09.09.2011, 19:08
ede144 schrieb:Vielleicht sollte man nicht nur die Beschaffungskosten, sondern mal die Systemkosten, sprich die Betriebskosten über die Lebensdauer vergleichen? Dann kommt da sehr wahrscheinlich was anderes raus.ich denke ich habe bereits deutlich gemacht das mir das konzept hinter der f-125 durchaus bekannt ist (z.b.: aktuell werden die hohen kosten der f-125 ausschließlich durch die lange standzeit im einsatzgebiet begründet.)
Was kostet denn so die Woche in See?
Allein wenn man die Besatzungsgrößen vergleicht komme ich bei einer F124 auf 255Mann im Vergleich zu 120+20 für den BHS auf der F125. Rechnet man im Durchschnitt 50.000€ an Sold pro Mann und Jahr dann kommt man auf eine Reduzierung allein der Personalkosten von 5,75 Mio. € im Jahr. Und da haben wir noch nicht über die längere Standzeit geredet, was mir die 2-4 Wochen Marschzeit ins und vom Einsatzgebiet alle 6 Monate spart.
Bei Wikipedia wird der Stückpreis mit 650Mio. angegeben, das bedeutet alleine durch die Personalkosteneinsparung bezahlt sich eine der 4 Fregatten bei einer Laufzeit von 30 Jahren.
Also nicht immer nur meckern sondern mal genauer darüber nachdenken.
Gruß
Thomas
allerdings ist dein vergleich der besatzungsstärke zwischen der f-124 und der f-125 völlig aus der luft gegriffen. die besatzungsstärke hängt nämlich erstmal an anderen dingen. die kernfrage ist erstmal wieviele rollen ich besetzen muss. dann die frage nach den reserven. der hohe automationsgrad ist im alltag zwar ein probates mittel um die besatzungsstärke nach unten zu drücken aber es schwächt auch die schadensabwehr denn die ist trozt aller technischer hilfen am ende immer personalintensiv. es sollte klar sein das man bei einem schiff für konflikte niedriger intensität die besatzung und damit die reserven ehr nach unten schrauben kann als bei einem vollwertigen kriegsschiff. und das die f-125 komplett ohne asw abteilung und mit nur rudimentären fähigkeiten im bereich aaw sicherlich viel weniger aufgaben/rollen vorzuweisen hat als eine f-124 sollte auch klar sein.
im übrigen zeigen ja auch andere schiffe (holland klasse 50 + x/max. 90; absalon 100 + hubschrauber bes.) mit vergleichbarem aufgabenspektrum, das man sowohl die besatzung reduzieren kann als auch den schiffspreis sehr weit unter 650 mio halten kann. automation ist ist doch kein hexenwerk das abermillion € kostet. die frage ist nur wie weit man wirklich bereit ist mit der besatzungsstärke nach unten zu gehen.
nein die im vergleich immer noch recht hohe besatzungsstärke taugt nicht als argument für den hohen preis der f-125, also unterstell mir bitte nicht das ich nur meckern und nicht nachdenken würde.
wie ich bereits geschrieben habe, kann sich der hohe anschaffungspreis nur über die lange standzeit rechnen aber genau das geht nur dann auf wenn die fregatten am ende auch wirklich 2 jahre am horn von afrika oder wo auch immer im einsatz bleiben kann ohne das ausgefallene systeme zur vorzeitigen heimkehr zwingen. und genau da habe ich persönlich eben meine bedenken denn in letzter zeit hat sich die industrie ja ohnehin nicht mit ruhm bekleckert. da kann ich nicht wirklich darauf vertrauen, das mit der f-125 auf einmal ein schiff entsteht das mir nichts dir nichts 2 jahre am stück eingesetzt werden kann. vielleicht schafft man das mal irgendwann nach einigen jahren aber keinesfalls ab dem ersten tag. und wie ich unser beschaffungswesen kenne wird die industrie dann nichtmal wirklich schadensersatz für die ausfallzeiten (inkl. des rückmarschs aus dem einsatzgebiet etc.) leisten müssen.
du siehst man muss nicht unbedingt meckern aber man darf ruhig sehr skeptisch sein.