Südchinesisches Meer
#57
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20120205">http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... D=20120205</a><!-- m -->
Zitat:GEOPOLITIK UND GLOBALER WAFFENHANDEL
Südostasien rüstet auf

Chinas Aufstieg stellt die machtpolitische Architektur im West-Pazifik in Frage. Konflikte im Südchinesischen Meer bereiten Südostasiens Eliten Unbehagen. Milliarden werden in Rüstung investiert. Neben zwischenstaatlichen Rivalitäten gefährden auch innenpolitische Krisen die Stabilität der Region.

Von Wilfried Arz
EM 02-12 · 02.02.2012
...

Rüstungsfieber am Südchinesischen Meer?

Kein Zweifel: der wirtschaftliche Aufstieg Chinas, Beijings selbstbewusster Anspruch auf Anerkennung als Großmacht und aktuelle Konflikte im Südchinesischen Meer - all dies wird (nicht nur) in Südostasien mit gemischten Gefühlen beobachtet. Rüstungsprogramme der ASEAN-Staaten lassen dabei deutlich einen starken maritimen Akzent erkennen. Neben der Anschaffung von Korvetten, Fregatten und Patrouillenbooten stehen Modernisierung und Ausbau konventioneller U-Boot-Flotten im Zentrum maritimer Rüstungsplanungen.

Vietnam bestellte 2009 sechs russische U-Boote der Kilo-Klasse (1,8 Milliarden US-Dollar). Malaysia verfügt über moderne französische Scorpène-U-Boote (eine Milliarde US-Dollar), die an der Nordküste von Sabah/Kalimantan stationiert sind. Singapur operiert mit schwedischen Challenger-U-Booten. Thailand begnügte sich mit der Anschaffung von sechs ausgemusterten deutschen U-Booten der Baureihe 206 für 257 Millionen US-Dollar.

Noch schwimmen mehr Haie als U-Boote im Südchinesischen Meer. Das könnte sich schon bald ändern. Die US-Marine soll bereits achtzehn Atom-U-Boote in der Pazifikregion stationiert haben. Mit Inbetriebnahme seiner neuen Marinebasis auf der Insel Hainan wird Chinas U-Boot-Flotte ebenfalls verstärkt in der Region präsent sein. Prognosen erwarten bis 2025 insgesamt rd. 150 dieselbetriebene U-Boote im Südchinesischen Meer.

Maritime Wirtschaftszonen erfordern militärische Präsenz


Südostasiens Aufrüstung kann nicht allein als Vorsichtsmaßnahme gegen China interpretiert werden. Auch mit einem Dutzend moderner U-Boote verfügt ASEAN kaum über militärische Schlagkraft, um China die Stirn bieten zu können. Rüstungsprogramme Vietnams und der Philippinen mögen von aktuellen Konflikten mit China begründet sein. Südostasiens Ausbau seiner Marine-Streitkräfte setzt vielmehr Akzente auf Schutz und Kontrolle der eigenen maritimen Wirtschaftszonen und richtet sich damit auch gegen Nachbarstaaten.

Maritime Wirtschaftszonen sind ein Ergebnis der UN-Seerechtskonvention von 1982. Küstenstaaten genießen innerhalb von 200 Seemeilen das Recht auf exklusive Ausbeutung biologischer, fossiler und mineralischer Ressourcen. Mit Erweiterung nationaler Hoheitsgewässer werden Küstenstaaten vor neue und komplexe Herausforderungen gestellt. Küstennahe Erdöl- und Gasförderung, illegal operierende Fangschiffe, Waffen- und Drogenschmuggel, Menschenhandel und Piraterie erfordern militärische Präsenz. In diesem Kontext rüsten Singapur, Malaysia und Indonesien (Sicherung der Malakka-Strasse) sowie Brunei (maritime Gasvorkommen) auf. Brunei bestellte 2009 deutsche Patrouillenboote für 434 Millionen Euro.
...
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: