26.09.2011, 10:59
Samun schrieb:Malthus These wurde nicht umsonst ständig ad absurdum geführt. Das liegt daran, dass sie im Grunde nicht auf Menschen zustrifft, wie hier schon geschrieben wurde. Denn im Gegensatz zu Tieren sind wir nicht hilflos der Umwelt ausgeliefert. Malthus These mag zu einigen kurzen Zeitpunkten der Menschheitsgeschichte zutreffen. Aber man kann nicht von Sonderfällen auf die allgemeine Situation schließen.Es ist meiner Meinung nach falsch, davon auszugehen, dass der Mensch immer einen Ausweg finden wird. Der Spielraum für die Menschheit wurde in der Vergangenheit regelmässig erweitert und die Wissenschaft tut alles, damit das auch in Zukunft so sein wird. Das bedeutet aber nicht, dass es automatisch immer eine Lösung geben wird.
Samun schrieb:Die These ist klassischer Sozial-Darwinismus. Und sie wurde aufgestellt um die Politik zu rechtfertigen. Wissenschaftlich hat die These als solche keinen Wert.Das hat überhaupt nichts mit Sozialdarwinismus zu tun. Überbevölkerung ist ein globales Problem. Es geht nicht darum, dass eine Kultur besser ist als die andere, weil sie ihr Bevölkerungswachstum im Griff hat. Man könnte im Gegenteil auch sagen, dass die Kultur mit der grösseren Bevölkerung biologisch erfolgreicher ist. Es geht darum, dass die Nachfrage vielleicht mal das Angebot übersteigt. Und was passiert dann? Die Menscheit versucht, das Angebot zu erweitern bzw. das bestehende Angebot besser zu nutzen. Das hat sie auch geschafft, seit Malthus seine These aufgestellt hat. Aber was passiert, wenn - allem Optimismus zum Trotz - kein benötigter Fortschritt erzielt wird (Produktionssteigerung) und die Menschheit nicht willens ist, die Ressourcen besser zu verteilen? Die Folge wären Hungertote und Krieg im grösseren Stil.
Man betrachte auch mal dieses Forum: wir diskutieren hier doch dauernd über knappe Ressourcen und den Kampf darum (Bsp. Erdöl, seltene Erden). Und bei diesen Ressourcen handelt es sich noch nicht mal um Nahrungsmittel oder Trinkwasser. Warum sollte die Menschheit nicht um die überlebenswichtigsten Dinge noch viel härter kämpfen?