(Land) Future Combat Systems
Zitat:Ich dachte eigentlich das Gefechte im urbanen Gebiet eben Gefechtsentfernungen von nur 50m - 100m zulassen (Sicht wird durch Gelände verkürzt).

Auch in der Stadt gibt es regelmäßig Feuergefechte der Infanterie die dann über deutlich größere Entfernungen ablaufen. Das viele Gefechte im Bereich von unter 100 m stattfinden bedeutet nicht, daß in ein und demselben Gefecht nicht zusätzlich auch plötzlich über 400 m geschossen wird oder über 200 m. Der schnelle Wechsel von Situation und Entfernung in der Stadt stellt gerade dort eben besondere Anforderungen an die Infanteriewaffen.

Desweiteren spielen sich Kämpfe ja nicht nur in Städten ab.

Gerade in der Stadt aber kommt aber neben der Reichweite auch die Frage der Wirkung der Waffen gegen Deckung auf. Die derzeit verwendeten Waffen und Kaliber scheitern oft schon an einfachen Afghanischen Lehmziegelwänden.

Der Kampf in Städten verbraucht zudem erheblich mehr Munition.

Zitat:Ich denke übrigens nicht das die Infanterie sosehr vernachlässigt wird. Das FFW-Programm der USA bzw auch das IdZ- Progrmam der Bundeswehr sind dafür Beleg genug. Jetzt werden diese Programme sicher bemängelt usw

Bemängelt ist der falsche Ausdruck. Das IdZ Programm ist schlicht und einfach Schrott. Desweiteren sollte es dir auffallen, daß dieses Programm sich wenig oder gar nicht um die Frage der Waffen und der Feuerkraft drehen. Die Waffen stehen nicht im Mittelpunkt und das ist genau der Punkt warum dieses Programm schon von der Grundlage her falsch konzipiert sind.
Das IdZ Programm zeigt klar, daß die militärische Führung der BW und die Schreibtischtäter die sich diesen Mist ausgedacht haben von Infanterie keine Ahnung haben.

Das FFW Programm der USA hatte demgegenüber zumindest bei den Waffen die richtigen Ideen. Ursprünglich war eine Kombination aus einem neuen Sturmgewehr mit Hülsenloser Munition und dem XM25 angedacht (tatarata!). Das ursprüngliche Konzept für eine neue Standardwaffe wurde aber aus Kostengründen aufgegeben und an dessen Stelle tritt nun das LSAT. Und auch das kommt nicht richtig vorwärts. Und auch das XM25 kommt erst jetzt und nur tröpfchenweise zur Truppe die dazu aber immer noch ihre ganzen alten Waffen weiter verwendet, was die Zahl der verwendeten Kaliber noch weiter erhöht.

Was also ist das Problem des FFW Programms? Auch hier konzentriert man sich nicht auf die möglichst schnelle Einführung der Waffen, nicht darauf daß die Waffen zuerst vor allen anderen Teilen des Systems kommen, sondern die Einführung neuer überlegener Waffen wird immer weiter verzögert.

Stattdessen ist das erste was man macht, das man eine Art Anti-Tarn-Muster einführt, daß schlicht und einfach in keinem Terrain der Welt tarnt. (und das obwohl das Marinekorps mit dem MARPAT ein gutes Tarnmuster hat das auch die andere US Infanterie übernehmen könnte)

Dann konzentriert man sich auf die Elektronik, jede Menge elektronischer Spielereien, die dann aber im Einsatz Probleme bereiten oder nicht richtig funktionieren. Und man lädt den Soldaten mit lauter Spielzeug voll (wie beim IdZ Programm) ohne das sich dadurch dessen Feuerkraft erhöhen würde. Weder die Feuerdichte noch die Wirkung der Waffen stehen im Mittelpunkt, sondern weiterhin das Infanterie-Artillerie-Team.

Jeder Soldat soll Ari, Luftnah usw anfordern können. Das ist prinzipiell auch eine sehr gute Sache und ich bin nicht dagegen. Aber es ist schlicht und einfach die weitere Konzentration auf eine Militärische Doktrin die im Assymetrischen Krieg scheitert. So überlegen die US Militär Doktrin des Infanterie-Artillerie-Teams im Konventionellen Krieg ist, so problematisch ist sie im Assymetrischen Krieg zu sehen.

Was aber nun in den letzten 2 Jahren geschehen ist, ist folgendes. Das FFW Programm wurde aus Kostengründen immer mehr verstümmelt und verlangsamt. Statt das man mit Macht und Forciert die Infanterie mit neuen Waffen ausstattet, hat man das FFW Programm im Endeffekt verschenkt.

2009 wurde das FCS vom Verteidigungsministerium gestrichen. Und vom ganzen FFW bleibt am Schluß nur eine viel zu geringe Zahl von XM25 und ein Tarnmuster das nirgendwo Tarnt....

Zitat:Es wurden 2004 für 15 Systeme (1 System für 10 Soldaten) 10 Millionen € ausgegeben mittlerweile wurden noch mehr beschafft. Das ist eine Menge Geld pro Soldaten.

Das ist vor allem ein Menge Geld wenn man die unzureichende Bewaffnung und Waffenwirkung dazu ins Verhältnis stellt.

Für einen Bruchteil dieses Geldes könnte man selbst mit bereits verfügbaren Waffen die Feuerkraft der Infanterie stark verbessern.

Als einfachstes Beispiel könnte man die gesamte Infanterie geschlossen mit Waffen der HK417 Gruppe ausrüsten und als MG dazu das Mk48mod0. Beide Waffen stehen bereits zur Verfügung, könnten sofort eingeführt werden und würden viel weniger Kosten. Man hätte dann wieder ein Kaliber (alle Projektilwaffen feuern dann wieder die .308).

Mit dem HK417 und dem Mk48mod0 hätte man zudem Waffen, die jedem US Soldaten sofort vertraut sind und würde eine Menge an Ausbildung usw einsparen. Man könnte diese Waffen beispielsweise sofort in den Einsatz bringen und die US Truppen könnten sofort damit umgehen ohne jede Vorbereitung.

Zitat:insbesondere in den USA wo man wohl auch schon an Exoskeletten und intelligenter Panzerung arbeitet.

Was nützt einem im Morgen ein Exoskellet (das Strom verbraucht und störranfällig ist) und was nützt intelligente Panzerung (das gleiche), wenn man im Heute an einfachen Afghanischen Lehmziegelwänden scheitert?

Die Panzerung ist nicht entscheidend. Entscheidend ist die Feuerkraft.

Man könnte mit einem Teil der Kosten des FFW Programms beispielsweise die gesamte US Infanterie sofort und auf der Stelle mit HK417 und Mk48mod0 ausrüsten (als Übergangslösung bis neue Waffen mit Hülsenloser Munition einsatzbereit sind).
Beide Waffen wurden bereits im Kampf eingesetzt, sind sogar bei bestimmten Einheiten der USA bereits vorhanden und stehen sofort zur Verfügung.

Stattdessen läuft man Traumtänzereien von Exoskelleten und Intelligenter Panzerung nach.

Während man nicht mal ein vernünftiges Tarnmuster einführen kann:

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.camotest.de/gallery/product_info.php/info/p678_-ACU-AT---Im-Laub-liegend.html">http://www.camotest.de/gallery/product_ ... egend.html</a><!-- m -->

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Nicht mal vor einer grauen Hauswand vermag dieses Tarnmuster irgendwas zu tarnen.

Das zeigt doch klar auf, wie wenig Verständnis und Können im Bereich der Infanterie vorhanden ist.

Mit einem Bruchteil des Geldes des FFW Programms könnte die gesamte US Infanterie schon seit 3 Jahren komplett mit überlegenen HK 417 bewaffnet sein. Und seit 7 Jahren schon mit dem Mk48mod0 das sich ja ebenfalls seit 7 Jahren schon zumindest bei den Sondereinheiten der USA im regen Gebrauch befindet und dort sehr bewährt hat.

Die .308 steht zudem kostengünstig zur Verfügung und würde eine Vielzahl von Möglichkeiten aufgrund verschiedener Geschosse bieten. Der größere Rückstoß könnte ganz leicht und kostengünstig mit modernen Mündungsbremsen negiert werden.

Phantom:

Drohnen können immer nur eine Ergänzung der Infanterie sein, da Drohnen schlicht und einfach zu anfällig sind für Störaktionen des Gegners.

Drohnen können eine wertvolle Ergänzung sein, der Krieg im Irak zeigt das, aber sie können die Infanterie nicht ersetzen, nur ergänzen.
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