13.08.2012, 11:38
WideMasta schrieb:Noch einmal kurz zu den Entwicklungzeiten des Tiger! Da hier immer die Amerikaner als Musterbeispiel vorgeführt werden bei denen anscheinend immer alles perfekt läuft. Nehmen wir gleich 3 markante Bsp. dafür, welche widerspiegeln das die Entwicklung für technisch hoch entwickteltes Material Zeit dauert.Da vergleichst du Äpfeln nicht nur mit Birnen sondern auch gleich noch mit Abrikosen und Bananen. Die aufgezählten Beispiele markieren jeweils Quantensprünge und vollständige Innovationen in den jeweiligen Bereichen. F-22 ist das erste serienproduzierte 5th Gen Flugzeug überhaupt und setzt im Luftkampf Maßstäbe die auf viele Jahre hinaus unerreicht bleiben werden. Die F-35 ist der einzigartige Versuch den Beschaffungsbedarf von Marinestreitkräften und Luftwaffe in einem 5th Gen Jet zu vereinen, darüber hinaus wird das Flugzeug hinsichtlich der Sensorfusion in ganz neue Bereiche vorstoßen.
1. Bell-Boeing V-22 Osprey seit 25 Jahren in Entwicklung und noch nicht richtig in Serienproduktion
2. F-35 ein Milliardenloch und dagegen ist der Tiger ein Weisenkind (siehe Kosten F-35)
3. F-22
Und die V-22 ist ein einzigartiger neuer Flugzeug-Helikopter Hybrid bei dem von Grund auf das Rad erst erfunden werden musste.
Was ist dazu im Vergleich der Tiger??
Natürlich ist auch die Rüstungsindustrie der Amerikaner verkorkst, gar keine Frage. Aber ich wage zu behaupten, das die einen pobligen Kampfhubschrauber ohne großartige Kampfwertsteigerungen in Vergleich zu bestehenden Mustern in einem Bruchteil der Zeit und einem Bruchteil der Kosten hinbekommen hätten.
Nur, wozu?
Der Witz ist doch, nach Milliarden von Euro und dem ein oder anderen Jahrzehnt schafft es die europäische Rüstungsindustrie ein Muster zur präsentieren, das leistungstechnisch weitestgehend dem gleicht was man auf der anderen Seite des großen Teiches seit mehr als 30 Jahre im Einsatz und über tausendmal gebaut hat. Gratulation.
WideMasta schrieb:Dann noch kurz zum Punkt der Innovation des Tiger:
1. FlyByWire
2. passives Waffensystem
3. Leichtbauweise wegen Verwendung von Faserverbundwerkstoffen und dadurch deutlich höhere Agilität als der Apache
4. Optiken der neuesten Generation
5. Große Reichweite mehr als doppelt so viel wie der Apache
1. Was nützt dir das? Hat der Apache auch.
2. Was nützt dir das?
3. Für was braucht es bitte Agilität?
4. hat der letzte Rüststand des Apaches auch
5. Mehr als doppelt wird es voll beladen auch nicht sein. Es ist sicherlich ein Vorteil, aber in Zeiten der Luftbetankung nicht wirklich wichtig für einen Helikopter.
WideMasta schrieb:Zum Vergleich der Apache:1. Ja und? Das ist kein Quartettspiel.
1. Schwer
2. geringe Reichweite
3. kein FlyByWire (erst der Apache Block III)
4. usw.
5. Ja er ist ein Schlachtschiff. Nur was ist besser. Ein Schlachtschiff oder eine wenige Fregatte??!!
2. geringere Reichweite als der Tiger. Zu geringe Reichweite zu Erfüllung des Missionspektrums? sicher nicht
3. Ist doch wurscht ab wann. Fakt ist das Ding hat in der aktuellen Ausführung fbw
4. ja was denn?
5. Primäre Mission eines Kampfhuschraubers ist es mit massiver Feuerkraft zu wirken. Schlachtschiff oder Fregatte? Natürlich Schlachtschiff.
WideMasta schrieb:Der Apache ist ein hervoragendes Waffensystem, welches aber auch in gewissen Bereichen veraltet ist. Erst beim Block III wird eine Abwandlung des FlyByWire vorhanden sein. Die Rotorblätter werden aus Faserverbundwerkstoff sein und ein stärkers Triebwerk wird eingebaut werden damit dieser Kollos annähernd agil bleibt. Weiterhin ist es Ziel die Mastsau etwas leichter zu machen. Hierfür werden einige Bereiche des Hubschraubers durch Faserverbundwerkstoffe ersetzt.Der Punkt ist: Der Apache befindet sich seit mehr als 20 Jahren im Kampfeinsatz. Du gehst hier her und stellst den Tiger wie er hoffentlich mal tatsächlich einsetzbar in nennenswerten Zahlen bei der Bundeswehr auf dem Rollfeld stehen wird mit irgendeinem Standardapache von vor x Jahren. Das ist doch lächerlich. Natürlich konnte das Ding über viele Jahre weniger als der Tiger. Kein Wunder, die Kiste kämpft schließlich auch seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Du kannst doch nicht von einem Muster mit über 20 Jahren auf dem Buckel den gleichen Rüststand wie beim Tiger verlangen.
Und nun das wichtigste!! Der Block III befindet sich jetzt erst in Serienproduktion.
Zumal diese ganzen Goddies unterm Strich wurscht sind. Das ist kein Quartettspiel. Die Maschinen müssen ihr Missionsspektrum erfüllen können und dabei nicht zwingend überentwickelt sein. Die Amerikaner haben mit dem Apache einen Hubschrauber, der seit Jahrzehnten voll einsetzbar seine Aufgaben erledigt.
Eurocopter bietet jetzt ein Produkt an, das nach Milliarden an Entwicklungskosten nicht mehr kann als der Apache und obendrein noch mehr kostet.
Das ist das Problem. Es wäre tausendmal besser gewesen einfach den Apache zu kaufen. Die gesparten Milliarden hätte man in etwas invenstieren können das es bei den Amis nicht besser und günstiger zu haben gibt.
Aber das ist natürlich zu wenig rüstungspolitisch gedacht. Da versenken wir doch lieber Abermilliarden um das Rad neu zu erfinden. Immer wieder. Eurofighter, NH90, A400M oder halt den Tiger.
Alles halbgare Kopien von Waffensystemen, die die Amerikaner seit Jahrzehnten in ähnlicher Form asugereift im Einsatz haben.
WideMasta schrieb:Lange Rede kurzer Sinn.... Entwicklung dauert eben und ist verdammt teuer.Ja das ist sie meistens. Dumm nur, wenn am Ende nichts besseres rauskommt was die anderen schon längst im Einsatz haben.
WideMasta schrieb:Billig sind die Sachen bei den Amerikanern deswegen, weil man die Produkte in großer Stückzahl bestellt und dies auf Kosten des amerikanischen Steuerzahlers geht. Frag mal einen Amerikaner der noch nicht einmal eine Krankenversicherung hat ob er es gut findet das seine Regierung mal so eben über 200 Milliarden US$ für das JSF lockermacht und selber nicht bereit ist für deine Bürger Geld auszugeben. Und das für ein Produkt was noch nicht richtig funktioniert.Die Mehrheit findet das zweifellos gut. Und damit hat sich recht.
Unabhängig davon haben die Amerikaner ein Einnahmeproblem. Ihr Rüstungsetat ist wie ihr Gesamthaushalt nicht zu groß geraten, sie nehmen für ihre Wirtschaftskraft schlicht zu wenige ein.