27.11.2011, 12:41
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Das wäre auch nicht verwunderlich. Religiöse Parteien erfüllen insofern in mehrfacher Hinsicht die Bedürfnisse der Bevölkerung:
Es ist aber auch wichtig, dass es sich bisher ausschließlich um die gemäßigten islamischen Parteien handelt. Radikalfundamentalisten finden offenbar keine ausreichende Basis in der Bevölkerung (rmks: im wahabitisch geprägten Saudi Arabien mag das anders sein).
Zitat:Wahlen in Marokkoich denke, nach der Wahl in Tunesien und Marokko sowie dem zu erwartenden Wahlergebnis in Ägypten werden wir in der arabischen Welt einen Trend zu gemäßigten islamischen Parteien konstatieren können.
Gemäßigte Islamisten setzen sich durch
26.11.2011 20:47:43+0100 · Nach Tunesien steht auch Marokko vor einer Regierung unter Führung gemäßigter Islamisten: Bei der Parlamentswahl setzte sich die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD) als voraussichtlich stärkste Kraft durch.
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Die PJD könne 80 der bisher entschiedenen 282 Sitze beanspruchen, teilte das Ministerium mit. Auf Platz zwei folgte mit deutlichem Abstand die Partei Istiqlal mit 45 Sitzen. Insgesamt waren bei der Wahl zum Unterhaus 395 Mandate zu vergeben. Die Partei mit den meisten Sitzen wird der neuen Verfassung zufolge mit der
Regierungsbildung betraut.
Als schärfste Konkurrenz für die PJD galt eine Allianz aus acht liberalen, regierungsnahen Parteien unter Führung von Finanzminister Salaheddine Mezouar. Sie konnte sich den ersten Ergebnissen zufolge gemeinsam zwar mindestens 110 Sitze sichern, keine Partei alleine kann allerdings der PJD als stärksten Kraft gefährlich werden und damit die Regierungsbildung für sich beanspruchen. ...
Die Abstimmung war angesichts der prodemokratischen Proteste in vielen arabischen Ländern um ein Jahr vorgezogen worden. ...
Das wäre auch nicht verwunderlich. Religiöse Parteien erfüllen insofern in mehrfacher Hinsicht die Bedürfnisse der Bevölkerung:
- - sie stehen gegen die herrschenden Autokratien. Erst einmal standen die autokratischen Herrscher immer auch in der Öffentlichkeit für den "Kampf gegen fundamenalistische Islamisten". Damit wurde im Westen die Unterdrückung der eigenen Bevölkerung begründet, was zu einem Solidarisierungseffekt (wir gegen den Unterdrücker) führte,
- sie erfüllen das Bedürfnis nach (religiöser) Orientierung und Sicherheit (gerade in Umbruchzeiten),
- sie verheissen (nach dem Vorbild der Türkei) wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand,
- sie scheinen einen Gegenentwurf zu den negativen Einflüssen der westlichen Ausbeutungskonzerne und der kommunistischen Unterdrücker
- ....
Es ist aber auch wichtig, dass es sich bisher ausschließlich um die gemäßigten islamischen Parteien handelt. Radikalfundamentalisten finden offenbar keine ausreichende Basis in der Bevölkerung (rmks: im wahabitisch geprägten Saudi Arabien mag das anders sein).