19.08.2011, 15:30
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Zitat:Pirateriebekämpfung
Eine hoheitliche Aufgabe?
Die Reeder verlangen besseren Schutz vor Piraten. Doch eine Begleitung durch Marine oder Polizei gilt als nicht zu leisten und private Sicherheitsdienste dürfen auf deutschen Schiffen nur leichte Waffen tragen.
Von Stephan Löwenstein und Peter Carstens, Berlin
19. August 2011 ...
Obwohl seit Jahren zwanzig bis dreißig Kriegsschiffe von Europäern, Amerikanern und Asiaten in der Region operieren, kann von einem Eindämmen der Piraterie keine Rede sein, von einer Lösung des Problems ganz zu schweigen. Zwar kann die europäische Mission „Atalanta“ es durchaus als ihren Erfolg verbuchen, dass seit Ende 2008 die Hilfslieferungen des Welternährungsprogramms für die notleidende somalische Bevölkerung nicht mehr gekapert werden - das war seinerzeit der Anlass, die Mission ins Leben zu rufen. Für die Handelsschiffahrt werden Konvois durch die besonders bedrohten Gewässer im Golf von Aden zusammengestellt, die von Fregatten geschützt werden. Doch die Piraten haben längst reagiert. Mit Hilfe von sogenannten Mutterschiffen operieren sie inzwischen bis tief in den indischen Ozean und entlang der afrikanischen Küste bis Madagaskar. Die notwendige moderne Ausrüstung können sie längst aus den erbeuteten Lösegeldern bezahlen.
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Das alles diente bereits der Absicht, die privat organisierte Abwehr an Bord zu stärken, weil man zu der Erkenntnis kam (und dabei bis heute blieb), dass ein ständiger Begleitschutz und die notwendige Ausstattung der Polizei nicht möglich sein werde, jedenfalls nicht zu vertretbaren Kosten.
Mit der Aufrüstung der Handelsschiffe mit Bewaffneten nimmt allerdings die Gefahr zu, dass Situationen eskalieren können. Wie etwa drei Tage vor dem Vorfall mit der „Greta“. Da griffen Piraten mit nicht weniger als zwölf „Skiffs“ einen Massengutfrachter im südlichen Roten Meer an. Ein Sicherheitsteam schoss zurück. Das Feuergefecht dauerte immerhin eine halbe Stunde, ehe die Piraten abließen.