Kambodscha
#2
Eine interessante Momentaufnahme aus Kambodscha. Für gewöhnlich kommen nur wenige Neuigkeiten aus diesem Land, von manchem Khmer-Prozess mal abgesehen, aber dieser Beitrag zeigt, dass sich im Land im Stillen was tut, auch wenn es nicht im Interesse der Kambodschaner sein dürfte...
Zitat:Landraub in Kambodscha

Vertreibungen zur Erschliessung von Bauland und grossen Agrarflächen

Mehr als eine Million Kambodschaner sind davon bedroht, ihr Land zu verlieren. Die Profiteure dieses Landraubes sind oft Politiker und hohe Beamte. Die Europäische Union unterstützt die Landnahmen indirekt. [...] Denn häufig stehen einflussreiche Politiker, Beamte und Geschäftsleute hinter dem systematischen Landraub. Mehr als eine Million Kambodschaner sind davon bedroht, von ihrem Land vertrieben zu werden. [...]

Der Boeng-Kak-See ist ein besonders schlimmes Beispiel dafür, wie der Landraub funktioniert. Er liegt mitten im Zentrum von Phnom Penh. Bis vor wenigen Jahren befand sich an seinem Ufer ein grosses Backpacker-Viertel, mit Restaurants, Internetcafés und Hotels. Tausende von Personen haben in dem umliegenden Stadtteil gewohnt.

Bis die Regierung den See und das umliegende Gebiet an die Firma Shukaku verpachtet hat. Diese gehört Lao Meng Khin, einem Senator der Regierungspartei und engen Vertrauten von Ministerpräsident Hun Sen. Ein chinesischer Konzern soll hier Luxuswohnungen und ein modernes Geschäftsviertel bauen. Der erwartete Profit geht in die Milliarden. [...]

Und auch die Europäische Union fördert den Landraub. Denn viele Produkte, die auf den riesigen kommerziellen Agrarflächen angebaut werden, die im ganzen Land durch den Landraub entstehen, kann Kambodscha im Rahmen der «Alles ausser Waffen»-Initiative zollfrei in die EU exportieren, zum Beispiel Zucker. Was Entwicklungsländern den Marktzugang in die EU erleichtern sollte und als eine Form von Entwicklungshilfe gedacht war, schafft in Wirklichkeit einen weiteren Anreiz dafür, Menschen von ihrem Land zu vertreiben.

Zahlreiche Nichtregierungsorganisation kämpfen gegen die willkürlichen Vertreibungen. Eine von ihnen ist die «Cambodian Commission for Human Rights», deren Mitarbeiter in den vergangenen Wochen mehrmals von der Polizei bedroht worden sind...
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Schneemann.
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