14.10.2010, 09:24
@Hunter 1:
Ich stimme Dir voll inhaltlich zu - und auch mir wäre ein supranationales Gremium "unter dem Dach der UNO" für das Monopol auf Atomwaffen lieber.
Allerdings erscheint mir diese Vision auch unrealistisch zu sein. Selbst wenn dieses Gremium "nur" mit dem Sicherheitsrat identisch wäre - in dem jede Atommacht ein "Veto-Recht" hätte - würde die Abgabe der Verfügungsgewalt den Atommächten ein gegenseitiges Veto-Recht für deren Einsatz geben, so dass in einem Konflikt untereinander lediglich die Stärke der konventionellen Streitkräfte (wieder) von Relevanz wäre.
Mag ja sein, dass die USA als "auch konventionelle Supermacht" da "noch relativ gut" ausschauen würden - aber dass Russland das akzeptiert hielte ich für zweifelhaft. Deren Status als Großmacht hängt im Wesentlichen noch an der Verfügbarkeit der Atomwaffen.
Und wie sieht das mit den europäischen und asiatischen Atommächten aus? Wie würden die auf so einen Vorschlag reagieren - wer wäre "Gewinner", wer "Verlierer"?
Erst recht - was machen Indien, Israel und Pakistan, die ja Atommächte, aber eben nicht im Sicherheitsrat vertreten sind - müssten diese Staaten in den Sicherheitsrat "aufrutschen" - als ständige Mitglieder mit Veto-Recht sozusagen? Würde ein solches Verfahren - ständiger Sitz im Sicherheitsrat gegen Abgabe der Verfügungsgewalt über die eigenen Atomwaffen - nicht sogar den nuklearen Wettlauf beschleunigen, weil dann Staaten wie Brasilien oder Iran oder gar den Nordkoreanern ein "ständiger Sitz mit Vetorecht" winkt?
Israel, das beständig von der UNO gerüffelt wird, wäre bei dieser Vision auch schwerlich dabei. Kaum ein kleiner, sich von Nachbarn bedroht sehender Staat würde wohl diese "ultimative Vergelungswaffe" aus der Hand geben.
Die Idee oder Vision wäre verlockend, aber bei näherer Betrachtung bleibt die Utopie übrig.
Dafür was anderes:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/2/20101014/tpl-nato-beraet-ueber-neue-strategie-und-ee974b3.html">http://de.news.yahoo.com/2/20101014/tpl ... 974b3.html</a><!-- m -->
Ich stimme Dir voll inhaltlich zu - und auch mir wäre ein supranationales Gremium "unter dem Dach der UNO" für das Monopol auf Atomwaffen lieber.
Allerdings erscheint mir diese Vision auch unrealistisch zu sein. Selbst wenn dieses Gremium "nur" mit dem Sicherheitsrat identisch wäre - in dem jede Atommacht ein "Veto-Recht" hätte - würde die Abgabe der Verfügungsgewalt den Atommächten ein gegenseitiges Veto-Recht für deren Einsatz geben, so dass in einem Konflikt untereinander lediglich die Stärke der konventionellen Streitkräfte (wieder) von Relevanz wäre.
Mag ja sein, dass die USA als "auch konventionelle Supermacht" da "noch relativ gut" ausschauen würden - aber dass Russland das akzeptiert hielte ich für zweifelhaft. Deren Status als Großmacht hängt im Wesentlichen noch an der Verfügbarkeit der Atomwaffen.
Und wie sieht das mit den europäischen und asiatischen Atommächten aus? Wie würden die auf so einen Vorschlag reagieren - wer wäre "Gewinner", wer "Verlierer"?
Erst recht - was machen Indien, Israel und Pakistan, die ja Atommächte, aber eben nicht im Sicherheitsrat vertreten sind - müssten diese Staaten in den Sicherheitsrat "aufrutschen" - als ständige Mitglieder mit Veto-Recht sozusagen? Würde ein solches Verfahren - ständiger Sitz im Sicherheitsrat gegen Abgabe der Verfügungsgewalt über die eigenen Atomwaffen - nicht sogar den nuklearen Wettlauf beschleunigen, weil dann Staaten wie Brasilien oder Iran oder gar den Nordkoreanern ein "ständiger Sitz mit Vetorecht" winkt?
Israel, das beständig von der UNO gerüffelt wird, wäre bei dieser Vision auch schwerlich dabei. Kaum ein kleiner, sich von Nachbarn bedroht sehender Staat würde wohl diese "ultimative Vergelungswaffe" aus der Hand geben.
Die Idee oder Vision wäre verlockend, aber bei näherer Betrachtung bleibt die Utopie übrig.
Dafür was anderes:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/2/20101014/tpl-nato-beraet-ueber-neue-strategie-und-ee974b3.html">http://de.news.yahoo.com/2/20101014/tpl ... 974b3.html</a><!-- m -->
Zitat:NATO berät über neue Strategie und Rolle der Atomwaffen
vor 1 Std. 48 Min.
Die NATO will heute die Eckpfeiler der neuen Sicherheits-Strategie für das kommende Jahrzehnt einschlagen. In Brüssel treffen sich die Außen- und Verteidigungsminister der 28 Mitgliedstaaten zu einem sogenannten Jumbo-Rat. Grundlage ist ein elfseitiger Textentwurf von NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen für ein neues Strategisches Konzept, das die Staats- und Regierungschefs im November in Lissabon beschließen sollen.
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