Aktivitäten Israelischer Geheimdienste
#47
Nightwatch schrieb:
Zitat: Einen Terroristen mit dieses Persönlichkeiten zu vergleichen ist eine einzige Bankrotterklärung.
Er hat sie ja eigentlich nicht verglichen, sondern darauf hingewiesen, welchen „Erklärungsraum“ Diktaturen, die unliebsame Dissidenten umbringen wollen, sich aus dieser Aktion ableiten könnten. Natürlich sind es unterschiedliche Paar Stiefel, aber alleine die Diskussion um die Rigi-Geschichte und die Iraner, die hier im Forum auch einiges an Emotionalem hat hochkochen lassen, beweist, dass die Möglichkeit explizit besteht, dass die von staatlicher Seite angeordnete Liquidierung eines Terroristen von Regimen aller Art, und ihren Sympathisanten, dazu umgemünzt werden könnte, jedwede ähnliche Aktion zu legitimieren – eben mit dem Hinweis auf Israel (auch wenn die Hintergründe zehnmal andere sind und hier im Falle Dubai tatsächlich eine Terrorist getötet wurde).
Zitat: Der Mossad kann Imad Mughniyah in Damaskus wegsprengen ohne eine Spur zu hinterlassen, turnt seit Jahr und Tag um syrische und iranische Atomprogramme herum und stolpert dann Kopf- und Planlos durch Dubai.
Das passt nicht.
Der Mossad ist sicher gut, aber auch er macht und machte schon Fehler. Davor ist kein Geheimdienst gefeit. Und gerade wenn man sich selbst den Anspruch richtet, gut zu sein, kann man sich, auch vor dem Hintergrund der Nahost-Problematik und den ganzen Verkettungen, nicht auch solche Schnitzer erlauben. Und ich erinnere mich noch an die Geschichte mit dem Kellner in Norwegen, den man 1974 „versehentlich“ erschossen hat, oder mit dem Giftanschlag auf Meshaal 1997 in Damaskus, der wegen Unprofessionalität fehlschlug und der Israel zu einigen diplomatischen Handständen zwang. Insofern: Auch der Mossad hat schon manches versemmelt.
Zitat: Welcher Flurschaden denn?
Es kräht praktisch kein Hahn mehr danach.
Abwarten. Sobald irgendwo mal wieder ein Oppositioneller (und KEIN Terrorist), egal jetzt ob Ukrainer, iranischer Dissident, Weißrusse oder Tibeter, vom langen Arm eines beliebigen Regimes umgebracht wird, so wird – darauf wette ich –, wenn der berechtigte Protest der freien Welt aufkommt, der verlogene Hinweis aufkommen, dass die Israelis ja das gleiche tun würden und getan hätten und man sich deswegen doch bitte nicht aufregen solle. Und damit würden insofern auch die wirklichen Oppositionellen diskreditiert (und damit geht es nicht um den Vorwurf der Offenbarung einer Legitimationsstrategie, die brauchen Regime tatsächlich nicht) werden durch diese gescheiterte Aktion, weil man sie – in den Augen der „Regimesympathisanten“ – auf eine Stufe mit Terroristen stellen kann.

Schneemann.
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