30.10.2011, 12:25
parabellum:
Gerade im Assymetrischen Krieg sollte es keine so klare Trennung zwischen Taktischer, Operativer und Strategischer Ebene geben, im Gegenteil, gerade hier ist eine Verschmelzung der verschiedenen Ebenen erforderlich, wenn man erfolgreich sein will. Gerade deshalb ist es grundfalsch, den Einsatz von Kampfpanzern als Teil des Gesamtgeschehens zu betrachten, und dabei dass was im Gefecht auf Taktischer Ebene vorteilhaft ist, außer Acht zu lassen. Vor Ort, auf der Taktischen Ebene bieten KPz nur Vorteile, es gibt schlicht und einfach in einem Assyemtrischen Krieg keine taktischen Nachteile (und komm mir nicht mit dem Gelände, KPz verdrängen zumindest mal den Gegner in für sie nicht zugängliches Gelände, also zwingen wir zumindest schon dadurch dem Gegner das Handeln auf statt umgekehrt). Es stellt sich also lediglich die Frage, ob die Vorteile die entstehenden Mehrkosten wert sind.
Und dies ist für den Einsatz in Afghanistan aus den praktischen Erfahrungen der Kanadier, Dänen, und des USMC ganz klar zu bejahen.
Das dem so ist, macht es nicht richtiger. Gerade deshalb scheiteren ja so viele Aufstandsbekämpfungsdoktrinen, weil sie auf verfehlte Mittel setzen und Kräfte verzetteln. Patrouillen haben noch nie irgendeine praktische Wirkung auf einen Aufstand gehabt, sie produzieren nur Angriffsziele, stärken den Feind, zwingen uns in eine Reagierende Defensive Rolle und führen zwingenderweise zu einem Schwerpunkt beim Suchen und Ausschalten von Sprengfallen, Bomben und den Leuten die diese legen. Wir werden dadurch zu rein reagierenden, passiven, defensiv Agierenden und wir werden dadurch immer mehr dazu gezwungen, nur Aufständische zu bekämpfen, und nicht den Aufstand selbst.
Wir müssen aber dem Gegner das Handeln aufzwingen, ihm zum Reagierenden machen, und das geht durch Patrouillen gar nicht.
Patrouillen sind daher meiner Überzeugung nach ein völliger Irrweg. Und diese Überzeugung speist sich primär auch aus der rein praktisch/empirisch von mir festgestellten völligen Wirkungslosigkeit von Patrouillen vor Ort.
Die zunehmende Ritualisierung unserer Kriegsführung ist ohnehin das Primärproblem schlecht hin. Allein Krieg und Recht zu einem Wort zu verbinden entbehrt nicht einer gewissen Komik. Recht am Ende allein der eindeutige Sieger. Unsere ritualisierte Kampfweise aber führt im Optimalfall gerade mal zu einer Art uneindeutigem Patt.
Gerade im Assymetrischen Krieg sollte es keine so klare Trennung zwischen Taktischer, Operativer und Strategischer Ebene geben, im Gegenteil, gerade hier ist eine Verschmelzung der verschiedenen Ebenen erforderlich, wenn man erfolgreich sein will. Gerade deshalb ist es grundfalsch, den Einsatz von Kampfpanzern als Teil des Gesamtgeschehens zu betrachten, und dabei dass was im Gefecht auf Taktischer Ebene vorteilhaft ist, außer Acht zu lassen. Vor Ort, auf der Taktischen Ebene bieten KPz nur Vorteile, es gibt schlicht und einfach in einem Assyemtrischen Krieg keine taktischen Nachteile (und komm mir nicht mit dem Gelände, KPz verdrängen zumindest mal den Gegner in für sie nicht zugängliches Gelände, also zwingen wir zumindest schon dadurch dem Gegner das Handeln auf statt umgekehrt). Es stellt sich also lediglich die Frage, ob die Vorteile die entstehenden Mehrkosten wert sind.
Und dies ist für den Einsatz in Afghanistan aus den praktischen Erfahrungen der Kanadier, Dänen, und des USMC ganz klar zu bejahen.
Zitat:Im Übrigen sind Patrouillen Teil jeder mir bekannten Aufstandsbekämpfungsdoktrin, sei es zu Fuß oder von Fahrzeugen aus, von größeren Stützpunkten oder kleineren Stützpunkten im Land verteilt.
Das dem so ist, macht es nicht richtiger. Gerade deshalb scheiteren ja so viele Aufstandsbekämpfungsdoktrinen, weil sie auf verfehlte Mittel setzen und Kräfte verzetteln. Patrouillen haben noch nie irgendeine praktische Wirkung auf einen Aufstand gehabt, sie produzieren nur Angriffsziele, stärken den Feind, zwingen uns in eine Reagierende Defensive Rolle und führen zwingenderweise zu einem Schwerpunkt beim Suchen und Ausschalten von Sprengfallen, Bomben und den Leuten die diese legen. Wir werden dadurch zu rein reagierenden, passiven, defensiv Agierenden und wir werden dadurch immer mehr dazu gezwungen, nur Aufständische zu bekämpfen, und nicht den Aufstand selbst.
Wir müssen aber dem Gegner das Handeln aufzwingen, ihm zum Reagierenden machen, und das geht durch Patrouillen gar nicht.
Patrouillen sind daher meiner Überzeugung nach ein völliger Irrweg. Und diese Überzeugung speist sich primär auch aus der rein praktisch/empirisch von mir festgestellten völligen Wirkungslosigkeit von Patrouillen vor Ort.
Zitat:Schon allein weil man nicht hunderte oder tausende Gegner einfach hinrichten kann, das verbietet schon das Kriegsrecht.
Die zunehmende Ritualisierung unserer Kriegsführung ist ohnehin das Primärproblem schlecht hin. Allein Krieg und Recht zu einem Wort zu verbinden entbehrt nicht einer gewissen Komik. Recht am Ende allein der eindeutige Sieger. Unsere ritualisierte Kampfweise aber führt im Optimalfall gerade mal zu einer Art uneindeutigem Patt.