Aufstands- und Partisanenbekämpfung (COIN)
#50
@Quintus Fabius
Zitat:Genau deswegen, weil sie die Afghanischen Gebräuche nicht beachtet haben.
Diese Aussage klingt zunächst irritierend.
Tatsächlich waren die Taliban seit ihrer Gründung mit der Kultur und Religion ihrer Heimat nicht wirklich vertraut, sie hatten von ihr nur sehr idealisierte Vorstellungen, die von Predigern weiter gefüttert wurden.
Gerade aufgrund ihrer Vorstellungen waren die Taliban aber zunächst erfolgreich, sie dürften der Bevölkerung damit immer noch sympathischer gewesen sein als die über ihren Machtkämpfen zu gierig gewordenen Mudschaheddin. Es sei daran erinnert, das eine Mudschaheddin-Gruppe etwa als die "Teppich-Diebe" bekannt war, weil sie sich durch den Verkauf von Teppichen finanzierte, die sie von einfachen Afghanen beschlagnahmte. Eine andere ließ gar die Wellblechdächer von Hütten abmontieren und war entsprechend als die "Dach-Diebe" bekannt.

@TheBruce
Das hängt auch mit der militärischen Kultur zusammen, die sich ja auch wandelt.
Vor und im 1.Weltkrieg war die gezielte Auslöschung von Städten und Zivilbevölkerungen in Europa fast undenkbar, danach übernahm man die Exzesse der Kolonialkriege. Nach dem Ende des Kolonialzeitalters änderte sich das wieder.
Als Folge dessen zog man sich aus Mogadishu zurück, als man dort Verluste erlitt und der Widerstand zunahm. Man überlege mal, was die Wehrmacht oder auch die US Army des Jahres 1945 mit Mogadishu gemacht hätte!

@Samun
Zitat:Der Koreakrieg war eher ein konventioneller ("großer") Krieg. Mir ist da nichts von Partisanenbewegungen oder Aufständen bekannt.
In Korea gab es weitreichende Partisanentätigkeiten. Teils gab es schon vor Kriegsausbruch Partisanentätigkeiten gegen das totalitäre südkoreanische Regime, das im Krieg dann mit den Bodo League-Massakern antwortete, teils aber auch im Krieg seitens versprengter nordkoreanischer Truppen. Teilweise schlossen sich südkoreanische Zivilisten nur deshalb den Partisanen an, um eine Mahlzeit zu erhalten.
Umgekehrt erschossen die nordkoreanischen Truppen zahlreiche Akademiker, politische und religiöse Würdenträger, damit diese ihrerseits keinen Widerstand gegen das nordkoreanische Regime initiieren konnten.
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