CIA Studie zu Bürgerkriegs-
#2
Kommt drauf an. Ich wohne in einer relativ ruhigen Mittelstadt im Rhein-Main-Gebiet. Trotzdem haben auch wir ein Wohngebiet (Standort eines ehemaligen Übergangswohnheims für Spätaussiedler) wo sich die Polizei nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr rein traut und auch am Tag in der Regel nur in Gruppen operiert. Allerdings sind die örtlichen Ordnungshüter wohl eher vom Kaliber "Dorfpolizisten". Wenn man mit einer halbwegs massiven Gestalt gesegnet ist und ein sicheres Auftreten hat, kann man dort auch abends noch unbehelligt die Straße entlang gehen. Zumindest als Mann. Auch in Frankfurt und Offenbach hatte ich weder am Tag noch in der Nacht Probleme.

Was den reinen "Sicherheitsaspekt" angeht seh ich da persönlich viel Panikmache seitens der Medien und die übliche "Wir sind doch eh nur die Prügelknaben der Republik"-Rhetorik seitens der Ordnungskräfte.

Und was die Potentiale für die Zukunft angeht - den Kampf Rechts gegen Links gibt es schon seit ewigen Zeiten. Wirklich nachhaltige Probleme das die öffentliche Ordnung da länger als für ein paar Stunden gestört war, gab es nie. Linke gegen den Staat - da sieht es auch nicht wirklich anders aus. Es kommt hier und da mal zu ein paar kleineren Ausschreitungen, aber nichts weswegen der Untergang der Republik bevorstehen würde. Die Chaostage/Mai-Ausschreitungen haben eher Event-Charakter, als das sich hier wilde Horden die den Staat stürzen wollen zusammenrotten. Rechts gegen Ausländer ist tatsächlich ein Problem. Wobei man auch sagen muss, das in den "national befreiten Zonen" eh nie viele Ausländer gelebt haben. Bis auf unschöne Einzelfälle ist das eher peinlich, das es so etwas gibt, als das daraus wirklich eine Gefahr erwachsen würde. Und Islamisten gegen den Staat? Sein wir mal ehrlich - wie viele Moslems sind tatsächlich Extremisten? Klar gibt es in Deutschland viele konservative Moslems die ihren Töchtern den Schwimmunterricht verbieten und sich darüber freuten das die Hisbollah 2006 den Israelis einen auf den Sack gegeben hat. Aber wie viel von denen würden tatsächlich zur Waffe greifen und sich paramilitärisch organisiert Straßenschlachten mit der deutschen Polizei liefern? Auch konservative Moslems bleiben lieber in ihrem gemütlichen Heim und trinken Tee anstatt draußen für Allahs Ruhm zu sterben.

Ein Potential würde ich bestenfalls im sozialen Verfall sehen (s.h. Frankreichs Banlieus). Nicht von der jetzigen Generation der Abgehängten. Die hocken depressiv daheim oder betäuben sich mit Bier und Unterschichten-TV. Aber immer mehr Kinder in Deutschland sind arm, ihre Aufstiegschancen immer schlechter. Irgendwann könnte dann der Boden so weit bereit sein, das wir Zustände wie seinerzeit in Frankreich kriegen.

Fazit: Kurz- bis mittelfristig sehe ich kein (Quasi-)Bürgerkriegspotential in Deutschland. Langfristig ist es meiner Meinung nach alles eine Frage wie die soziale Teilhabe ausschaut. Wem das Leben mehr bietet als ein Billigjob in Kombination mit der monatlichen Überweisung der ARGE, der hat in der Regel keine große Lust sich mit der Polizei zu prügeln. Wenn sich allerdings weiterhin ein Bodensatz bildet für den es einfach keine Perspektive gibt, wird man sich nicht wundern brauchen wenn der Staat nur noch als feindliche Macht wahrgenommen und entsprechend bekämpft wird.
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