28.01.2011, 08:50
Venturus schrieb:Ach weißt du, solang Verschwendung im Zivil-Sektor angeprangert wird , behalte ich mich in meiner bornierten Art und Weise vor Verschwendungen im Militär-Sektor anzuprangern. Für mich ist ein Uniformträger eben kein höheres Wesen. :wink:Welche Verschwendung?
Augen Geradeaus:
Die heute veröffentlichten Fotos in der Bild-Zeitung lassen kein vorwerfbares Verhalten von Kapitän zur See Michael Brühn erkennen. Die Wasserskier wurden seinerzeit aus Betreuungsmitteln beschafft und standen der gesamten Besatzung zur Verfügung. Diese und vergleichbare Betreuungsmaßnahmen sind gängige und erlaubte Praxis in der Marine.
(BMVg)
Über derartiges sollten wir uns auch dann nicht aufgeilen wenn wir alle Probleme der Bundeswehr gelöst haben.
Es ist und bleibt ein Tiefpunkt der journalistischen "Begleitung" dieser Affäre.
Venturus schrieb:@specimen: Das unseren Soldaten öfters langweilig ist, ist bekannt. Ist ja wohl auch einer der Gründe für die ganzen "lustigen militärischen Traditionen" über die wir immer mal wieder was erfahren. Ist bloß faszinierend. Würde derartiges auf einer Klassenfahrt passieren, würde die betreffenden Schüler auf Anweisung zum Psychiater geschickt. Bei erwachsenen Männern hingegen, die über Kriegswaffen verfügen, wird das als Traditionspflege und Belustigungsprogramm eingestuft. Und dabei rede ich nicht von toten Kühen als Übungsziel.Da sieht man doch schön wo es krankt. Y-Tours ist keine Klassenfahrt!
Die Bundeswehr soll eine Armee sein und eine Armee ist kein überbürokratisiertes THW mit Verlegenheitsbewaffnung.
Der Zivilist mag von diversen Ritualen halten was er will, es ist und bleibt jedoch Fakt das das Soldatentum kein nullachtfünfzehn eighth to five Bürojob ist. Insbesondere bei Soldaten in den Kämpfenden Truppenteilen ist Unzivilisiertheit nötig und sinnvoll. Das sind Extrem"jobs" unter ständigen Ausnahmebedingungen. Das Soldatentum mit Gewalt in aktuelle zivilgesellschaftliche Normen zu pressen führt letztenendes zum Verlust militärischer Tugenden und Kampfkraft.
Also genau die Entwicklung die die Bundeswehr seit Ende des Kalten Krieges gegangen ist.
Venturus schrieb:Ich frage mich jedes mal bei so was wo unsere Hardliner bleiben. Sonst greinen die bei jeder Gelegenheit das unser Militär doch so abgeschlafft ist. Wenn dann Zeit für derartige Spielchen ist, müsste man doch meinen das eben diese Hardliner fordern das diese Zeit zum Trainieren genutzt werden müsste. Aber da hört man dann plötzlich nicht mehr vom "harten Durchgreifen gegen den Kuschelkurs beim Bund".Eine Armee ist mehr als politisch korrektes Training.
Ich find' solche Maßstäbe wirklich interessant.