10.11.2011, 11:48
@spooky
Die US-Amerikaner würden ohne Zweifel eine MEU entsenden, aber nur wenn es amerikanischen Interessen dient und die MEU unter PACOM verbleiben würde.
Letztlich bietet eine Stabsstelle der höchsten militärischen und politischen Führung TSK-übergreifendes Expertenwissen, während sie momentan nur auf das Expertenwissen jeder einzelnen TSK zugreifen kann. Das heißt, wenn die Marine ihre Zielvorstellungen oder Anforderungen für neue Einheiten ausarbeitet, dann bekommt die höchste politische und militärische Führung nur die Konsensmeinung - wobei man den Lobbyismus einzelner Fähigkeitsbereiche der TSKs nicht unterschätzen sollte - der Marine. Obwohl die TSKs in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis stehen oder einzelne Fähigkeitsbereiche in der Marine zu wenig beachtet wurden.
Zitat:aber nach deinem link bekommt ja alleine navantia 1,4 mrd euro und da die zahl vermutlich navantia genannt hat werden die ganzen von dir genannten punkte bei dieser zahl ehr keine rolle spielen. wenn man die optimale entwicklung und ausstattung der streitkräfte als zielsetzung hat ist das alles nicht wirklich optimal.Wie du selbst gesagt hast, werden die Kosten selten aufgeschlüsselt und wir können daher über die Beschaffung nur wenig aussagen.
Zitat:für das was man gespart hätte wenn man die schiffe aus einer hand gekauft hätte statt nur das design und den rumpf einzukaufen nur um auch einen anteil national bauen zu können, würde man imho bessere wege finden mit denen man geld im land ausgibt und den streitkräften hilft.Das sind dann wie du auch bereits angeführt hast politische Einflüsse. Man versucht den australischen Marineschiffbau zu erhalten.
Zitat:- national garkeine ambitionen hat um derlei kompetenzen aufzubauen und zu nutzen [...]Wie oben bereits erwähnt geht es darum den australischen Marineschiffbau zu erhalten.
- wie du selbst sagst in dem bereich keine exportchancen hat
Zitat:- soviele freunde und verbündete hat das man keine gefahr läuft auf einmal doch auf rein nationale fähigkeiten zurückzugreifen zu müssenAustralien hat genau zwei Verbündete im Pazifikraum: Neuseeland und die Vereinigten Staaten. Die Australier können eine amphibische Komponente sehr gut gebrauchen aufgrund der zahlreichen Inseln, die zu Australien oder seinem Einflussbereich gehören, und der langen australischen Küste, der größe des Kontinents und der schlechten Infrastruktur in Teilen des Landes.
Die US-Amerikaner würden ohne Zweifel eine MEU entsenden, aber nur wenn es amerikanischen Interessen dient und die MEU unter PACOM verbleiben würde.
Zitat:auf der anderen seite kauft man dann lieber spy-1 für die hobart ein anstatt ein deutlich besseres produkt bei cea technologies in auftrag zu geben. das risiko währe dann natürlich höher aber daraus wird dann auch ein echter mehrwert generiert.Risiko wird normalerweise miteinkalkuliert. Ob AEGIS oder ein CEA-Produkt, kann ich nicht sagen. Allerdings wurden von Seiten der Industrie nur AEGIS und APAR/Smart-L angeboten, natürlich hätte man auch ein CEA-Radar mit in die Anforderungen mitaufnehmen können.
Zitat:die stabsstelle definieren ja nicht die aufgaben der bw/tsk.Die Stabsstelle ist in erster Linie für die Streitkräfteenwicklung zuständig, sie plant, koordiniert und berät die politische Führung. Die Beschaffung selbst verbleibt weiterhin beim Materialamt, in Australien die Defence Materiel Organisation.
Zitat:die kann doch nur an hand politscher vorgaben die beschaffung planen. damit das wirklich unabhängig funktionieren kann und objektiv begründet ist braucht es in meinen augen deutlich detailliertere vorgaben als das gg. [...]Ja, nur gibt es leider in Deutschland nur normative Aussagen über die Verteidigungspolitik. Keine Strategie.
Zitat:welche aufgaben muss die bw in den nächsten 10 jahren wahrnehmen können? wo sind die prioritäten? was kann man ggf. vernachlässigen.Eben damit beschäftigt sich die Stabsstelle, mit der Streitkräfteentwicklung.
Zitat:aktuell gibt es so dinge wie die zielvorstellung marine 2025, die aber aus den tsk kommen und nicht aus dem parlament.Warum soll die ZVM auch aus dem Parlament kommen? Ich bin zwar Verfechter der Parlamentsarmee, aber das sollte sich auf politische Fragen beschränken. Was das Parlament machen kann, ist die Planung infrage stellen, sofern es außerhalb des Militärs die Kompetenzen dazu findet.
Zitat:auf der basis kann eine übergeordnete tsk-unabhängige stelle imho nicht sinnvoll arbeiten.Die ZVM mit ihren einzelnen Fähigkeitsbereichen würde eben von dieser Stabsstelle erstellt werden.
Zitat:damit das geht bräuchte man konkret ausformulierte fähigkeitsanforderungen, die von der politischen seite kommen und auch entsprechend legitimiert sind.Die Politik verfügt aber nicht über die Kompetenz und wäre schlichtweg überlastet. Das sind genau die Gründe, warum man in der Wirtschaft Stabsstellen schafft.
Zitat:vielleicht sieht die politik in der landesverteidigung insbesondere gegen einmarschierende truppen garkeine priorität oder vielleicht formuliert die politik soviele fähigkeitsanforderungen, das die ohne deutliche erhöhung der mittel garnicht erfüllbar sind.Die Verteidigungspolitischen Richtlinien und das Weißbuch geben ja einen Einblick in das normative und strategische Denken der höchsten politischen und militärischen Führung. Es stellt sich halt nur die Frage wie das ganze letztlich in Strategien, usw. umgesetzt wird. Die sog. Nationale Zielvorgabe ist dabei wohl die einzige konkrete Vorgabe, wobei diese kaum begründet wurde. Konkret formulierte strategische Ziele gibt es kaum, stattdessen sieht es so aus als würde sich die Bundeswehr und die Politik von einem Einsatz zum nächsten und von Haushalt zu Haushalt durchwursteln.
Zitat:nur findet diese diskussion nicht wirklich statt.Es findet keine öffentliche Diskussion statt. Innerhalb der leider recht kleinen Community in Deutschland wird viel diskutiert, nur interessiert sich kaum jemand dafür.
Letztlich bietet eine Stabsstelle der höchsten militärischen und politischen Führung TSK-übergreifendes Expertenwissen, während sie momentan nur auf das Expertenwissen jeder einzelnen TSK zugreifen kann. Das heißt, wenn die Marine ihre Zielvorstellungen oder Anforderungen für neue Einheiten ausarbeitet, dann bekommt die höchste politische und militärische Führung nur die Konsensmeinung - wobei man den Lobbyismus einzelner Fähigkeitsbereiche der TSKs nicht unterschätzen sollte - der Marine. Obwohl die TSKs in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis stehen oder einzelne Fähigkeitsbereiche in der Marine zu wenig beachtet wurden.