18.06.2012, 20:16
Quintus Fabius schrieb:Warum aber sollte beispielsweise die VR China in Zentralasien radikale Islamisten unterstützen?Es reicht wenn du keine rigide Kontrolle über deine Waffenlieferungen ausübst. Dann wandert das Zeug über einen Drittanbieter in diese Staaten.
Zitat:Der Einfluss der Fliegerfäuste im Sowjetisch/Afghanischen Krieg wird im Westen heillos überschätzt. Es wurden nicht einmal viele Helis damit abgeschossen. Die primäre Wirkung war, dass die Sowjets ihre Taktiken ändern mussten, und ihre Beweglichkeit die vorher mit Helis sehr groß war, dadurch eingeschränkt wurde.Das ist doch das Entscheidende. Wenn du das Gerät nicht mehr effektiv einsetzen kannst, ist es wertlos. Ist genau gleich wie die MIGs vom Irak die im Golkrieg nicht mehr aufgestiegen sind. Es spielt keine Rolle ob die abgeschossen oder nicht mehr starten konnten (aus Angst gleich abgeschossen zu werden). Für den Verlauf des Kriegs ist das nebensächlich.
Zitat:Anbei: Die Fremdenlegion hat heute inzwischen weniger Kampfeinsätze als die Bundeswehr, itzo laß mich lachen.Die Bundeswehr steht doch nicht im Infanteriekampf. Die fährt mit dem Gerät ein wenig aus, mehr nicht. Dass sich die Franzosen nirgends beteiligen wo die Amerikaner den Lead haben, ist ja auch bekannt, da ist der Franzose ziemlich eitel.
Zitat:Heute hingegen hat es die Presse deutlich schwerer, wird die Frage der Wahrheit deutlich irrelevanter gegenüber dem Marketing, und dem was von der Öffentlichkeit als vermutlich wahr wahrgenommen wird. Heute ist viel wichtiger als die Wahrheit, ob die Bevölkerung etwas als wahr glaubt.Wie meinst du das? Du wirst als Journalist selbstverständlich von beiden Seiten missbraucht. Jede Seite versucht dir nur das zu zeigen, was sie in besserem Licht erscheinen lässt, das ist Part the Game.
Zitat:Im Endeffekt ist das eine Frage von Henne und Ei. Nicht die Presse macht die Bevölkerung kriegsmüde und schwach, sondern eine schwächliche, weinerliche und kriegsmüde Bevölkerung wird von der Presse bedient und kriegt zu hören, was sie hören will.Glaub ich nicht, es gibt die Anfangsphase eines Kriegs wo noch alle "begeistert" sind, die Konsolidierungsphase und die Enphase wo alle die Schnauze voll haben. Und diese 3 Phasen bedient auch die Presse. Das ist nun wirklich ein Evergreen, am Anfang denkt man nicht über die Folgen nach, dann ist man überrascht wie mühsam dich die Sache gestaltet und am Schluss will jeder nur noch raus.

Zitat:Es kann sogar deine Strategie des indirekten Ansatzes (Bodenkräfte aus dem jeweiligen Land die dann durch uns nur subtil und indirekt unterstützt werden (Luftangriffe, Drohnen, Sondereinheiten) völlig richtig sein. Aber ob so etwas dann richtig ist, ergibt sich nicht aus allgemeinen Axiomen, den solche gibt es nicht.Man kann es nicht alleine schaffen, wenn die Bevölkerung nicht mitzieht. Deshalb soll man die technische Unterstützung geben (Flugzeuge, Drohnen) + und da bin ich deiner Meinung mit Spezialeinheiten den Infanteriekampf aber nur punktuell führen, wo man den Kopf der Gegner vermutet. Dass man das ganze Land befriedet, ist einfach nicht möglich, man sieht es ja im Irak. Man kann ein paar Städte kontrollieren und dort die Versorgung sicherstellen und zum Volk gut schauen, dann auf den positiven Effekt im ganzen Land hoffen.
Zitat:Der Partisanenkrieg im Oman ist beispielsweise eigentlich ein Musterbeispiel für deine Strategischen Ansätze. "Hearts and Minds", indirekter Ansatz (unterstützung nur aus der Luft und durch die SAS und wenige andere Einheiten) usw usfDer Oman ist natürlich auch so winzig dass man das als Vergleich nicht heranziehen kann.
Zitat:Wo beispielsweise Briten und Kanadier heftige Bodengefechte geführt haben, sind sie bei der Zivilbevölkerung deutlich besser angesehen als wo die Amis gebombt haben. Krieg von Angesicht zu Angesicht schürt weniger Hass, wenn er von zumindest von einer Seite professionell und ohne Hass geführt wird.Du kannst doch das nicht trennen, als Erstes musst du die Infrastruktur lahm legen, wenn du eine starke Armee in die Knie zwingen willst. Dass das nur die Amerikaner können, ist hinlänglich bekannt. Dass du dafür kein Applaus erntest, dürfte auch klar sein. Hat aber nichts mit der Kriegsführung zu tun, die nach dem Sieg über die reguläre Armee passiert.
Zitat:Bomben und Drohen hingegen werden als Gipfel der Demütigung und illegitim wahrgenommen.Ich seh den Unterschied nicht, mit einer Drohne hast du Zeit, du kannst dir alles anschauen wie bei einem Infanterieeinsatz. Klar kannst du nicht mit der Bevölkerung sprechen, aber das ist in vielen Fällen auch nicht nötig. Die Drohne ist eine perfekte Ergänzung zum Infanteristen, das im Gegensatz zu den Kampfflugzeugen die mit 900km/h über das Terrain brettern und nichts sehen. Die haben nur die Zielkoordinaten und keinerlei Ahnung was sich am Boden inzwischen verschoben hat.
Zitat:Das ist aber in fast allen Fällen nie der Fall. Die Zivilbevölkerung gerade der Dritte Welt Länder wird NIE klar hinter dir stehen, nirgends.Dann musst du auch nicht grossflächig mit der Infanterie rein, meine Meinung.
Zitat:Im weiteren könnten und sollten auch wir Minen einsetzen und damit den Gegner angreifen.Und wie erklärst du der Zivilbevölkerung, dass sie an den Orten nicht reinlaufen sollen. Ich find das ein unfassbar stumpfsinniger Ansatz.
Zitat:Das lässt sich so leicht mittels Technik verhindern, dass bereits jetzt die Neo-Taliban auf andere Zündmechanismen umsteigen. Zunehmend zum Beispiel zur Zeit auf Kabelzündung bzw auf klassische Minen ohne Fernzündung uswJa eben, jeder kanns nachlesen. Durchs Internet hat jeder Zugang zu Plänen oder kann sich das Zeug auch gleich Online bestellen.
Zitat:Im weiteren würde ich mich gar nicht so sehr auf die Dörfer fixieren. Du machst da den gleichen Denkfehler wie die Millitärs vor Ort auch. Der Raum zwischen den Dörfern ist viel wichtiger. In diesem Raum zwischen den Dörfern muß man den Feind jagen, überfallen und aus dem Hinterhalt auslöschen.Wenn du weisst wo der Feind ist, dann hast du das Problem gelöst. Ich glaub auch nicht dass du das mit der Infanterie besser lösen kannst, als mit einer Drohne, speziell dann nicht wenn sich der Gegner nicht in den Dörfern befindet.
Zitat:und dazu lediglich M4 Karabiner und SAW ...Und, schiesst du mit den neuen Gewehren genauer als mit dem M16. Das spielt doch keine Rolle, so was von egal. Das mit dem Granatwerfer auf grosse Distanz kann ich verstehen. Dass zusätzlich einige eine weitreichende Waffe mitführen auch.
Zitat:Bei der US Infanterie fehlt es:Aha, dann machs besser.
1 am handwerklichen Können der Infanteristen.
Zitat:2 die Infanterie ist zu schwer beladen, vom Gewicht her schleppt sie zu viele Kilogramm je Mann die nichts zur Feuerkraft beitragen, man hat zu viel Ausrüstung die nicht schießt !Sagt ja niemand, was du alles mitnehmen musst. Das Standardgewehr ist zumindest leicht und sehr handlich.
Zitat:3 gerade die US Schützenwaffen sind zum Teil heillos veraltet, störranfällig und schwachAlte Leier. Für die paar mal schiessen, reicht das allemal.
Zitat:Die US Doktrin des Feuerverbundes Infanterie-Artillerie (heute entsprechend Luftnah) hat zu einer immer weiteren Schwächung der US Infanterie geführt.Das ist doch ein absurder Vorwurf. Logisch versucht man die Infanterie nicht zu gefährden, wenn man diverse andere Möglichkeiten hat.
Zitat:Bei den US Truppen muß man natürlich im Gegenzug anmerken, dass die USA über numerisch starke Sondereinheiten verfügen und dass diese durchaus als Infanterie brauchbar sind. Die USA haben damit zumindest mehrere tausend Mann der Special Forces, die im Schnitt eine gute bis sehr gute Infanterie darstellen und die im Gegensatz zur normalen US Infanterie auch gute Schützenwaffen haben.Die haben auch das M4.
Zitat:Von diesen insgesamt um die 10 000 Mann der Special Forces werden jedoch nur geringe Anteile zusammen gleichzeitig eingesetzt, auf dem Höhepunkt 2001 gerade mal um die 2000 Mann insgesamt. Wenn man sich nun ansieht, was diese Anzahl aber tatsächlich geleistet hat, dann ist das geradezu ein Musterbeispiel, ein Beweis für meine Ausführungen.Was denn? Wenn das so erfolgreich und auf das Ganze übertragbar gewesen wäre, hätte es nach deiner Rechnung mit der geringen Anzahl gut ausgebildeten Infanteristen problemlos aufgehen müssen. Du stoppst doch nicht etwas was sich durchsetzt. Das sind einfach Märchen die man sich bei jeder Truppengattung gerne erzählt / geschöntes Geschwafel.
Zitat:Gerade mal ein paar Hundert US Special Forces die als leichte Infanterie kämpfen haben im Endeffekt mit Abstand vor allen anderen Waffengattungen am meisten Feinde getötetFalls es Taliban waren. Vielleicht wurde die durch Drohnen entdeckt, dann die Special Forces durch Hubschrauber eingeflogen und dann feierst du die Infanterie ab. Aber es ist wie immer ein Verbund von verschiedenen Systemen die den Erfolg bringen. Und wie du richtig erwähnst, der Gegner stellt sich auch auf diese (in dem Fall deine Taktik) ein und lässt sich nicht mehr so leicht überrumpeln.