Der Mongolensturm
#32
Es gibt noch eine andere Darstellung der Schlacht mit einem abweichenden Geschehen:

Nach dieser Darstellung führten die Mongolen eine Reihe Scheinangriffe gegen die Stellungen im Paß aus, und flohen dann scheinbar in Auflösung begriffen.

Darauf hin seien die Gegner aus dem Paß heraus gekommen um die Verfolgung aufzunehmen. Offenbar war das gesamte Gebiet sehr unwegsam, denn diese Quelle berichtet davon, daß Zitat: das Gebirge verstopft gewesen sei von den Truppen des Feindes.

Aufgrund des schwierigen Geländes zog sich die feindliche Armee in dem Vorgebirge zu dem Paß in die Länge und wurde dann von zwei Seiten von den Mongolen angegriffen. Zum einen im Vorgebirge durch eine mongolische Armee von der Seite her, zum anderen von hinten direkt am Paß wo noch die Nachhut gerade erst im Abmarsch begriffen gewesen sein soll. Dabei konzentrierten die Mongolen ihren Angriff zuerst auf die Elitetruppen des Gegners und schalteten diese konzentriert durch Schwerpunktbildung aus bevor sie sich den Rest des Heeres vornahmen.


Wie man also sieht eine völlig andere Darstellung. Gesicherte Fakten scheinen nur zu sein:

1 das das Gelände insgesamt extrem schwierig war (nicht nur im Paß selbst sondern auch im Umfeld) und für die Kriegsführung mit Kavallerie nach Ansicht ihrer Gegner ungeeignet

2 das die Mongolen mit zwei Armeen operierten die getrennt voneinander den Feind angriffen

3 das eine der mongolischen Armeen mit den Pferden das als für Kavallerie unpassierbar gehaltene Gebirge überquerte.


Das Durchqueren von anscheinend unpassierbarem Gelände war ebenso wie die Scheinflucht eine der absolut typischen mongolischen Strategien. In sehr vielen ihrer Feldzüge konzentrierten sich die Mongolen darauf für unpassierbar gehaltene Sümpfe, Gebirge oder Wüsten zu durchqueren und dann den daraus entstandenen Überraschungseffekt zu nutzen und im Rücken des Gegners aufzutauchen.

Die gleiche grundliegende Strategie wurde auch bei späteren Feldzügen in China eingesetzt, beispielsweise gegen die südlichen Sung, deren Grenzfestungen man westwärts durchs Gebirge umging oder im Feldzug gegen das Choswarem Reich das man von Norden durch die Wüste und von Südosten über das Gebirge her angriff.

Über die konkrete Schlacht hier kann man also nicht sehr viel mehr genaueres sagen, außer das sie wie viele Schlachten wohl durch die grundlegende mongolische Strategie gewonnen wurde gezielt in Gelände zu operieren das der Gegner für die Kriegsführung zu Pferde für ungeeignet einstufte weshalb der Gegner dann durch den massierten und konzentrierten Angriff der Mongolen überrascht wurde.

Solche Züge durch Gebirge und Wüsten wurden von den Mongolen jedoch nicht einfach so ausgeführt sondern bis ins Detail geplant, bis dahin das man etliche Zeit vorher schon in den entsprechenden Regionen kleine Kontingente einsetzte die den dann überfallartig erfolgenden Marsch einer großen Armee sorgfältig vorbereiteten.
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