19.06.2012, 02:08
Zitat:Dieser Kampf muß und soll dann trotzdem ohne Hass, rein professionell von unserer Seite aus geführt werden
Haha, sagt der, der eben Schläge ausgeteilt hat.
Das ist der entscheidenste Punkt und der schwierigste, am schwierigesten umzusetzende. Bei aller Härte im eigenen Vorgehen ist es immanent und absolut notwendig, die Würde des Feindes zu achten. Nicht seine körperliche Unversehrtheit, sondern seine Würde.
Um diesen entscheidenden Punkt noch mal zu wiederholen: Meiner Überzeugung nach sind Terroristen auch nur Soldaten, ihre Bezeichnung als Terrorist resultiert ledigilch aus der Kampfweise. Infanterist, Artillerist, Terrorist, das bezeichnet nur eine bestimmte Kampfweise, ansonsten aber ist das gleich.
Das heißt insbesondere, dass auch Terroristen schlicht und einfach im weiteren Kriegsgefangene sind, mit allen Rechten eines Kriegsgefangenen. Ich verachte Terroristen nicht, nur weil sie Krieg führen. Wenn man Krieg als notwendiges Übel akzeptiert, dann besteht kein ethischer / moralischer Unterschied zwischen Krieg und Terrorismus. Ob ich aus Drohnen auf gegen diese Waffe völlig wehrlose AK Träger außerhalb deren Sicht und Wahrnehmung Raketen abfeuere, wobei dabei zugleich Frauen und Kinder drauf gehen oder in einem Krieg dazu übergehe Brücken und Elektrizitätswerke mitsamt darauf/darin befindlichen Zivilisten aus der Luft außerhalb der feindlichen Reichweite zu bombardieren oder als Terrorist die Bombe persönlich ins Ziel trage, der Unterschied liegt ja nur in der Art und Weise des Transports, des Einsatz also.
Aus dem gleichen Grund ist auch sexualisierte Folter auf das schärfste abzulehnen, wie auch die Demütigung des gefangenen Feindes. Dies ist natürlich immens schwierig, da das Machtgefälle immer zur Machtmissbrauch und sinnloser Demütigung führt (siehe Abu Ghraib). Deshalb muß man gerade im Partisanenkrieg die größtmögliche und straffeste Disziplin bei den eigenen Soldaten mit aller Gewalt durchsetzen. Jede Form von Sadismus muß im Ansatz unterbunden werden. Und der Feind muß Gewissheit habe, dass wir so und nicht anders handeln, dass wir ihn also eventuell foltern, aber dass wir ihn dabei zugleich achten. Gerade der Partisanenkrieg muß mit größtmöglicher Kälte durch uns geführt werden, was zugleich bedeutet, ohne jeden Hass, ohne jede Ablehnung des Feindes als Mensch durch uns. Dies zu erreichen ist natürlich immens schwierig, im Partisanenkrieg für einen Sieg aber unabdingbar notwendig.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist es, Feinde zum Überlaufen zu bringen. In diesem Bereich wird viel zu wenig getan, und wo, da das falsche. Da werden Taliban entwaffnet und ihnen werden zivile Jobs versprochen, die sie dann nicht bekommen usw ... statt dass man sie stärker bewaffnet und einsetzt. Viele übergelaufene Taliban sind beispielsweise eigentlich vertrauenswürdiger als die ANA.