Neue Atomkraftwerke
#59
Auch wenn es manchmal reizt und reizvoll ist, eine satirische Betrachtungsweise in seinen Beitrag einfließen zu lassen - man kann sich auch sachlich äussern, wenn man zur Sachdiskussion entsprechende Argumente beitragen kann.
Ich hab mir gestern Abend nochmal einen Artikel vom Mai 1982 zu Gemüte geführt:
Zitat:Zur Diksussion gestellt
KERNENERGIE - Tatsachen gegen Vorurteile

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Unter der Überschrift: "Wie sicher sind Kernkraftwerke" wird dort ausgeführt:
Zitat:Im Steinkohleberbau werden von 1945 bis 1976 etwa 16 000 Todesfälle und 3,5 Millionen Arbeitsunfälle registriert. Dazu verursachte die Kohlegewinnung noch bei rund 135 000 Menschen Berufskrankheiten wie zum Beispiel die Staublunge.
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Im Gegensatz dazu ist seit Beginn der Atomstromerzeugung im Jahr 1961 in den zivilen Kraftwerken der Bundesrepublik Deutschland niemand durch radioaktive Strahlung zu Schaden gekommen.
(Anmerkung: der Vergleichszeitraum passt nicht)
Zitat:(Bei einem Arbeitsunfall im Kernkraftwerk Grundremmingen starben 1975 zwei Schlosser an Verbrühungen, als sie beim abgeschalteteten Reaktor ein Ventil reparieren wollten, aus dem heißer Dampf austrat.). Robert Gerwin von der MAx-Planck-Gesellschaft sagt: "Für Kernkraftwerke gelten die strengsten Sicherheitsbestimmungen, da können die meisten anderen Techniken nicht mithalten."
Aktive und passive Sicherheitsbarrieren im Innern der Kernkraftwerke lassen selbst bei schwersten Betriebsstörungen kaum radioaktive Spaltprodukte an die Außenwelt dringen. Die Uranoxydtabletten, in denen die Kettenreaktion abläuft, werden von gas- und druckfest veschweißten Hülrohren aus Zirkonium-Aluminium Legierung eingeschlossen. Diese zu Brennelementen zusammengefassten Brennstäbe bilden den Reaktorkeren, der ständig von Primärkühlwaser umspült wird. Der Reaktorkern befindet sich in einem stählernen Reaktordruckgefäß mit 25 Zentimeter dicken Wänden, das wiederum von meterdickem Beton umgeben ist. Das gesamte Primärsystem umschließt ein doppelwandiges Gebäude aus einem drei Zentimeter starken kugelförmigen Stahlbehälter, darum herum ein ein Meter dicker Stahlbetonmantel, das Ganze getragen von einem bis zu sechs Meter dicken Stahlbetonfundament. Diese Kuppel ist so konstruiert, daß sie Erststöße, den Aufprall eines Düsenjägers und Explosionseinwirkugnen von außen überstehen kann.
Hochempfindliche Meßgeräte überwachen das Steigen der Strahlung, Druckverhältnisse und Temperaturen. Mehrfach ausgelegte und unabhängig voneinander funktionierene Systeme steuern oder stoppen die Kettenreaktion. Fällt die Primärkühlung aus, so schaltet sich der Reakktor ab, und ds vierfach vorhandenene Notkühlsystem flutet den gesamten Reaktorkern.

Was passiert bei einem Kernschmelzunfall?
Kernkraftgegner argumentieren, daß durch eine Reihe von Zufällen der Reaktor Kühlwasser verlieren könne, was in zumindest teilweise unbedeckt ließe. Das würde dann innerhalb weniger Minuten zur Überhitzung führen, die Brennstäbe würden zerfallen und der Brennstoff bloßliegen.
Bei einer Temperatur von über 2700 Grad würde der Brennstoff dann schmelzen. Diese weißglühende tükkische Masse würde sich durch den Druckbehälter fressen und schließlich durch den Stahlbeton des Sicherheitsbehälters in die Erde dringen. Dabei könne der Reaktorraum wegen des Dampfüberdrucks bersten, radioakltive Gase würden entweichen und bei bestimmten Wetternbedingungen über unserem dichtbesiedelten Land eine giftige Wolke bilden. Das hätte Tausende von Toten zur Folge. Doch nach der 1979 veröffentlichten Deuschen Risikostudie Kernkraftwerke besteht nur eine Wahrscheinlichkeit von 1 : 10 000 pro Reaktorjahr, daß es in einem deutschen Kernkraftwerk dazu kommt. Außerdem hätten nur 1 Prozent solcher Kernschmelzunfälle tödliche Folgen.
Sogar beim Störfall im amerkanischen Kernkraftwerk Three Mile Island in Harrisburg, wo das Notkühlsystem durch menschliches Fehlverhalten abgeschaltet wurde und der Reaktor deshalb acht Stunden lang zeitweise unzureichend gekühlt war, blieb die im Kern gemessene Temperatur mit 1 000 Grad weit unter dem Schmelzpunkt
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wie gesagt: das war im Mai 1982 - nach Three Miles Island, aber vor Tschernobyl und vor Fukushima.
Manche Beiträge - obwohl ernst gemeint - lesen sich im Nachhinein tatsächlich wie Realsatire.

Dazu diese Vorankündigung - SPIEGEL, ab Montag im Kiosk:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2011-12.html">http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2011-12.html</a><!-- m -->
Zitat:138 - ATOMKRAFT - Landkarte des Schreckens: Die deutschen Kernkraftwerke leiden an gravierenden Sicherheitsmängeln. Nur unzureichend sind die AKW gegen Erdbeben, Flugzeugabstürze oder Cyberattacken geschützt. Eine Nachrüstung der Meiler wäre technisch so aufwendig, dass sich ein Weiterbetrieb kaum lohnt.
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