Venezuela
Oh - "U" und "I" liegen auf meiner Tastatur dicht nebeneinander,
aber zurück zum "Irrlicht" Venezuela:

Zunächst einmal wird ja gerade in konservativen Kreisen ständig kolportiert, dass Chavez die Ölindustrie seines Landes völlig ruiniert - und weil die Einnahmen demnach auch noch für alles mögliche verwendet werden (nur nicht zur Instandhaltung der Ölanlagen) braucht Chavez wohl jeden Tropfen, den er exportieren kann, um dieses "alles mögliche" zu finanzieren. Für die eigene Energieversorgung müssen dann andere Quellen herhalten (wobei mir regenerative Energieen sehr viel sympathischer wären).

Und dann darf man nicht übersehen, dass Politiker und politische Strömungen wechseln; wer heute noch auf Lula setzt und die brasilianische Atomforschung kommentarlos hinnimmt muss morgen damit rechnen, dass eine andere Regierung drann ist - genauso wie umgekehrt ja auch Chavez einem moderateren Leader weichen könnte.

OT an:
  • Wir haben das doch im Iran gesehen - unter dem Shah wurde sogar mit wohlwollender Unterstützung Washingtons von SIEMENS ein Atomkraftwerk projektiert, das jetzt - Jahrzehnte später - unter einer ganz anderen Regierung fertig gestellt wurde.

    Wir können also nicht darauf bauen, dass solche Industriealisierungsprojekte mit freundlichen oder eher konträr gesinnten Regierungen fertig gestellt werden. Wer weiß, wer Venezuela regiert, wenn das Kraftwerk erst mal in Betrieb geht?

    Wenn man aber Atomkraftwerke nur in "befreundeten Staaten" errichten will, dann wird einen jeder Regierungswechsel zurück werfen und graue Haare kosten.

    Daher gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten
    = entweder komplett und global auf Atomkraftwerke verzichten
    = oder die Dinger so unter Kontrolle stellen, dass ein Missbrauch möglichst weitestgehend verhindert wird.

    Und das gilt jetzt überall, ob "pro westlich" oder "pro russisch" oder "pro ..." - wie auch immer.
OT out.

Damit zurück nach Venezuela:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://amerika21.de/nachrichten/2010/10/15811/venezuela-haushalt-2011">http://amerika21.de/nachrichten/2010/10 ... shalt-2011</a><!-- m -->
Zitat:15. Okt 2010 | Venezuela | Wirtschaft
Regierung legt Haushaltsentwurf für 2011 vor
Ausgaben und Verschuldung steigen in Venezuela um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weiterhin hohe Sozialausgaben
...

Die Finanzplanungen sehen für 2011 eine Erhöhung der Staatsausgaben auf 204 Mrd. Bolívares (umgerechnet 47,5 Mrd. US$) vor. Im Vergleich zum Haushalt von 2010 mit einem Volumen von 159 Milliarden Bs. bedeutet dies eine Steigerung der Ausgaben um 22 Prozent. Umgerechnet 12,6 Mrd. US$ müssen dabei im Jahr 2011 durch neue Schulden finanziert werden.
...
Aufgrund fallender Kurse an den Ölbörsen war der Staatshaushalt für 2010 um 4,1% gegenüber 2009 gesenkt worden. Der damit verbundene Rückgang öffentlicher Investitionen ist eine der Ursachen für die Stagnation der venezolanischen Wirtschaft. Inflationsbereinigt gingen die öffentlichen Ausgaben 2010 gegenüber dem Vorjahr sogar um knapp 30 Prozent zurück.

Im Haushaltsjahr 2010 muss Venezuela umgerechnet 8,13 Mrd. US$ seines Haushalts aus Krediten bestreiten. 2009 hatte dieser Wert nur 3,2 Mrd. US$ betragen.
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Nachrichten in diesem Thema
Venezuela - von Cluster - 02.10.2003, 10:27
RE: Venezuela - von Schneemann - 07.05.2017, 11:39
RE: Venezuela - von Schneemann - 21.05.2017, 14:12
RE: Venezuela - von Schneemann - 03.02.2019, 13:36
RE: Venezuela - von Schneemann - 24.02.2019, 13:54
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RE: Venezuela - von Schneemann - 18.08.2024, 17:42
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RE: Venezuela - von Ottone - 19.08.2024, 17:41
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RE: Venezuela - von lime - 20.08.2024, 23:17
RE: Venezuela - von Schneemann - 23.08.2024, 20:04
RE: Venezuela - von lime - 25.08.2024, 09:13
RE: Venezuela - von Schneemann - 27.05.2025, 05:46

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