schon gar nicht Abu Dhabi", sagt Sabine Reindel, Rechtsanwältin in der Kanzlei Rödl & Partner. "Dafür sind die strategischen Ausrichtungen zu unterschiedlich. Beide Emirate brauchen einander."

Während Dubai sich als Handels- und Finanzplatz positioniert, investiert Abu Dhabi kräftig in die Verwertung seiner Öl- und Gasressourcen. Mit dem Industriekomplex Chemaweyaat will Abu Dhabi weltweit konkurrenzfähig werden. So sollen das eigene Öl und Gas genutzt werden, um chemische Produkte für den Export zu erzeugen.
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Abu Dhabi setzt auf Ökoenergie


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IPIC hat schon früher auf sich aufmerksam gemacht: 2008 wurde bekannt, dass das Unternehmen mit 70 Prozent bei der deutschen MAN-Tochter Ferrostaal einsteigt. In diesem Jahr übernimmt es nun auch die restlichen Anteile. Dafür wurden Ferrostaal schon jetzt Projekte für Chemawayaat im Umfang von zwei Milliarden Dollar zugesagt. In den vergangenen Jahren hat sich die Essener Ferrostaal auf den Anlagenbau für die Petrochemie spezialisiert. Somit passt das Unternehmen perfekt ins Portfolio von IPIC.
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Denn neben der Chemieindustrie setzt Abu Dhabi vor allem auf Zukunftstechnologien. Ein wichtiger Meilenstein soll das 22 Milliarden schwere Prestigeprojekt Masdar City werden. Ein Land, das förmlich auf dem Öl sitzt, baut nun eine Stadt, die keinen Tropfen davon verwendet: eine Stadt, die komplett ohne Kohlendioxid-Emissionen auskommen soll und als Freihandelszone für technologieorientierte Unternehmen fungiert. Über 1500 Firmen, vornehmlich aus dem Ökologiesektor, sollen sich hier ansiedeln. Als Herzstück der Anlage ist ein Forschungszentrum geplant.
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Als im vergangenen Juli entschieden wurde, den Hauptsitz der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (Irena) nach Abu Dhabi zu vergeben, bekam das Ganze neue Impulse. Das Emirat, das sich mit der Finanzierung der Startkosten von 136 Millionen Dollar sowie der Zusage von jährlichen Förderungen in Höhe von 50 Millionen Dollar den Zuschlag erkauft hatte, stach damit die Stadt Bonn aus.
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Bis 2020 gerade einmal sieben Prozent Ökostrom

Noch sind die ökologischen Ansprüche auch bescheiden: Bis 2020 sollen in den Emiraten sieben Prozent des Strombedarfs mit regenerativen Energien gedeckt werden. Bislang fehlen auch Konzepte zur intelligenten Stromeinspeisung. Das verhindert, dass Solarenergie konkurrenzfähig wird. Ein großer Absatzmarkt für Solar- und Windkrafttechnik werden die Emirate auf absehbare Zeit wohl nicht werden.

Dennoch investierte die staatseigene Investitionsgesellschaft Mubadala in eine eigene Photovoltaikfabrik.
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