08.11.2011, 23:47
parabellum schrieb:Die Canberra-Klasse ist im internationalen Vergleich, wenn man sich die von den australischen Streitkräften gestellte Anforderungen anschaut, eigentlich garnicht so teuer. Die Juan Carlos I der Spanischen Marine hat laut wikipedia 390 Mio. Euro gekostet, wurde allerdings vollständig in Spanien produziert. Die Canberra-Klasse wird hingegen in Spanien und Australien produziert, wo das Lohnniveau nunmal deutlich höher ist als in Spanien. Beim Hobart-Zerstörer wär auch wieder der Punkt mit dem Lohnniveau anzuführen, zudem soll auch die Klasse fähiger sein als die Spanische Alvaro-de-Bazan-Klasse.die verdreifachung(!) des preises läßt sich aber nicht schlüssig durch eine teilweise fertigung der lhds in australien und ebensowenig mit einer etwas besseren ausstattung erklären. die hobart kann man darüber hinaus auch mit aaw-programmen anderer nationen vergleichen. die australischen projekte schneiden da nicht gut ab. und die schiffe sind ja noch nicht fertig, das sind ja nur die aktuell publizierten kosten. ich erwarte nicht unbedingt das die projekte reibungslos abgeschlossen werden (gerade die hobart) so das am ende auch noch mehr geld fällig werden könnte.
Zitat:Was die Unterseeboote angeht, hast du dir mal die Zielvorstellungen/Marineplanungen der Bundesmarine von 1963 und Mitte 1970er Jahre angeschaut? Die australische Rüstung muss im Kontext der Aufrüstungen in Südostasien gesehen werden. Was die Einsatzfähigkeit angeht, so liegt das nach den meisten Berichten an technischen Problemen.hatte die deutsche marine denn 1963 oder 1975 nur für die hälfte ihrer uboote besatzungen? die ran hat jedenfalls ein besatzungsproblem und das sollte man zuerst beseitigen (was eben auch geld kostet, da die ran als arbeitgeber wohl recht unatraktiv ist). 12 u-boote mögen ja dem sicherheitspolitischen umfeld gerecht werden aber wenn ich aktuell nur 2,3 uboote bemannen kann, plane ich doch erstmal nur einen 1:1 ersatz und kümmere mich erstmal um das besatzungsproblem. wenn ich dann meine 6 oder besser noch 8 besatzungen zusammen habe kann ich immer noch ein 2. los auflegen.
Zitat:Doch es gibt eben TSK-übergreifende Interessen, nur werden diese bisher kaum geplant und koordiniert bzw. sind die bestehenden Institutionen wie Generalinspekteur und Planungsstab noch immer im alten TSK-Denken oder verfügen nicht über die nötigen Instrumente.damit das vielleicht funktionieren könnte müßte es doch erstmal eine klare definition der aufgaben der bw/tsk und die entsprechende priorisierung und zeitschienen existieren. auf der grundlage könnte dann eine wirklich unabhängige instanz im rahmen eines weniger national geprägten beschaffungsprozesses dann auch gute arbeit leisten. nur ich sehe ich das nicht.
die panzermörser sind ja nunmal nicht wichtiger für die bw weil du oder ich das sagen, das muss ja aus den politischen vorgaben ableitbar und objektiv begründbar sein.
Zitat:Um die jetzt mal zu provozieren, warum dann nicht den Verteidigungshaushalt bis auf Truppengattungsebene aufteilen?ne lass mal, die sollte man besser nicht provozieren ;-) *sorry*
Zitat:DIE KLASSE 180 IST, SO WIE SIE JETZT KONZIPIERT IST, FÜR DIE BUNDESWEHR RICHTIG!an der stelle kommen wir glaube ich sowieso nicht weiter. warten wir einfach mal ein paar jahre ab, aktuell basiert das ja sowieso nur auf einem einzigen artikel. imho sollte man da aber nicht zuviel erwarten.
Zitat:Letztlich läuft alles darauf raus, ob die Lifetime Costs eines Kriegsschiffs mit Intensivnutzung niedriger sind als die eines Kriegsschiffs ohne Intensivnutzung.da gebe ich dir völlig recht. zur risikominimierung wäre es hier besonders wichtig durch entsprechende vertragsgestaltung die industrie in die pflicht zu nehmen. allerdings bezweifel ich etwas, das dies geschehen ist.