02.10.2011, 10:41
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Zitat:...
Die indische Marine meldet, ihr Wachschiff SUKANYA habe in drei Fällen Skiffs gestoppt, die einem begleiteten Konvoi verdächtig nahe kamen. Boarding Teams hätten Waffen und weitere Piratenausrüstung beschlagnahmt, die mutmaßlichen Piraten dann aber mit ihren Skiffs ziehen lassen müssen; eine Straftat war noch nicht begangen.
Am 28. September hat ein iranisches Kriegsschiff im Golf von Aden offenbar einen Angriff auf einen russischen Frachter vereitelt. Ein weiterer an diesem Tage versuchter Überfall scheiterte am Auftauchen eines NATO Überwachungsflugzeuges; das Skiff ließ sofort von seinem Opfer ab.
In den Piratencamps an der somalischen Küste werden rege Vorbereitungen für Kaperfahrten erkannt. Südlich von Mogadischu ist die deutsche Fregatte KOELN (EU NavFor) dicht vor der Küste im Einsatz. Am 28. September fing die Fregatte 30 sm vor der Küste eine mutmaßliche Piratengruppe mit einem Mutterboot (Whaler) und einem Skiff ab. Warnschüsse des Bordhubschraubers stoppten die Boote, aus denen sofort Waffen und Ausrüstung über Bord geworfen wurden. Nach Durchsuchung wurde das Skiff versenkt, der Motor des Whalers unbrauchbar gemacht. Die insgesamt 12 mutmaßlichen Piraten wurden dann mit dem Whaler dicht vor die Küste gebracht und dort sich selbst überlassen.
Einen Tag später entdeckte die Fregatte einen weiteren, dicht vor der Küste ankernden Whaler, schon mit Piratenausrüstung beladen, aber noch ohne Besatzung. Das Boot wurde „vorbeugend“ versenkt.
Mit Wetterbesserung werden auch die kleinen Dhaus örtlicher Fischern und Küstenhändlern zunehmend aktiv – und bieten Piraten nun auch wieder Möglichkeiten, sich aus diesem „reichen Fundus“ an möglichen Mutterschiffen zu bedienen. Am 28. September wurde eine erste Kaperung einer solchen Dhau gemeldet.
Westafrika
Nach mehreren Überfällen auf vor der Küste Benins ankernde Tanker haben Benin und Nigeria eine gemeinsame Operation zur Bekämpfung der Piraterie begonnen. Die kleine Marine Benins stellt dazu alle drei in ihrem Bestand befindlichen Wachboote ab; Regionalnachbar Nigeria hat vier Schnellboote und ein Hilfsschiff (mit Hubschrauber) nach Benin verlegt. „Operation Prosperity“ soll zunächst sechs Monate dauern. Danach will Benin „die notwendigen Fähigkeiten zur effektiven Überwachung seiner Küstengewässer erlangt“ haben. Diese Erklärung deutet auf einen bevorstehende Zulauf von zusätzlichen Wachbooten (aus dem Ausland).
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Die neue russische Einsatzgruppe (diesmal der Pazifikflotte) mit dem UDALOY-Zerstörer ADMIRAL PANTELEYEV, dem Flottentanker BORIS BUTOMA und dem Bergeschlepper FOTIY KRYLOV ist am 28. September im Golf von Aden eingetroffen und hat ihre Operationen (Konvoigeleit) aufgenommen.
In den riesigen Seegebieten vor dem Horn von Afrika gewinnt die weiträumige Aufklärung aus der Luft immer mehr an Bedeutung.
Seit dem 23. September unterstützt ein norwegischer Seefernaufklärer P-3C Orion die NATO Operation „Ocean Shield“.
Zwei Tage später traf eine P-3C Orion der Deutschen Marine in Dschibuti ein; sie soll für die EU NavFor Aufklärungsflüge im Rahmen der Operation „Atalanta“ durchführen.
Die USA werden ihre Aufklärung mit unbemannten Drohnen MQ-9 Reaper deutlich verstärken. Die Einsatzflüge richten sich vor allem gegen Terrororganisationen an Land in Somalia und im Jemen, daneben sollen aber auch Piraten in See und an Land aus der Luft aufgeklärt werden. Die Drohnen können zur unmittelbaren Bekämpfung von Terroristen auch Luft-Boden-FK Hellfire abfeuern, aber unter den für Anti-Piraterie Operationen geltenden (nationalen) amerikanischen Rules of Engagement werden diese Flugkörper nicht bzw. nur im äußersten Notfall gegen Piratenboote zum Einsatz kommen.