01.09.2010, 21:11
Gleich zwei Berichte widmet das Marineforum in diesem Monat der US-Navy:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/noc2010.html">http://www.marineforum.info/html/noc2010.html</a><!-- m -->
den anderen (kürzeren) Bericht aus dem Internet zitiere ich komplett:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/maaw.html">http://www.marineforum.info/html/maaw.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/noc2010.html">http://www.marineforum.info/html/noc2010.html</a><!-- m -->
Zitat:Neues US-Navy Einsatzkonzept(Sidney E. Dean berichtet für das MarineForum regelmäßig zu Ereignissen und Entwicklungen in Nordamerika)
Washington betont transnationale Zusammenarbeit und plant Raketenabwehr für Europa
von Sidney E. Dean
Am 24. Mai dieses Jahres legte die US-Navy ihr neues Einsatzkonzept vor (Naval Operations Concept oder NOC 2010). Das 112 Seiten starke Dokument ergänzt die vor drei Jahren herausgegebene Maritime Strategie (20 Seiten), die unter dem Titel »Kooperative Strategie für das 21. Jahrhundert« erschien (A Cooperative Strategy for 21st Century Seapower, kurz CS-21). Ebenso wie CS-21 ist auch NOC 2010 ein TSK-übergreifendes Dokument, das nicht nur die Navy, sondern auch das Marine Corps und die Coast Guard betrifft.
Der Sinn von NOC 2010 ist es aufzuzeigen, wie die Seestreitkräfte die Vorgaben der Maritimen Strategie ausführen und erfüllen sollen. Ursprünglich sollte das neue Einsatzkonzept bereits 2008 vorgelegt werden. Die Abstimmung unter den Teilstreitkräften erwies sich aber als schwierig. Als das Dokument Ende 2008 noch immer nicht fertig war, beschloss das Pentagon abzuwarten, bis die neu gewählte Regierung ihre Verteidigungsrichtlinien festgelegt hatte. Diese wurden nun endgültig am 1. Februar im Rahmen der QDR 2010 Studie (Quadrennial Defense Revue) vorgestellt.
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den anderen (kürzeren) Bericht aus dem Internet zitiere ich komplett:
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Zitat:Der „Balisle Report“, eine von VAdm a.D. Philip Balisle erstellte interne Studie der US Navy, zeigt schonungslos das Ergebnis eines Konzeptes auf, das zwar einem richtigen Ansatz folgte, in der Umsetzung aber schnell eine Eigendynamik entwickelte und nie angepasst wurde.(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz - noch mehr news auf der hp des MF und im Heft)
Zur Kostensenkung hatte die US Navy Ende der 90er Jahre beschlossen, in der fahrenden Flotte durch “optimal manning” überflüssiges Personal zu reduzieren. In der Umsetzung wurde „optimal manning“ jedoch sofort als „lean manning“ verstanden. Man suchte weniger nach Möglichkeiten, den Personalbestand durch z.B. Identifizierung von möglichen Synergien wirklich zu optimieren, als vielmehr zu minimieren.
„Überflüssiges“ Personal fand sich schnell im Bereich der Schiffsicherung. Hier gab es Seeleute, deren Hauptaufgabe im Verwundetentransport oder als bloßer Telefonposten zu bestehen schien. Ein Verzicht fiel leicht. Schnell reduzierte sich so die Besatzungsstärke eines ARLEIGH BURKE-Zerstörers von 317 (1998) auf 254 (2009) Mann. Die Personaleinschnitte gingen aber weiter. Große Anteile der Ausbildung an Bord wurden durch Lernen am Computer an Land ersetzt. In der Folge kamen junge Seeleute an Bord, die von ihnen zu bedienende Anlagen und Geräte noch nie in der Praxis gesehen hatten und nun aufwändig am Arbeitsplatz angelernt werden mussten (wobei auch die Anzahl der Ausbilder an Bord gerade erst „optimiert“ worden war). Temporäre Abstellungen von Bordpersonal in Landdienststellen entweder direkt in Einsatzgebiete (Irak, Afghanistan) oder als Vertreter für dorthin abkommandiertes Personal sorgten auf den Schiffen für weiteres Personalfehl. So gehen Kampfschiffe heute mit durchschnittlich 8% unter ihrer neu definierten minimalen Besatzungsstärke in monatelange Einsätze.
Trotz der kleineren Besatzungen blieben die Forderungen an bordeigene Wartung und Instandsetzung unverändert. Zwar hatte die fahrende Flotte erwartet, im Zuge der Besatzungsreduzierung wesentliche Anteile der Wartung und Instandsetzung in die Stützpunkte an Land abzugeben, aber dort hatte man in eigener Umsetzung der Weisung zu „optimal manning“ inzwischen auch Personal abgebaut. Für das Bordpersonal ist die Wochenarbeitszeit von 67 auf 70 Stunden gestiegen – mit entsprechenden Motivationseinbrüchen. Vor allem die verminderte bordeigene Wartung zeigt zunehmend Wirkung. Ausfälle (gerade auch bei kritischen Anlagen wie z.B. im Bereich des Gefechtsführungssystems Aegis) sind an der Tagesordnung. Früher verfehlten bei den routinemäßigen Überprüfungen durch das Board of Inspections and Survey etwa 3,5 % der Schiffe die Standards; inzwischen hat sich die „Durchfallquote“ vervierfacht (14%). Es kommt zu vermehrten Ablösungen von Kommandanten.
Der „Balisle-Report“ fordert nun dringend dazu auf, das fehlende Personal zu ergänzen. An Bord müssten insgesamt 4.500 neue Dienstposten geschaffen werden; an Land weitere etwa 2.000. Sollte der Negativtrend nicht schon bald umgekehrt werden, drohten erhebliche Konsequenzen für die Flottenstärke. Die derzeitigen Defizite bei Wartung und Instandhaltung dürften die „Lebenszeiten“ von Schiffen um etwa 10 % verkürzen. Ohne (teure) Anpassung ihres Shipbuilding Plan müsste sich die US Navy dann wohl von ihrer anvisierten 313-Ship Fleet verabschieden.