06.05.2012, 07:45
Gerade weil es keine HKL mehr gibt, gerade weil es keine Trennung mehr zwischen konventionellen und assymetrischen Kriegen gibt, gerade deshalb ist der defensive Ansatz der immer stärkeren Panzerung falsch. Gerade weil der Feind in jedem Dorf oder jeden Grünen Zone sitzen kann, bringt die ständige Verstärkung der Panzerung nichts.
Was du nun offenkundig nicht kapieren willst ist, dass es auch in "konventionellen" modernen Kriegen nicht anders ist bzw nicht anders sein wird. Deshalb ist deine Aussage das Bodentruppen nur dann zum Einsatz kommen sollten wenn Länder über Länder herfallen bereits ein Beleg dafür, dass du den modernen Krieg an sich nicht verstehst. Ob Staaten gegen Staaten kämpfen oder Nicht-Staatliche Organisationen gegen Staaten oder Nicht-Staatliche Gruppen gegeneinander spielt gar keine Rolle, auch bei Kämpfen zwischen Nationen gibt es keine HKL mehr und sitzt der Feind in jedem Dorf.
Nun zur Frage meiner "Strategie". (Ich würde zwar eher von Taktiken sprechen aber im Prinzip resultieren diese ja aus einem übergeordneten strategischen Gedanken.) Wo habe ich davon auch nur ein Wort geschrieben, 100 Zivilisten zu erschießen ?
Im weiteren ist deine Aussage, dass jedes unschuldige Opfer dem Gegner 20 weitere in die Arme treibt eine äußerst grobe Vereinfachung die zudem in der Realität auch falsch sein kann. Und wenn du von Riesenfeuerwerk mit unendlichen Kollateralschäden sprichst, so wird ein solches nicht durch Bodentruppen, sondern gerade durch deinen Ansatz eines reinen Luftkrieges verursacht.
Ein Kampf rein aus der Luft führt gerade eben zu den von dir beschriebenen Nachteilen. Im übrigen produzierst du auf diese Weise mehr gescheiterte Staaten als irgendwelche Erfolge, denn die meisten Staaten werden bei deiner "Strategie" einfach zerfallen und nachhaltig untergehen.
Das heißt nun im Umkehrschluss keinesfalls, dass man überall mit Bodentruppen einmarschieren sollte. Wenn du meine Gedankengänge besser kennen würdest, solltest du eigentlich sogar wissen, dass ich in den meisten Fällen allgemein ein Feind von Interventionen bin, schlicht und einfach weil wir gar nicht die Mittel zum Sieg haben und weil das Kosten-Nutzen Verhältnis in keinster Weise stimmt.
Umgekehrt aber sollte man sich in keinem Fall in der Weise festlegen, dass man nie und nirgends Bodentruppen einsetzt. Dies kann unter bestimmten Umständen absolut zwingend notwendig sein, und dies insbesondere auch wenn nicht Länder gegen Länder kämpfen, sondern wenn es zu Kämpfen innerhalb eines Landes oder zwischen verschiedenen Nicht-Staatlichen Organisationen kommt. Und wenn es dann unumgänglich ist, was dann? Dann brauchen die Bodentruppen vor allem anderen Feuerkraft. Nicht Panzerung, sondern Feuerkraft.
Aufgrund der panzerbrechenden Technologie ist reine Panzerung völlig unzureichend. Wenn wir die Panzerung bei Transportpanzern noch so sehr verstärken, ändert dass rein gar nichts daran, dass der Gegner diese immer noch knacken kann. Feuerkraft hingegen ermöglicht allein die tatsächliche Bekämpfung des Gegners. Dass könnte ich jetzt sogar an einigen praktischen Beispielen aus Afghanistan mal klar aufzeigen, wo sich beispielsweise Fallschirmjäger der Bundeswehr nach Verlust von gepanzerten Fahrzeugen zurückziehen mussten, weil der Gegner mehr Feuerkraft hatte und sogar eine größere praktische Reichweite mit seinen MG und SMG.
Die Transportpanzer waren trotzdem zerstört worden, sind trotzdem ausgebrannt liegen geblieben, der Feind konnte das Gelände nicht nur behaupten, sondern uns sogar von dort vertreiben.
Unabhängig davon, dass ich seit Beginn dieses Einsatzes grundsätzlich gegen den Afghanistaneinsatz gewesen bin, zeigt dies und viele andere vergleichbare Fälle im Irak auf, dass Bodentruppen mit viel weniger Kollateralschäden wirken, viel selektiver und viel gezielter gegen den Feind vorgehen können und dass es westlichen Bodentruppen, insbesondere westlicher Infanterie dabei heute an Feuerkraft fehlt. Mehr Feuerkraft bei den Bodentruppen reduziert Kollateralschäden, ist effizienter, hat ein besseres Kosten-Nutzen Verhältnis als reine Luftschläge und führt zu mehr Stablität.
Reine Luftschläge bringen wenig im Verhältnis zu den Kosten, führten gerade eben zu unendlichen Kollateralschäden und führen in den meisten Fällen nur zum völligen Zerfall des betroffenen Staates und zur Stärkung des Feindes (die Drohnenangriffe sind hierfür auch ein gutes Beispiel, wie der Feind durch ständige Luftangriffe gestärkt wird und radikaler wird). für eine Evaluierung des Einsatzes in Libyen ist es meiner Ansicht nach noch zu früh, dieser Staat ist zur Zeit eher dabei auseinanderzufallen bzw in die Hände von radikalen Islamisten zu fallen. Es gibt im Krieg aber keine Axiome, durchaus möglich das hier die Luftschläge absolut richtig waren.
Wo Luftschläge allein aber nicht ausreichend sind bzw nicht richtig sind, muß man dann eventuell Bodentruppen einsetzen, und zwar völlig unabängig davon wer da kämpft oder bekämpft wird. Dazu kann es kommen, und sich diesem Umstand derart zu verweigern wie du ist extremster Methodismus. Wenn man aber Bodentruppen einsetzen muss, dann ist es einfach Fakt: dass der Gegner heutzutage jede Panzerung eines Transportpanzers wie des PUMA knacken kann, dass aber umgekehrt es unseren Bodentruppen zunehmend an Feuerkraft fehlt und dass Kämpfe egal gegen wen nicht durch Panzerung, sondern durch Feuerkraft entschieden werden. Dazu gehört nicht nur Wirkung, sondern vor allem auch Reichweite und Präzision.
Und hier besteht zwischen einem einfachen 12,7mm Maschinengewehr und einer 20mm Maschinenkanone mit entsprechenden Zielvorrichtungen und zusätzlich noch einem Maschinengewehr und eventuell weiteren Waffen einfach ein immenser Unterschied. Zwischen der vorhandenen Panzerung und einer verstärkten Panzerung aber besteht kein so großer bzw gar kein Unterschied, beide werden vom Gegner durchdrungen.
Was du nun offenkundig nicht kapieren willst ist, dass es auch in "konventionellen" modernen Kriegen nicht anders ist bzw nicht anders sein wird. Deshalb ist deine Aussage das Bodentruppen nur dann zum Einsatz kommen sollten wenn Länder über Länder herfallen bereits ein Beleg dafür, dass du den modernen Krieg an sich nicht verstehst. Ob Staaten gegen Staaten kämpfen oder Nicht-Staatliche Organisationen gegen Staaten oder Nicht-Staatliche Gruppen gegeneinander spielt gar keine Rolle, auch bei Kämpfen zwischen Nationen gibt es keine HKL mehr und sitzt der Feind in jedem Dorf.
Nun zur Frage meiner "Strategie". (Ich würde zwar eher von Taktiken sprechen aber im Prinzip resultieren diese ja aus einem übergeordneten strategischen Gedanken.) Wo habe ich davon auch nur ein Wort geschrieben, 100 Zivilisten zu erschießen ?
Im weiteren ist deine Aussage, dass jedes unschuldige Opfer dem Gegner 20 weitere in die Arme treibt eine äußerst grobe Vereinfachung die zudem in der Realität auch falsch sein kann. Und wenn du von Riesenfeuerwerk mit unendlichen Kollateralschäden sprichst, so wird ein solches nicht durch Bodentruppen, sondern gerade durch deinen Ansatz eines reinen Luftkrieges verursacht.
Ein Kampf rein aus der Luft führt gerade eben zu den von dir beschriebenen Nachteilen. Im übrigen produzierst du auf diese Weise mehr gescheiterte Staaten als irgendwelche Erfolge, denn die meisten Staaten werden bei deiner "Strategie" einfach zerfallen und nachhaltig untergehen.
Das heißt nun im Umkehrschluss keinesfalls, dass man überall mit Bodentruppen einmarschieren sollte. Wenn du meine Gedankengänge besser kennen würdest, solltest du eigentlich sogar wissen, dass ich in den meisten Fällen allgemein ein Feind von Interventionen bin, schlicht und einfach weil wir gar nicht die Mittel zum Sieg haben und weil das Kosten-Nutzen Verhältnis in keinster Weise stimmt.
Umgekehrt aber sollte man sich in keinem Fall in der Weise festlegen, dass man nie und nirgends Bodentruppen einsetzt. Dies kann unter bestimmten Umständen absolut zwingend notwendig sein, und dies insbesondere auch wenn nicht Länder gegen Länder kämpfen, sondern wenn es zu Kämpfen innerhalb eines Landes oder zwischen verschiedenen Nicht-Staatlichen Organisationen kommt. Und wenn es dann unumgänglich ist, was dann? Dann brauchen die Bodentruppen vor allem anderen Feuerkraft. Nicht Panzerung, sondern Feuerkraft.
Aufgrund der panzerbrechenden Technologie ist reine Panzerung völlig unzureichend. Wenn wir die Panzerung bei Transportpanzern noch so sehr verstärken, ändert dass rein gar nichts daran, dass der Gegner diese immer noch knacken kann. Feuerkraft hingegen ermöglicht allein die tatsächliche Bekämpfung des Gegners. Dass könnte ich jetzt sogar an einigen praktischen Beispielen aus Afghanistan mal klar aufzeigen, wo sich beispielsweise Fallschirmjäger der Bundeswehr nach Verlust von gepanzerten Fahrzeugen zurückziehen mussten, weil der Gegner mehr Feuerkraft hatte und sogar eine größere praktische Reichweite mit seinen MG und SMG.
Die Transportpanzer waren trotzdem zerstört worden, sind trotzdem ausgebrannt liegen geblieben, der Feind konnte das Gelände nicht nur behaupten, sondern uns sogar von dort vertreiben.
Unabhängig davon, dass ich seit Beginn dieses Einsatzes grundsätzlich gegen den Afghanistaneinsatz gewesen bin, zeigt dies und viele andere vergleichbare Fälle im Irak auf, dass Bodentruppen mit viel weniger Kollateralschäden wirken, viel selektiver und viel gezielter gegen den Feind vorgehen können und dass es westlichen Bodentruppen, insbesondere westlicher Infanterie dabei heute an Feuerkraft fehlt. Mehr Feuerkraft bei den Bodentruppen reduziert Kollateralschäden, ist effizienter, hat ein besseres Kosten-Nutzen Verhältnis als reine Luftschläge und führt zu mehr Stablität.
Reine Luftschläge bringen wenig im Verhältnis zu den Kosten, führten gerade eben zu unendlichen Kollateralschäden und führen in den meisten Fällen nur zum völligen Zerfall des betroffenen Staates und zur Stärkung des Feindes (die Drohnenangriffe sind hierfür auch ein gutes Beispiel, wie der Feind durch ständige Luftangriffe gestärkt wird und radikaler wird). für eine Evaluierung des Einsatzes in Libyen ist es meiner Ansicht nach noch zu früh, dieser Staat ist zur Zeit eher dabei auseinanderzufallen bzw in die Hände von radikalen Islamisten zu fallen. Es gibt im Krieg aber keine Axiome, durchaus möglich das hier die Luftschläge absolut richtig waren.
Wo Luftschläge allein aber nicht ausreichend sind bzw nicht richtig sind, muß man dann eventuell Bodentruppen einsetzen, und zwar völlig unabängig davon wer da kämpft oder bekämpft wird. Dazu kann es kommen, und sich diesem Umstand derart zu verweigern wie du ist extremster Methodismus. Wenn man aber Bodentruppen einsetzen muss, dann ist es einfach Fakt: dass der Gegner heutzutage jede Panzerung eines Transportpanzers wie des PUMA knacken kann, dass aber umgekehrt es unseren Bodentruppen zunehmend an Feuerkraft fehlt und dass Kämpfe egal gegen wen nicht durch Panzerung, sondern durch Feuerkraft entschieden werden. Dazu gehört nicht nur Wirkung, sondern vor allem auch Reichweite und Präzision.
Und hier besteht zwischen einem einfachen 12,7mm Maschinengewehr und einer 20mm Maschinenkanone mit entsprechenden Zielvorrichtungen und zusätzlich noch einem Maschinengewehr und eventuell weiteren Waffen einfach ein immenser Unterschied. Zwischen der vorhandenen Panzerung und einer verstärkten Panzerung aber besteht kein so großer bzw gar kein Unterschied, beide werden vom Gegner durchdrungen.