06.06.2010, 10:05
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Zitat:Bei Wellenhöhen über drei Meter und einem neuen tropischen Sturm im nördlichen Arabischen Meer sind die offenen Seegebiete des Indischen Ozeans (Somaliabecken) derzeit kein geeignetes „Operationsgebiet“ für die somalischen Piraten. So wurden in der abgelaufenen Woche von dort denn auch keine Kaperversuche gemeldet.
Überfälle gab es dagegen mal wieder im Golf von Aden, wo Piraten ungeachtet der hohen Präsenz internationaler Seestreitkräfte unverändert ihr Glück versuchen
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Im Mittelpunkt der Medienberichterstattung zum Thema Piraterie stand in der abgelaufenen Woche auch der libysche (Flagge: Nordkorea) Frachter RIM. Das Schiff war am 3. Februar gekapert worden und hatte seitdem vor der somalischen Küste bei Garacad vor Anker gelegen. Am 2. Juni gelang es der Besatzung, die Bewacher zu überwältigen und ihr Schiff in Richtung offene See zu steuern. Dort nahm die spanische Fregatte VICTORIA (EU NavFor) die RIM unter ihre Fittiche und gab auch medizinische Hilfe. Das Foto zeigt die Abbergung eines Verletzten durch den Bordhubschrauber der VICTORIA.
MedEvac von der RIM (Foto: span. Marine)
Leider endeten für die RIM damit aber auch schon die guten Nachrichten. Am 4. Juni meldete EU NavFor kurz und ohne Details zu nennen, das Schiff sei in See aufgegeben worden. Das niederländische Docklandungsschiff JOHAN DE WITT (EU NavFor) habe die Besatzung an Bord genommen und bringe sie nun in einen sicheren Hafen.
Erfreuliche Neuigkeiten gibt es zu einem anderen Thema. Am 4. Juni hat ein niederländisches Gericht die Auslieferung von zehn mutmaßlichen Piraten nach Deutschland angeordnet. Sie hatten am 5. April im Golf von Aden den deutschen Frachter TAIPAN gekapert, waren kurz danach aber bei einer erfolgreichen Befreiungsaktion niederländischer Marineinfanteristen festgenommen worden. Ihnen soll nun in Hamburg der Prozess gemacht werden.
VENCEDORA (Foto: dt. Marine)
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Das spanische Wachschiff VENCEDORA (eine umgerüstete Korvette der DESCUBIERTA-Klasse) hat seinen Einsatz bei der EU NavFor beendet und den Rückmarsch in die Heimat angetreten.
Griechenland fährt in der gegenwärtigen Finanzkrise seine Beteiligung an den Anti-Piraterieoperationen vor Somalia zurück. Während die EU NavFor zunächst noch weiter mit einer Fregatte unterstützt werden soll, soll ein anderes, derzeit der NATO-Einsatzgruppe SNMG-2 assigniertes Schiff nach Ablauf seines laufenden Einsatzzeitraums nicht ersetzt werden.