19.12.2010, 21:59
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Zitat:Elfenbeinküste
UN bieten Gbagbo die Stirn
In der Elfenbeinküste droht ein gewalttätiger Konflikt zwischen dem international nicht anerkannten Präsidenten Laurent Gbagbo und der UN-Mission Onuci. Bei gewaltsamen Ausschreitungen sind nach UN-Angaben in den vergangenen drei Tagen mehr als 50 Menschen getötet worden.
Von Thomas Scheen, Johannesburg
19. Dezember 2010
Bei gewaltsamen Ausschreitungen in der Elfenbeinküste sind nach UN-Angaben in den vergangenen drei Tagen mehr als 50 Menschen getötet worden. Zudem seien in diesem Zeitraum mehr als 200 Menschen verletzt worden, erklärte am Sonntag in Genf die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay. ....
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Wir bereiten uns inzwischen auf alles vor“
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon wies die Forderung nach einem Abzug umgehend zurück. Er bekräftigte, dass die UN anstrebten, das Ende Dezember regulär endende Mandat der Onuci zu verlängern. Daraufhin beschossen „Männer in Uniformen“ am Samstagabend eine Patrouille von Blauhelmsoldaten in der ivorischen Wirtschaftsmetropole Abidjan. Auch das Gebäude der UN wurde unter Feuer genommen. „Wir bereiten uns inzwischen auf alles vor“, sagte der Onuci-Sprecher am Sonntag. Die Mission der Vereinten Nationen hat wie nahezu alle westlichen Botschaften ihr Personal in der Elfenbeinküste in Erwartung bürgerkriegsähnlicher Zustände bereits reduziert.
Frankreich, das in Abidjan nach wie vor einen militärischen Stützpunkt unterhält, reagierte zunächst nicht auf die Forderung nach einem Abzug der „Opération Licorne“. Die französische Truppe steht zwar unter dem Befehl des Pariser Generalstabs, ist aber mit einem Mandat der Vereinten Nationen versehen.
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Ouattara, der von der internationalen Gemeinschaft als rechtmäßiger Präsident betrachtet wird, lebt in einem Hotel in Abidjan. Er wird dort beschützt von rund 800 UN-Soldaten sowie von Soldaten der „Forces Nouvelles“. So nennen sich die Rebellen, die 2002 den Bürgerkrieg in Côte d’Ivoire begannen.
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Im wirtschaftlich wesentlich besser als der Norden entwickelten Süden des Landes dürfte Alassane Ouattara niemals als Präsident akzeptiert werden.
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Am Freitag ließen auch die Afrikanische Union (AU) und die Wirtschaftgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (Ecowas) Gbagbo fallen. Jean Ping, der Präsident der AU-Kommission, hatte Gbagbo am Freitag in Abidjan einen Brief überreicht, in dem beide Institutionen ihn unmissverständlich auffordern, die Macht abzugeben. Damit scheinen die Forderungen des Gbagbo-Lagers nach einer „Vermittlung“ durch eminente afrikanische Persönlichkeiten endgültig abgelehnt zu sein.
Dass unter diesen Vorzeichen noch eine friedliche Einigung zu erzielen sein könnte, wird mit jedem weiteren Tag unwahrscheinlicher.
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Ouattara hatte seine Anhänger aufgerufen, das Gebäude des staatlichen Rundfunks zu besetzen. Wie zu erwarten war, richteten die Sicherheitskräfte daraufhin ein Blutbad mit offenbar bis zu 30 Toten an. Blé Goudé, ehedem Anführer der von Gbagbo gesteuerten Schlägerbanden der „Jeunes Patriotes“ und neuerdings Gbagbos Minister für Jugend und Arbeit, gab am Wochenende den Ton vor, als er von einem „Krieg gegen Ouattara bis zum bitteren Ende“ sprach. „Wir werden die Elfenbeinküste ein und für alle Mal befreien“, sagte der wegen seiner Gewaltbereitschaft als „Blé, la machette“ bekannte Goudé.
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