Aufstands- und Partisanenbekämpfung (COIN)
#70
@Shahab3:
Ich kopiere längere Texte immer bevor ich sie abschicke und füge sie dann halt einfach wieder ein, wenns schief gegangen ist. Beim schreiben meines obigen Textes wurde ich wärend des schreibens auch ausgeloggt und habe mich halt wieder angemeldet Text eingefügt und fertig. :wink:

@Quintus:
Wie du selbst anmerkst, liegt der Fehler darin, dass die Militärs über ihren Erfahrungszeitraum - also das was sie selbst und die Leute mit denen sie Umgang hatten/haben selbst erlebt haben - extrapolieren. Und das sind 100 bis maximal vieleicht 200 Jahre. Und das ist offensichtlich zu wenig. Aber du machst den gleichen Fehler. Du nimmst die letzten Jahrzehnte und glaubst daraus die Zukunft extrapolieren zu können.
Wenn ich die Geschichte der letzten 2500 Jahre betrachte, hat es meiner Meinung grad mal 2 Zyklen in der europäischen Kriegsgeschicht in Punkto kleiner/großer Krieg gegeben, von denen der 2. noch nicht zu Ende ist. In Hinblick darauf ist eine Extrapolation anhand von 200 Jahren Geschichte ziemlich fragwürdig.
Deine Ansicht, dass jetzt (wieder) eine große Zeit des kleinen Krieges anbricht ist in sofern nicht wirklich stichhaltig.
Wie bereits erwähnt, wird es immer beides geben mit unterschiedlicher Gewichtung und unterschiedlichen Bedürfnissen. Und es wird uns nicht zum Vorteil gereichen den einen oder anderen zur alleinigen Grundlage für unsere Planungen zu nehmen. Und letztendlich läuft das genau darauf hinaus, wenn du behauptest, dass es nur (noch) eine Art des Krieges gibt. Dem ist nämlich nicht so.

Deine Ansicht dass man Gamechanger mit neuen Taktiken kontern muss ist grundsätzlich richtig. Aber auch nicht vollständig. Die alte Taktik ist ja schon optimiert gewesen. Wenn man bei neuen Technologien auf Seiten des Gegners mit neuen Taktiken reagiert - was man unzweifelhaft muss - wird das immer besser sein als die alten Taktiken gegen die neuen Bedrohungen zu nutzen. Aber man wird immer schlechter dastehen, als vor der Einführung der neuen Technologie auf Seiten des Gegners. Folglich ist man gezwungen selbst neue Technologien - verbunden mit neuen Taktiken - einzuführen um Schritt zu halten, wenn man nicht schlechter dastehen will als vorher.

Und die Teilung der Staaten ist sehr wohl eine deutliche Verbesserung der Lage, wenn auch keine "Endlösung". Mag sein, dass es dann Kriege zwischen den Staaten gibt, obwohl das recht unwahrscheinlich ist, wenn man die nähere Geschichte betrachtet.
Aber diese Kriege zwischen den Staaten sind zum einen klarer abgegrenzt auf bestimmte Gebiete und Bevölkerungsgruppen und es sind Kriege die gewonnen werden können; im Gegensatz zu den jetzt herrschenden Verhältnissen. Und die "Vermischung" der Ethnien wird sich im Zweifelsfall ziemlich schnell relativieren.
Außerdem wird das (nationale/stammes/clan) Eigeninteresse die religiösen Befindlichkeiten überwiegen; im Gegensatz zur jetzigen Situation, wo der Afghanische Staat niemanden repräsentiert.
Wie du selbst bereits geschrieben hat, überwiegt das opportunistische Element in der Bevölkerung. Und das liegt bei ethnisch getrennten Staaten weit näher am Staat als in einem Vielvölkerstaat, der alle und damit niemanden vertritt.
Die Geschichte des letzten Jahrhunderts zeigt eindeutig, dass ethnisch heterogene Vielvölker-Staaten zum Untergang verdammt sind. Beispiele gibt es genug - das Zarenreich, die k.u.k. Monarchie, Jugoslawien, die Tschechoslowakei, Pakisten (alt) etc.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: